Call for Papers

Fußball und Rassismus – Kritische Analysen zu Rassifizierungen, Ethnisierungen und unsichtbaren Normen des Weißseins

Deadline: 9. Oktober 2022

Die Frage, wie sich Rassismus im Fußball manifestiert und wie er theoretisch und empirisch fassbar wird, steht im Zentrum der für das Frühjahr 2023 geplanten Ausgabe der Zeitschrift für Fußball und Gesellschaft. Mit dem Heft wollen wir aktuelle Forschungsarbeiten und Forschungsstränge, wie auch Debatten über Fußball und Rassismus, die in den vergangenen Jahren zunehmend Eingang in den öffentlich-medialen sowie in den sportverbandlichen Diskurs gefunden haben, aufgreifen und analysieren. Es ist das Ziel der geplanten Ausgabe, einen kritisch-analytischen Blick auf Rassismus im Fussball zu werfen und darauf, wie dieses Phänomen in wissenschaftlichen, öffentlich-medialen und sportverbandlichen Debatten verhandelt wird. Willkommen sind soziologische, politikwissenschaftliche, pädagogische, historische, aber z.B. auch trainingswissenschaftliche Beiträge, die sich theoretisch und/oder empirisch mit Rassifizierungen und Ethnisierungen im Fussball, deren normativ-historischen Grundlagen sowie mit Weißsein als hegemoniale Norm im Fußball auseinandersetzen.

Von besonderem Interesse sind Beiträge in folgenden Bereichen:

  • Theoriebeiträge: Gesucht werden Beiträge, die theoretische Konzepte und Ansätze vorstellen (z.B. Critical Race Studies, postkoloniale und dekoloniale Kritik) und die diskutieren, inwiefern diese Konzepte geeignet sind, unterschiedliche Facetten von Rassismus im Fußball zu erfassen, zu erforschen und zu verstehen. Explizit willkommen sind in zudem Arbeiten, die sich mit Critical Whiteness Studies befassen und die auf dieser Grundlage skizzieren, wie Weißsein als hegemoniale, privilegierte und in der Regel unhinterfragte Norm perspektivisch im Feld des Fußballs erforscht werden kann.
  • Überblicksbeitrage: Willkommen sind Überblicksbeiträge (z.B. in Form von Reviews), die den internationalen Forschungsstand über Rassismus und Fußball bilanzierend aufarbeiten und diskutieren, was hieraus für zukünftige Forschungsarbeiten abgeleitet werden kann. Denkbar sind in diesem Kontext auch Aufarbeitungen zu ausgewählten Themenfeldern, die im deutschsprachigen Raum bislang wenig Beachtung gefunden haben (z.B. zu Rassismus in der Medienberichterstattung über Fußball, zu Institutional Whiteness in Fußballorganisationen, zum Stacking-Phänomen, zu Othering-Praktiken in unterschiedlichen Kontexten des Fußballs, zu kolonialen Pfadabhängigkeiten in der sportbezogenen Entwicklungszusammenarbeit).
  • Empirische Beiträge: Eingereicht werden können empirisch-angelegte Beiträge, die sich mit Rassismus im Fußball befassen. Willkommen sind z.B. Arbeiten, die Rassismus als koloniales Erbe untersuchen und/oder die aktuelle und multiple Formen von Rassismus (z.B. anti-Schwarzen Rassismus, anti-muslimischen Rassismus) im Fußball historisch einordnen; die Rassismus als strukturelles Phänomen im Fußball in den Blick nehmen; die Prozesse der Ethnisierung, Rassifizierung und Kulturalisierung im Fußball erforschen; die sich mit Weißsein als hegemonialer Norm im Fußball befassen; die Wissensproduktionen im Feld des Fußballs unter einer rassismuskritischen Brille beleuchten. Von Interesse sind zudem empirische Arbeiten über die Produktion, Reproduktion oder auch die Dekonstruktion von Rassismus in der Medienberichterstattung sowie Analysen über bisherige Praktiken und Kampagnen von Antirassismus im Fußball. Intersektionale Perspektiven auf diese Themenfelder sind in diesem Kontext besonders erwünscht.

Erwartet werden Beiträge mit einer Länge von max. 50.000 Zeichen. Bitte beachten Sie bei der Einreichung die formalen Vorgaben. Beiträge müssen bis zum 09. Oktober 2022 eingegangen sein. Alle Beiträge durchlaufen ein doppeltes Peer-Review-Verfahren. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich Erstveröffentlichungen akzeptieren. Wir laden insbesondere junge Kolleg*innen zur Einreichung ein.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Herausgeberinnen dieses Schwerpunkthefts: Dr. Tina Nobis (Tina.Nobis(at)hu-berlin.de) und Dr. Karolin Heckemeyer (karolin.heckemeyer(at)fhnw.ch). Allgemeine Anfragen richten Sie bitte an: redaktion_fug(at)budrich-journals.de.