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Arbeit. Sorge. Museum. Konzepte von Care-Arbeit in Ausstellungen

Das Verständnis von Arbeit ist im Wandel: Nicht nur verändert sich unsere Arbeitswelt drastisch, sondern ebenso unser Blick auf sie. Auch Museen sind daran beteiligt, Vorstellungen von Arbeit mitzuprägen: Was in musealen Repräsentationen als ›Arbeit‹ deklariert wird und welche Tätigkeiten davon ausgeschlossen bleiben, ist Teil dieses Aushandlungsprozesses. Die lange verbindliche Orientierung von Museen an bäuerlicher, handwerklicher und industrieller Arbeit wird von aktuellen  Entwicklungen jedenfalls verstärkt herausgefordert. Wie also können wir zeitgemäß über die Repräsentation von Arbeit im Museum nachdenken? Und welche neuen Perspektiven können ökonomiekritische und feministische Zugänge dabei öffnen?

Davon ausgehend beschäftigen wir uns im Workshop mit aktuellen Zugängen zu einem spezifischen Feld, nämlich dem der Care-Arbeit. Unter Care-Arbeit werden Formen von Arbeit verstanden, die – prekär und/oder unbezahlt – nicht zur tradierten Vorstellung von Lohnarbeit als produktiver Tätigkeit passen. Sie reichen von versorgenden Berufen in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und in privaten Räumen bis hin zu jenen unbezahlten Care-Tätigkeiten, die zum überwiegenden Teil von Frauen übernommen werden. Eine Debatte um solche Formen von Arbeit zu führen, ist für Museen nicht nur aus gesellschaftspolitischen Gründen relevant, sondern kann Ansatzpunkt für ein Überdenken eigener Begrifflichkeiten werden. Im Workshop fragen wir, wie sich diese weitgehend unsichtbaren Formen von Arbeit eigentlich ausstellen lassen und wie Museen damit zur Plattform einer überaus aktuellen Debatte werden können.

Mit Eva Busch Kuratorin/Kulturarbeiterin, atelier automatique, Bochum (D), Sabine Kritter Politikwissenschaftlerin und Kuratorin, Berlin (D), Linnéa Meiners Kuratorin, Galerie im Turm, Berlin (D), Katrin Petersen Kuratorin, DASA Arbeitswelt Ausstellung, Dortmund (D), Stefania Pitscheider Soraperra Direktorin Frauenmuseum Hittisau (A), Sarah-Louise Rehahn Kuratorin, DASA Arbeitswelt Ausstellung, Dortmund (D), Jorinde Splettstößer Kuratorin, Galerie im Turm, Berlin (D).

Veranstaltungsleitung

Christine Braunersreuther, Museologin und Kuratorin, Graz (A)
Eva Tropper, Leitungsteam Museumsakademie Joanneum, Graz (A)

Kosten

190 €, ermäßigt 140 €*

*Die Ermäßigung gilt für Studierende, Volontär*innen, Arbeitssuchende und Mitarbeiter*innen von Kooperationspartner*innen des laufenden Jahres.

Anmeldung und Info

Museumsakademie Universalmuseum Joanneum

T +43 (0) 664/8017-9537
museumsakademie(at)museum-joanneum.at

Organisation

Museumsakademie Universalmuseum Joanneum

Ort

Dortmund

Beginn

23.05.22

Ende

24.05.22

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