Die deskriptive Repräsentation von z.B. Frauen, Ostdeutschen, Menschen mit Migrationshintergrund oder Angehörigen bestimmter Berufe in Führungs- und Elitenpositionen findet vermehrt Aufmerksamkeit in Wissenschaft und öffentlicher Diskussion.
Die Forschung dazu findet in vielfältigen Bereichen statt, u.a. in der Eliten-, Parlaments-, Parteien-, und Kommunalforschung, der Organisationssoziologie und Sozialstrukturanalyse, sowie in Arbeiten zur Diskriminierung, politischen Teilhabe und Integration sozialer Großgruppen. Deskriptive Repräsentation wird in politischen Repräsentationsorganen oder unter gewählten Repräsentanten untersucht, aber auch in weiteren gesellschaftlichen Bereichen, wie die Wirtschaft, öffentliche Verwaltung oder Medien.
Der Workshop möchte diese vielfältigen Perspektiven auf deskriptive Repräsentation mit einem Fokus auf den deutschen Fall zusammenbringen. Gesucht sind Beiträge zu folgenden und weiteren Fragen:
- Wie groß ist das Ausmaß deskriptiver Repräsentation verschiedener sozialer Gruppen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen?
- Welche Ursachen und Mechanismen führen zu den geringeren Rekrutierungschancen für Angehörige unterrepräsentierter Gruppen?
- Welche Folgen ergeben sich aus personeller Unterrepräsentation für die betroffenen Institutionen, Organisationen, für die betroffenen Gruppen selbst und die Gesellschaft insgesamt?
- In welchem Verhältnis steht deskriptive Repräsentation zu anderen Formen von Repräsentation (substantielle oder symbolische) und zu weiteren normativen Leitkriterienvon Gesellschaften mit demokratisch-meritokratischem Selbstverständnis?
Es sind empirische und theoretische Beiträge willkommen, die einzelne Gruppen, Institutionen oder Organisationen fokussieren sowie komparative Analysen. Der Fokus liegt auf Deutschland; ländervergleichende Beiträge sind jedoch auch gern gesehen. Eine Publikation der Beiträge wird angestrebt. Der Workshop ist offen für Wissenschaftler/-innen aller Karrierestufen.
Der Workshop findet im Rahmen der öffentlichen Tagung ›Spitzenpositionen in Deutschland - offen für Vielfalt?‹ am 15.5. statt, an der ebenso teilgenommen werden kann. Diese Tagung stellt die Ergebnisse des Elitenmonitors der Öffentlichkeit vor und bettet sie in die Diskussion um ungleiche Zugangschancen und die Unterrepräsentation sozialer Gruppen in Führungs- und Elitenpositionen ein.
Wir bitten um die Einreichung von Vorschlägen für Papiere (Titel, kurze Zusammenfassung von maximal 200 Worten, Schlagworte) bis zum 17. Februar 2025 an lars.vogel(at)uni-leipzig.de. Die Auswahl der Papiere mit Rückmeldung erfolgt bis zum 28. Februar 2025.