Palmöl ist nicht nur Bestandteil zahlreicher Nahrungsmittel und Kosmetikprodukte; es spielt aufgrund seiner besonderen energetischen Merkmale auch eine bedeutende Rolle in der Produktion von vermeintlich nachhaltigen Biokraftstoffen. Umweltorganisationen und Wissenschaft verweisen seit Jahren auf die ökologischen Risiken und Widersprüche der Palmölproduktion. Weniger bekannt sind hingegen die schlechten Arbeits- und Lebensbedingungen, unter denen migrantische Arbeiter_innen in Malaysia Palmöl für den Weltmarkt produzieren. Janina Puder zeigt, dass es sich bei der Ausbeutung dieser niedrigqualifizierten Arbeitskräfte um eine systematische Überausbeutung handelt, die aus den strukturellen Bedingungen des globalen Kapitalismus resultiert.

Die Autorin Dr. phil. Janina Puder arbeitet derzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Universität Duisburg-Essen (UDE) in der Arbeitsgruppe Makrosoziologie und Transnationale Prozesse. Bis 2021 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität (FSU) Jena im Arbeitsbereich für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie. Außerdem war sie Mitarbeiterin des SFB 294 "Strukturwandel des Eigentums" im Teilprojekt "Eigentum, Ungleichheit und Klassenbildung in sozio-ökologischen Transformationskonflikten". Von 2016 bis 2021 war sie Doktorandin in der BMBF-Nachwuchsgruppe "Bioökonomie und soziale Ungleichheiten. Transnationale Verflechtungen und Interdependenzen im Bioenergiesektor". Während dieser Zeit unternahm sie mehrere Forschungsaufenthalte in Malaysia und Indonesien, um die prekären Arbeits- und Lebensbedingungen von Palmöl-Wanderarbeitern zu untersuchen. Ihre Forschungsinteressen umfassen die politische Ökonomie der Arbeitsmigration, Kapitalismustheorie, sozio-ökologische Transformation, politische Ökologie, soziale Ungleichheiten und soziale Klassen.