Neue Bücher
Neue Bücher
Peter Fischer: Wissenschaftstheorie der Sozialwissenschaften, 1. Auflage
Bielefeld: Transcript Verlag 2023
Wissenschaftlich produziertes Wissen steht nicht erst seit der Suche nach ›alternativen Fakten‹ in der öffentlichen Kritik. Was als richtiges und wahres Wissen gilt, ist in modernen Gesellschaften häufig vom lebensweltlichen Standpunkt abhängig. Dies zwingt besonders die Sozialwissenschaften zur Selbstreflexion bezüglich ihres Erkenntnisinteresses aber auch ihres Selbstverständnisses als Wissenschaft. Peter Fischer greift die nach wie vor kontroverse Frage nach der Logik der Sozialwissenschaften auf.
Gerhard Preyer: Shmuel N. Eisenstadts Soziologie. Von der Institutionenanalyse zur Zivilisationsforschung und Multiple Modernities, 2. Auflage
Wiesbaden: Springer VS 2023
Die Erforschung von Eisenstadts Soziologie steht erst an ihrem Anfang. Mit seinem Forschungsprogramm der Multiple Modernities hat er die soziologische Theorie innoviert. Das Buch ist eine hervorragende Einführung in Eisenstadts Soziologie, seine Werkgeschichte und platziert sie in der Geschichte der soziologischen Theorie seit den 1950er Jahren, an deren Umgestaltung er selbst beteiligt war.
Thomas Haipeter, Markus Helfen, Anja Kirsch und Sophie Rosenbohm (Hg.): Soziale Standards in globalen Lieferketten. Internationale Richtlinien, unternehmerische Verantwortung und die Stimme der Beschäftigten
Bielefeld: Transcript Verlag 2023
Die Verletzung internationaler Arbeits- und Sozialstandards entlang der Lieferkette ist bei global agierenden Unternehmen eher die Regel als die Ausnahme. Mittlerweile sind solche Firmen allerdings durch die Gesetzgebung gefordert, nach der Idee der Corporate Social Responsibility Verantwortung für die Beschäftigten ihrer Zulieferer zu übernehmen. Die Beiträger*innen zeigen Hintergründe dieser Verpflichtung auf und stellen Instrumente zur Durchsetzung sozialer Standards vor.
KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: Volume 75, issue 1, March 2023
Wiesbaden: Springer VS 2023
Die KZfSS ist nach Umfang und Verbreitung das bei weitem bedeutendste soziologische Fachorgan im deutschen Sprachraum und berichtet umfassend über die deutsche soziologische Forschung aller Fachrichtungen und vermittelt regelmäßig Forschungsergebnisse aus vielen Ländern der Welt.
BIOS: Die Sozialforschung und das Arbeiterkind: Biographie und soziale Ungleichheit, Jahrgang 34 (2021), Heft 1
Leverkusen: Barbara Budrich Verlag 2023
Seit dem Jahr 1988 ist die BIOS die wissenschaftliche Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History Studien und seit 2001 auch für Lebensverlaufsanalysen. In der BIOS arbeiten über Disziplin- und Landesgrenzen hinweg Fachleute u.a. aus der Soziologie, Geschichtswissenschaft, Pädagogik, Volkskunde und Germanistik.
Rasmus Hoffmann (ed.): Handbook of Health Inequalities Across the Life Course
Cheltenham: Edward Elgar Verlag 2023
The development of health across an individual’s life depends on many factors, but social determinants play a vital role. This timely Handbook simultaneously uses theoretical, descriptive, explanatory and policy approaches to explore health inequalities related to income, education, occupational status, social capital, and also biological and genetic factors.
Maurizio Bach: Klassiker der Soziologie
Baden-Baden: Nomos Verlag 2023
Gesellschaftstheorie zielt darauf ab, die grundlegenden Strukturen und Dynamiken der modernen Gesellschaft hinsichtlich dessen zu erforschen, was sie zusammenhält, spaltet oder fragmentiert. Mit der vorliegenden Einführung wird Studierenden ein Lehrbuch an die Hand gegeben, das ihnen einen Einblick in die sozialwissenschaftliche Theoriebildung und die Hauptprobleme der Soziologie gibt.
Gerhard Preyer: Soziologie ohne Menschen. Studien zu gesellschaftlichen Mitgliedschaftsordnungen
Frankfurt am Main: Humanities-Online 2023
Die soziologische Theorie hat den strukturellen Wandel zu verarbeiten, den wir seit über zwanzig Jahr beobachten. Das erfordert ein integriertes Forschungsprogramm, in dem viele Theorien zusammenarbeiten sollten. Vor allem ist die Fortführung des Forschungsprogramms der Multiple Modernities für eine integrierte soziologische Theorie empfehlenswert. Sie sollte sich dem Problembezug der Analyse des strukturellen Wandels der Mitgliedschaftsordnungen der Gegenwartsgesellschaften stellen.
Daniel Schönefeld und Wolfgang von Gahlen-Hoops (Hg.): Soziale Ordnungen des Sterbens
Bielefeld: Transcript Verlag 2022
Sterben ist eines der großen Rätsel der Menschheit. Aus medizinischer Sicht handelt es sich dabei um ein sich schrittweise vollziehendes Organversagen. Die Psychologie betrachtet es als einen seelischen Verarbeitungsprozess. Sterben ist aber auch ein soziales Phänomen: Wir sprechen darüber, betrachten es auf Bildern, regulieren und organisieren es. Der sozialwissenschaftliche Blick auf das Sterben ist bisher nur wenigen bekannt. Die Beiträger*innen des Bandes zeigen theoretisch und empirisch die sozialen Ordnungen des Sterbens auf und eröffnen dabei neue Perspektiven zur Diskussion und Erforschung dieses besonderen Phänomens.
Dieter Rucht: Kollektive Proteste und soziale Bewegungen. Eine Grundlegung
Weinheim: Beltz Juventa 2023
Proteste und Aufstände reichen bis in die Antike zurück. Soziale Bewegungen sind jedoch erst im Kontext moderner Gesellschaften entstanden. Das Buch bietet eine systematische und problemorientierte Einführung in dieses Themenfeld. Es widmet sich den Entstehungsbedingungen, Funktionen, Typen, Verlaufsformen und Wirkungen diverser Formen kollektiven Protests und sozialer Bewegungen unter besonderer Berücksichtigung der gegenwärtigen Epoche.