Klassismus bezeichnet die Diskriminierung aufgrund des sozialen Status, der hegemoniale Strukturen der Stigmatisierung, Unterdrückung und Benachteiligung zugrunde liegen. Bereits im 19. Jahrhundert wurde mit Klassismus die soziale Ungleichheit aufgrund der Klassenzugehörigkeit beschrieben, dennoch findet der Begriff in unserem Alltag und im wissenschaftlichen Kontext bisher kaum Beachtung. Markus Gamper und Annett Kupfer liefern eine theoretische Einführung, in der Schwerpunkte der Klassismusforschung aufgezeigt und die Herausforderungen bezüglich einer (kritischen) Begriffsbestimmung skizziert werden. Im Fokus stehen dabei sowohl für einen umfassenden Klassismusbegriff zentrale theoretische Grundlagen als auch strukturell-kritische Perspektiven der Kapitalismuskritik, Ausgrenzung und Fragen von sozialer Gerechtigkeit sowie die Kritik an den meritokratischen Prinzipien.
Über die Autor:innen
Markus Gamper (PD Dr. phil.), geb. 1975, ist akademischer Rat am Institut für vergleichende Bildungsforschung und Sozialwissenschaften der Universität zu Köln. Er war Gastprofessor an der Universidad Autónoma de Aguascalientes (Mexiko). Seine Forschungsschwerpunkte sind Kultursoziologie, Netzwerkforschung, empirische Sozialforschung, (Trans-)Migrationsforschung und soziale Ungleichheit.
Annett Kupfer (Dr. phil.), geb. 1985, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialpädagogik, Sozialarbeit und Wohlfahrtswissenschaften der Fakultät Erziehungswissenschaften der Technischen Universität Dresden. Ihre Arbeits- und Forschungsthemen sind kritische (Trans-)Migrationsforschung, Intersektionalität, sozialpädagogische und psychosoziale Beratung sowie soziale Netzwerke und Empowerment.