Was wir essen und trinken hinterlässt Spuren in unserem Körper. Was wir wegwerfen, gerät zwar aus dem Blick, bleibt aber in oftmals schädlicher Weise Teil von Stoffkreisläufen. Was sich im virtuellen Raum digitaler Angebote abspielt, hängt ab von Glasfaserkabeln und hochgradig energieintensiven Serverfarmen. Mit anderen Worten: Der Konsum hat nicht nur eine symbolische und soziale Dimension, sondern ebenso eine stoffliche, die von den Verbraucherwissenschaften zwar untersucht, aber selten in ihrer grundlegenden Rolle thematisiert wird. Vor dem Hintergrund ökologischer Krisen wie dem Klimawandel und dem Schwinden natürlicher Ressourcen muss die materielle Seite des Konsums jedoch stärker in den Blick gerückt werden, um verbraucherwissenschaftliche Impulse in die Bemühungen um einen zukunftsfähigen Umgang mit planetaren Herausforderungen einzubringen.
Welche neuen Perspektiven werden gewonnen, wenn Konsum als Metabolismus mit der natürlichen Umwelt aufgefasst wird? Wie verändert sich Verbraucherpolitik, wenn sie als›Stoffwechselpolitik‹neu gerahmt wird? Auf welche Weise können alltägliche Umgangsweisen mit materiellen Dingen zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen?
Die Jahreskonferenz des Bundesnetzwerks Verbraucherforschung 2025 nimmt die Prozesse und Wechselwirkungen in den Blick, die den Verbrauch von Ressourcen, Energie und Materialien in unserer Gesellschaft betreffen. Betrachtet werden die Kreisläufe, in denen Konsumgewohnheiten, Produktionsweisen und Entsorgungsprozesse miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen. Dabei kommen Perspektiven der Nachhaltigkeitsforschung ebenso zum Tragen wie Denkanstöße aus Ernährungs-, Politik- und Designwissenschaften sowie alltagsnahe Impulse zur Materialbildung der Konsumentinnen und Konsumenten.