Call for Papers

Zur Transformation sozialer Kanons. Prozesssoziologische Perspektiven auf das 21. Jahrhundert

Deadline: 31. Januar 2023

Die Betrachtung von Veränderungen im menschlichen Zusammenleben sowie die Feinheiten von sich wandelnden Verhaltensstandards ziehen sich wie ein roter Faden durch das Werk des Figurations‐ und Prozesssoziologen Norbert Elias. Genutzt wird aber auch der Begriff sozialer Kanons, so dass sich neue Begrifflichkeiten andeuten. Wann ist also von grundlegenden Veränderungen im ›Verhaltens‐ und Gefühlskanons‹, wann lediglich von vorübergehenden Erscheinungen auszugehen? Das 21. Jahrhundert
ist dabei von einer Reihe von dynamischen Veränderungen und rasch aufeinander folgenden Krisen der Gesellschaft geprägt, die inzwischen gar als ›Zeitenwende‹ deklariert werden. Richtungen und Formen der sich transformierenden und transformierten Aushandlungsprozesse um gesellschaftliche Teilhabe und Machtkämpfe sind dabei offen. Daher sind das Ausmaß und die Intensität sozialen Wandels in der relationalen Perspektive empirisch‐theoretisch sowie methodisch neu zu bestimmen. Schauplätze dieser Prozesse sind unter anderem Wandlungen der...

  • Interdependenzen in der gegenwärtigen Arbeitswelt, vor allem vor dem Hintergrund der Digitalisierung;
  • Machtbalancen und Spannungen zwischen den Geschlechtern;
  • Stellung, aber auch Wahrnehmung des menschlichen Körpers in der Gesellschaft;
  • gesellschaftlichen Rolle von Natur und Technik sowie der Debatten um ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit;
  • inner‐ und außereuropäischen Demokratisierungsprozesse sowie der Konflikte um Flucht und Migration angesichts von Krieg und Gewalt.

Zudem sollen methodische Wege empirischer Figurations‐ und Prozessanalysen erschlossen werden.

Erbeten sind Beiträge, die sich auf der Basis von Norbert Elias‘ Werk prozessanalytisch mit den Veränderungen der sozialen Kanons in den genannten Bereichen und darüber hinaus auseinandersetzen. Bitte senden Sie Abstracts für Vorträge (max. eine Seite) bis zum 31. Januar 2023 sowie eventuelle Rückfragen an Dr. Valerie Dahl, Institut für Soziologie (v.dahl(at)uni‐muenster.de). Leider können wir keine Kosten übernehmen. Rückmeldungen werden zeitnah gegeben.