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Fachtagung ›In der Wissenskrise? Eine Debatte über Wissensprobleme der Gegenwart‹

In Öffentlichkeit, Politik und auch in der Wissenschaft wird derzeit intensiv über die Häufung und Zuspitzung von gesellschaftlichen Krisendynamiken diskutiert. Die Rede von›multiplen Krisen‹und der Topos der›Polykrise‹sind in aller Munde. Neben der Zunahme von fundamentalen ökonomischen und politischen Krisen und der Zuspitzung von ökologischen Gefährdungslagen wird seit einiger Zeit auch die Herausbildung einer veritablen›Wahrheitskrise‹diagnostiziert, die die Grundlagen der Demokratie und des gesellschaftlichen Zusammenhalts zu gefährden drohe. Damit rücken grundlegende Wissensfragen und auch Wissenskonflikte ins Zentrum der Debatte. Wissen wird zunehmend zum Gegenstand politischer Kämpfe, und es wird zentral für kollektive Identitäten und daraus abgeleitete Identitätspolitiken. So mobilisieren etwa einerseits rechtspopulistische Bewegungen mit betont anti-intellektuellen und auch anti-wissenschaftlichen Parolen in den vergangenen Jahren erfolgreich Wählerstimmen. Andererseits fordern neue politische Bewegungen wie Fridays For Future emphatisch›Follow the science!‹und reden damit einer forcierten Verwissenschaftlichung der Politik das Wort.

Während manche Kommentator:innen in der Zunahme von Wissensquellen und Wissenskonflikten durchaus Potenziale für Demokratisierung und gesellschaftliche Emanzipation erkennen, sehen andere im Aufstieg von Trump & Co, im öffentlichen Aufschwung des Verschwörungsdenkens und in der unverhohlenen Relativierung und Infragestellung wissenschaftlicher Evidenzen deutliche Anzeichen einer fundamentalen Wissenskrise, die sich auch zu einer Demokratiekrise auszuwachsen droht.

Vor diesem Hintergrund möchten wir uns während dieser Tagung intensiv mit der Frage nach der Wahrheits- und Wissenskrise der Gegenwartsgesellschaft auseinandersetzen. Im Zentrum steht die Diskussion des Zusammenhangs von gesellschaftlichen Polarisierungsprozessen und einer Zuspitzung von Wissensproblemen, die die gesellschaftliche Integration sowie die etablierten demokratischen Institutionen herausfordern. Die Tagung schließt damit unmittelbar an aktuelle soziologische und gesellschaftspolitisch relevante Zeitdiagnosen an. Den inhaltlichen Kern der Tagung bilden fünf Themenfelder und eine öffentliche Podiumsdiskussion.

Bei Interesse können Sie sich spätestens bis zum 15. Oktober bei Lukas Kluck (lukas.kluck(at)bbaw.de) anmelden.

Weitere Informationen

Organisation

Sebastian Büttner (BBAW) und Thomas Laux (TU Chemnitz)

Ort

Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW), Jägerstr. 22/23, 10117 Berlin (1. OG)

Beginn

23.10.25 09:30

Ende

24.10.25 14:00

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