Anthony Giddens, einer der wohl bekanntesten Soziologen der Gegenwart, berichtete mal diese knappe Gesprächsequenz von seiner Zeit an der London School of Economics: Von einem Professor wurde dort er gefragt: "What subject do you do?". Giddens antwortete: "Sociology". Daraufhin erwiderte der besagte Professor: "Sociology, that's the same as socialism, isn't it?".
Diese launige Anekdote steht sicherlich nicht für eine allgemeine Wahrnehmung und ganz sicher nicht für das, was Soziologie ist. Und dennoch regt sie provokant an zu diskutieren, welche Bedeutung Soziologie in liberalen Demokratien hatte, gegenwärtig hat, haben könnte, ja vielleicht vor Hintergrund der aktuellen Krisen haben sollte. Welchen Begriff oder Begriffe hat Soziologie von Freiheit? Welche Beschreibungen bietet diese in Bezug auf aktuelle Herausforderungen von liberalen Demokratien, wie der Coronakrise und gesellschaftlicher Zusammenhalt, an? Und wo steht die Soziologie im Feld der Wissenschaft, z.B. gegenüber der Politikwissenschaft, der Ökonomik, der Psychologie oder allgemein der Naturwissenschaft, aber auch genereller in der Vielzahl der Stimmen zivilgesellschaftlichen Lebens? Ist und wenn ja, inwiefern ist Wissenschaftspolitik aufgerufen sich der Soziologie stärker anzunehmen?
Diese und weitere Fragen wollen wir in dem Rahmen der Veranstaltung "Benrather Gespräche: Zur Bedeutung soziologischer Forschung in Zeiten von gefährdeten liberalen Demokratien" diskutieren. Dazu laden wir Sie herzlich ein.
Veranstaltungen der Benrather Gesprächsreihe finden vierteljährlich – ausgerichtet von der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit NRW in Kooperation mit der Kanzlei Baum, Reiter & Collegen – statt.
Weitere Informationen unter: https://shop.freiheit.org/#!/Veranstaltung/S2YWF