Public Sociology

DGS goes public - öffentliche Soziologie

DGS goes public - öffentliche Soziologie

Der Vorstand der DGS unterstützt und initiiert Veranstaltungen, die sich mit soziologischer Expertise zeitnah in aktuelle Debatten einmischen. Als DGS wollen wir soziologische Analysen und Perspektiven über die Hochschulen hinaus in die Öffentlichkeit tragen und zur Diskussion stellen. Der Vorstand läd Soziologinnen und Soziologen vor Ort einladen, sich an die Geschäftsstelle mit Veranstaltungsideen zu wenden. 

Grundidee

Anknüpfend an Michael Burawoys programmatische Überlegungen zu einer ›Public Sociology‹ soll in den nächsten Jahren ein Format erprobt werden, das vier Überlegungen Rechnung trägt:

  1. Die wissenschaftlichen Gegenstände der Soziologie sind zumeist Angelegenheiten von öffentlichem Interesse.
  2. Die Soziologie als theoriegeleitete empirische Wissenschaft hat eine beeindruckende Expertise zur Analyse und Kritik gesellschaftlicher Phänomene und Probleme vorzuweisen.
  3. Die Soziologie sollte nicht darauf warten, dass ihre Expertise von Medien oder politischen Institutionen abgefragt und angefordert wird.
  4. ›Öffentliche Soziologie‹ erschöpft sich nicht darin, Pressemitteilungen abzusetzen oder Feuilletons zu bestücken, sondern in den direkten, lokalen Dialog mit einem interessierten Publikum zu treten.

Format

Typischerweise würde ein/e Organisator/in (oder auch zwei bzw. mehrere Personen) vor Ort aus gegebenem Anlass spontan und kurzfristig die Organisation einer öffentlichen Veranstaltung zu einem gesellschaftlich relevanten Thema planen, das einen lokalen Bezug hat oder das in einen lokalen bzw. regionalen Kontext gestellt wird. Die überlokale/überregionale Verbreitung soll durch eine entsprechende Medienberichterstattung gewährleistet werden. Die Veranstaltung soll in einem nicht‐akademischen Rahmen (sprich: nicht in den Räumen der jeweiligen lokalen Hochschule) stattfinden. Sie wird explizit in den Zusammenhang des Formats und der Schirmherrschaft der DGS gestellt. Die DGS‐Geschäftsstelle unterstützt die Organisation bei Bedarf materiell und immateriell: Unterstützung bei der Suche von Referent/innen, bei der Bewerbung der Veranstaltung im Fach und darüber hinaus, ggf. Kostenübernahme für Hilfskräfte, Werbematerial oder Raummieten (aber keine Übernahme von Honorarzahlungen). Die DGS wirbt bei der Veranstaltung zudem für sich selbst (Stehbanner, Flyer, Mitgliederinformation usw.). Ggf. kann bzw. sollte auch ein Bericht über die Veranstaltung auf der DGS‐Homepage und in der ›Soziologie‹ erfolgen.

Kriterien

Der Vorstand der DGS bewilligt - im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten - Anträge auf Finanzierung von Public Sociology-Veranstaltungen, die untenstehende Kriterien erfüllen. Die Anträge sind zu richten an: Marcel Siepmann (marcel.siepmann(at)kwi-nrw.de).

  • Ziel ist es, soziologische Expertise in die öffentliche Debatte einzuspeisen.
  • Die Veranstaltung muss im öffentlichen (möglichst nicht-universitären) Raum stattfinden, dort auch beworben werden und allgemein zugänglich sein.
  • Ein lokaler Bezug muss durch die Wahl des Veranstaltungsortes, der lokalen Anbindung der Organisator/innen und die Themenfindung herstellbar sein.
  • Die Nähe zum öffentlichen Interesse und nicht-akademischen Publikum muss deutlich werden ("public, not professional sociology"). Es genügt hierbei nicht, Entscheidungsträger oder professionelle Bearbeiter gesellschaftspolitischer Probleme anzusprechen, sondern die Empfänger bzw. Betroffenen dieser Entscheidungen selbst müssen erreicht werden.
  • Die Aktualität der gesellschaftlichen/gesellschaftspolitischen Thematik ist von Bedeutung.
  • Pro Antrag sind bis zu 1.000 Euro zu bewilligen.

Stephan Lessenich: DGS goes public

Soziologie als Öffentlichkeitsarbeit. In: Sozialwissenschaften und Berufspraxis. Heft 1/2015