Call for Papers

Verschwörungsdenken, Esoterik, Conspirituality

Deadline: 24. Februar 2023

Die empirische Erforschung der Kritik an den Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus hat gezeigt, dass diese oft mit Verschwörungsdenken, Anthroposophie und anderen Formen esoteri-scher Spiritualität verbunden ist. Zu beobachten ist auch die Kombination dieser Deutungsmuster, wie sie mit dem Konzept der Conspirituality verstanden werden kann. Der Begriff wurde von Ward/Voas (2011) geprägt und durch die historische Verortung von Asprem/Dyrendal (2015) präzisiert. Die Komplementarität verschwörungstheoretischer und esoterischer Weltanschauungen besteht darin, dass beide davon ausgehen, es würde hinter der offiziell dargestellten Wirklichkeit noch eine andere Wirklichkeit geben, zu der nur spezifisch Eingeweihte Zugang haben. Wenn Entzauberung nach Weber (1995:19) im Bewusstsein gründet, dass es in der Welt ‹prinzipiell keine geheimnisvollen unberechenbaren Mächte gebe, die da hineinspielen›, lassen sich sowohl Esoterik als auch Verschwörungsenken als Versuche einer Wieder-Verzauberung durch Mystifikation sehen.

Das Ziel des Workshops ist es, Forscher:innen aus unterschiedlichen Disziplinen zusammenzubringen, die sich mit Verschwörungsdenken, Anthroposophie, Esoterik und/oder Conspirituality befassen um den vielschichtigen Verflechtungen nachzugehen, die diese Deutungsmuster aufweisen.

Der Call richtet sich an Wissenschaftler:innen, die in einem oder mehreren dieser Bereiche forschen. Die Beiträge können sowohl empirische Studien umfassen als auch theoretische Begriffsarbeiten. Geplant ist ein eintägiger Workshop mit jeweils 25-minütigen Präsentationen plus 20 Minuten Diskussionszeit sowie einer abendlichen Key Note.

Interessierte schicken ein Abstract (max. 250 Wörter) bitte als pdf bis zum 24.2.23 an robert.schaefer(at)unibas.ch.