Galten Körper und Emotionen, Leiber und Affekte, noch vor einigen Jahrzehnten als ungewöhnliche Gegenstände in der Soziologie, über deren soziologische Relevanz gestritten wurde, so sind beide Forschungsthemen international inzwischen gut etabliert und in ihrer zentralen Bedeutung für das Verständnis sozialer Phänomene anerkannt. Mehr noch: Körper und Emotionen sind – wie Materialität allgemein – als fundamentale und integrale Bestandteile des Sozialen in den Mittelpunkt der Soziologie gerückt: Soziale Akteur:innen sind nicht nur Menschen aus Fleisch und Blut, sondern sie zeichnen sich insbesondere auch dadurch aus, dass sie Gefühle haben.
Vor diesem Hintergrund wird der Workshop aus zwei Teilen bestehen:
(a)Author meets Critics-Gespräch mit Helena Flam, eine der Mitbegründerinnen der Emotionssoziologie im internationalen Kontext. Auf Basis eines einleitenden kurzen Statements Flams zur Frage wie man Emotionen in Institutionen und emotionale Regime untersuchen kann (auf Basis ihrer Beiträge für das Research Handbook on the Sociology of Emotions (2024, ed. by H. Flam), werden zwei bis drei Nachwuchswissenschaftler:innen Gelegenheit für replizierende Kommentar erhalten, an die sich eine offene Diskussion anschliesst.
(b)Vorträge zu aktuellen Forschungsarbeiten aus dem Bereich der Körper- und Emotionssoziologie. Diese können sich beziehen auf
- Theoretisch-konzeptionelle Arbeiten im Themenbereich Körperlichkeit, Leiblichkeit Emotionalität, Affektivität oder an den Schnittstellen zwischen Körper- und Emotionssoziologie, auch unter Einbeziehung philosophischer und sozialtheoretischer Ansätze und unterschiedlicher theoretischer Zugriffe und Begriffe.
- Methodologische Reflexionen einer soziologischen Auseinandersetzung mit Körperlichkeit und Emotionalität bzw. Leiblichkeit und Affekten
- Empirische Arbeiten unter Berücksichtigung vielfältiger relevanter Phänomene wie z.B. Sport, Sexualität, Religion, Arbeit oder Digitalisierung
Wir bitten um Zusendung von Vortragvorschlägen für den Teil b der Veranstaltung in einem Abstract (maximal eine halbe Seite) bis zum 20.08.2024 an die Sprecher:innen der Sektion: Antonia Schirgi (antonia.schirgi(at)uni-graz.at) und Stefan Laube (stefan.laube(at)jku.at)
Im Rahmen der Veranstaltung werden wir auch eine Mitgliederversammlung der Sektion abhalten.