Call for Papers

Gründungsworkshop der Arbeitsgruppe ›Soziologie digitaler Spiele‹ in der Sektion Medien- und Kommunikationssoziologie der DGS

Deadline: 31. August 2022

Spielen ist ubiquitärer Bestandteil der Kultur selbst sowie auch ihrer soziologischen Analyse, exemplarisch etwa bei George Herbert Meads Unterscheidung zwischen Game und Play, bei Alfred Schütz‘ reflexivem Durchspielen von Handlungsentwürfen oder bei Erving Goffmans situativem Rollenspiel. In den letzten Jahrzehnten tritt dabei mit dem ›digitalen Spiel‹ ein neues, eigenständiges mediales Artefakt auf, das mit einer ganzen Reihe kultureller Phänomene und sozialen Wandlungsprozesse einhergeht. Bestehende soziale Phänomene werden hierdurch einerseits sichtbar (gemacht), andererseits auch neu hervorgebracht.

Obwohl (digitales) Spielen sozial- und handlungstheoretisch für Soziolog:innen keine Unbekannte darstellt, fehlt bisher jedoch ein Forum für eine dezidiert soziologische Auseinandersetzung mit digitalen Spielen und ihren Kulturen. Im Rahmen eines geplanten Workshops sollen genuin soziologische Perspektiven auf (digitale) Spiele und die um sie herum entstehenden Kulturen versammelt, miteinander ins Gespräch gebracht werden um – drauf aufbauend – eine Arbeitsgemeinschaft ›Soziologie digitaler Spiele‹ im Rahmen der DGS-Sektion Medien- und Kommunikationssoziologie ins Leben zu rufen. Das Programm einer solchen Arbeitsgruppe besteht vor allem in der Bündelung verschiedener (medien-)soziologischer Forschungsperspektiven rund um digitale Spiele und ihre Kulturen, die Schaffung von Vernetzungs- und Kooperationsmöglichkeiten (gerade auch für Nachwuchswissenschaftler:innen) sowie eine Institutionalisierung der Game Studies im Rahmen der deutschsprachigen Soziologie.

Zu diesem Zweck sollen im Rahmen eines ersten Vernetzungstreffens neben inhaltlichen Perspektiven zugleich mögliche Themen, Formate und Organisationsformen der geplanten Arbeitsgruppe diskutiert werden, um einen regelmäßigen und langfristigen Austausch über digitale Spiele sowie die mit ihnen verschränkten Kulturen und Gemeinschaften zu ermöglichen (wobei auch entsprechende Forschungen zu analogen Spielen nicht ausgeschlossen sind). Soziologische Phänomene, die sich der Vielfalt digitaler Spielkulturen annehmen, betrachten dabei unter anderem folgende Bereiche:

  • Vergemeinschaftung und Subjektivierung
  • Technologien, Materialitäten und Praktiken des Spiels
  • Gamification und (Be-)Wertung
  • Politik und Repräsentation
  • Methodische Herausforderungen

Diesen und anderen Problemstellungen möchten wir uns im Rahmen des Workshops auf theoretischer wie empirischer Ebene nähern, wobei vor allem auch die Vielfalt soziologischer Beschäftigung mit (digitalen) Spielen und ihren Kulturen abgebildet werden soll. Neben einer Projektvorstellung im Rahmen maximal 15-minütiger Impulsvorträge wird die Forschungswerkstatt einen Raum für intensiven Austausch und der Weiterentwicklung eigener Forschungsansätze bieten. Abstracts (max. 500 Wörter) sind bis zum 31.08.2022 per Mail an die Organisatoren einzureichen. Eine Rückmeldung über die Annahme wird zeitnah erfolgen. Bei positiver Rückmeldung werden die Beteiligten – je nach Anzahl der erwarteten Teilnehmer:innen – gebeten, bis zum 15.11.2022 eine kurze Ausarbeitung des Abstracts einzureichen, welches die eigene Forschung konkretisiert und der weiteren Diskussion dient.

Einreichung bis zum 31.08.2022 an:
Gerrit Fröhlich (Universität Trier): gerrit.froehlich(at)uni-trier.de
Felix Krell (ZU Friedrichshafen): felix.krell(at)zu.de
Nico Wettmann (Justus-Liebig-Universität Gießen): nico.wettmann(at)sowi.uni-giessen.de