Call for Papers

Gesellschaftlicher Zusammenhalt – empirische Befunde in theoretischer Perspektive

Deadline: 20. März 2025

Aktuelle Debatten über Zusammenhalt und Spaltung in der Gesellschaft geben Aufschluss über das gesellschaftliche Kima und ihre diskursiven Strömungen, die empirisch in entsprechenden Meinungsbildern erfasst werden können. Darüber hinaus kann die Soziologie auf Basis unterschiedlicher Theorien und theoretischer Begriffe – soziale Kohäsion, soziale Integration, Inklusion und Solidarität beispielsweise – verschiedene Dimensionen von Zusammenhalt operationalisieren und untersuchen. Damit eröffnen sich neue Analyseebenen und vor allem Kriterien, die in differenzierter Weise das Klima der Gesellschaft und die sozialstrukturellen Befunde in Beziehung zueinander stellen. So lässt sich etwa Spaltung als eine politische Polarisierung, verbunden mit einer sozialstrukturellen Segmentierung definieren (Mau/Laux/Westheuser 2023). Gerade in Corona-Zeiten konnte gezeigt werden, wie Grenzen gezogen werden aber sich auch Solidaritätspotenziale offenbaren (Aschauer/Prandner/Glatz 2022). Zudem lassen sich durch ein komplexes Begriffssystem neben Phänomenen der Integration und Desintegration auch solche der Überintegration identifizieren (Grunow et al. 2023) und damit verschiedene Dimensionen der Grenzziehungen sichtbar machen.

Ziel der ad-hoc Gruppe ist es, empirische Befunde zum gesellschaftlichen Klima und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt zu versammeln, zu vergleichen und vor dem Hintergrund von Differenzierungs-, Integrations- und Kohäsionstheorien zu lesen. Damit soll ein Beitrag zur Kommunikation zwischen Empirie und Theorie geleistet werden, der es ermöglicht, begrifflich präzise und inhaltlich differenziert über das zu sprechen, was Zusammenhalt bedeutet. Im Vordergrund steht daher ein methodisch reflexiver Zugang zu gesellschaftlichen Selbstbeschreibungen und soziologischen Befunden.

Im Rahmen der ad-hoc Gruppe sind vor allem Beitragseinreichungen eingeladen, die empirische Da ten theoretisch einordnen und zur Begriffsschärfung beitragen. Grundlage dafür können statistische Ergebnisse ebenso wie qualitative Fallstudien mit Theoriebezug sein. Zudem interessieren in diesem Zusammenhang methodische Beiträge, die Konzepte besprechen, mit denen die verschiedenen Zugangsweisen und Ergebnisse produktiv verbunden werden können.

Zusendung von Beitragsvorschlägen im Umfang von 1-2 Seiten bitte bis zum 20.03.2025 an Alexander.Schmidl(at)fau.de 

Geplantes Format: 3-4 Vorträge und eine gemeinsame Diskussion