Gemeinsam laden die Sektion ›Soziologische Netzwerkforschung‹ der DGS, der DGNet Arbeitskreis ›Netzwerke & Kultur‹ und das Career Cluster ›Soziale Netzwerke und soziale Ungleichheit‹ der TH Köln zur Einreichung von Beitragsangeboten zur Tagung ›Ungleichheit & Netzwerke/Beziehungen‹ ein, die am 12. und 13. März 2025 in Köln stattfindet. Einreichungen aus allen Disziplinen und von Wissenschaftler:innen aller Karrierestufen, die zum Thema der Tagung arbeiten, sind willkommen. Die Tagung soll aktuelle konzeptionelle und empirische Beiträge ins Gespräch bringen, die sich mit verschiedenen Schnittstellen zwischen den Themenbereichen Ungleichheit und Netzwerke/ Beziehungen befassen. Insbesondere (aber nicht ausschließlich) werden Beiträge in den vier folgenden Gegenstandsbereiche antizipiert:
- Persönliche soziale Netzwerke werden seit langem als soziales Kapital betrachtet und es hat sich in unterschiedlichen Kontexten gezeigt, dass Beziehungen individuelle Chancen auf einen gelingenden Alltag, Gesundheit oder beruflichen Erfolg fundamental beeinflussen. Vor diesem Hintergrund können sich Beiträge damit befassen, wie Netzwerke oder Beziehungen Formen von sozialer Ungleichheit konstituieren. Umgekehrt kann auch danach gefragt werden, worin die Ursachen für ungleiche Netzwerke liegen.
- In der Forschung zu dyadischen Beziehungen haben sich Homophilie und Reziprozität als dominante Mechanismen erwiesen. Beziehungen sind dementsprechend typischerweise symmetrisch. Beziehungen können aber prinzipiell auch asymmetrisch, heterogen, dissonant oder inkonsistent sein. Die Tagung begrüßt Beiträge, die sich mit Formen von Ungleichheit in Beziehungen auseinandersetzt.
- Bei der Analyse sozialer Netzwerke werden Beziehungen oft als vergleichbare Elemente konzipiert, um deren Struktur zu analysieren. Die Tagung lädt zu Beiträgen ein, die auf unterschiede zwischen Beziehungen fokussiert. Das betrifft zum einen Unterschiede zwischen Beziehungen gleichen Typs. Hier kann zum Beispiel gefragt werden, inwiefern Freundschaft, die oberflächlich als ein Type of Tie konzipiert wird, signifikant unterscheidbare Beziehungsmodi beschreiben kann. Zum anderen soll hier danach gefragt werden, wie qualitative Unterschiede zwischen Type of Tie Effekte für die Formation und Wirkung dieser Beziehungen und Beziehungsnetzwerke haben können.
- Die soziale Netzwerkforschung wurde in der Vergangenheit wiederholt für ihre reduktionistische Sichtweise kritisiert. Mittlerweile bietet die Forschung jedoch einige konstruktive Antworten auf diese Kritik. Diesen gelingt es zunehmend, Formen von Kontext und ihren Einfluss auf Beziehungen und Beziehungsnetzwerken systematisch zu berücksichtigen. Die Tagung bietet Raum für Beiträge, die sich mit Kontextunterschieden (z.B. Stadt-Land oder Organisationskulturen) und ihrer Bedeutung für Formation und Wirkung von Netzwerken beschäftigen.
Abstracts im Umfang von bis zu 250 Worten (ohne Literaturangaben) können bis zum 15.11.2024 als PDF an philip.roth(at)th-koeln eingereicht werden. Neben Vorträgen werden auch Poster eingeladen. Unter allen vorgestellten Postern wird auf der Tagung ein Best-Poster-Award vergeben. Einreichungen werden prinzipiell als Angebot für Poster oder Vortrag verstanden. Falls Beiträge exklusiv als Poster oder Vortrag angeboten werden, bitten wir um entsprechende Angabe unter dem Titel des Abstracts. Eine Entscheidung über die Annahme wird im Dezember kommuniziert.