Flucht-Debatte
Flucht-Debatte
Herausgegeben vom Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, September 2016
Der 38. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) findet im Jahr 2016 unter dem Motto ›Geschlossene Gesellschaften‹ statt. Im Jahr zuvor erreichte die bislang höchste Zahl an Zuwanderinnen und Zuwandern die Bundesrepublik Deutschland. Die humanitäre Katastrophe insbesondere, aber nicht nur in Syrien, sowie Verfolgung, Krieg, Hunger, Armut und menschenunwürdige Lebensbedingungen fanden in der Not von mehr als einer Millionen Personen ihren Niederschlag, die 2015 nach Deutschland geflüchtet waren und um Schutz suchten. Seitdem ist Flucht und sind geflüchtete Menschen ein beherrschendes Thema der politischen Auseinandersetzung hierzulande (wie auch international). Und dabei wird, nicht zuletzt, auch die Offenheit bzw. Geschlossenheit der deutschen Gesellschaft diskutiert.
Beim Thema ›Geschlossene Gesellschaften‹ drängt es sich also auf, sich soziologisch mit den vielseitigen Reaktionen und (gar nicht so neuen) Herausforderungen, Problemen und Impulsen zu beschäftigen, die die aktuelle Fluchtdynamik erzeugt. Zahlreiche Ad-hoc- und Sektionsveranstaltungen des Kongresses widmen sich direkt und indirekt dieser Thematik.
Als zusätzlichen Beitrag hat der Vorstand der DGS soziologische Beiträge zur aktuellen ›Flüchtlingsdebatte‹ zusammengestellt: Einlassungen, Studien, Interviews, Artikel, Expertisen, Berichte und Texte von in Deutschland tätigen Soziologinnen und Soziologen, in manchen Fällen auch sozialwissenschaftliche Beiträge, die online verfügbar sind. (Aus Gründen des Urheberrechts dürfen nur die Verlinkungen aufgeführt werden.) Es handelt sich im Wesentlichen um Beiträge aus der medialen Öffentlichkeit.
Die Zusammenstellung zeigt, wie präsent soziologisches Wissen in der öffentlichen Debatte um Flucht und Migration tatsächlich ist. Anders also als im Fach oft angenommen, mischt sich die Soziologie durchaus in die soziale Wirklichkeit aufklärend ein, die sie forschend beobachtet. Sie bietet dabei, wie diese Auswahl auch deutlich macht, eine Fülle an verschiedenen Beobachtungen, Diagnosen, Daten und Deutungen an, die der Pluralität der Soziologie insgesamt entspricht. Und während der Redaktionsschluss Ende Juli 2016 angesetzt war, wird die Diskussion kontinuierlich fortgeführt.
Die vorliegende – chronologisch geordnete – Übersicht erhebt in keinster Weise Anspruch auf Vollständigkeit. Dem Thema ›Flucht/Flüchtlinge‹ wohnt eine empirische und dimensionale Komplexität inne, die eine solche Auswahl gar nicht einholen kann. Wir bitten in diesem Lichte um reflexives Verständnis und möchten die Lücken als Aufforderung zu weiterer Forschung und zur (öffentlichen) Debatte verstanden wissen.
Im Namen des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Soziologie,
Paula-Irene Villa
PS: Daniel Lehnert und Nicole Lühring (beide LMU München) sei besonders gedankt für ihre maßgebliche Hilfe bei der Zusammenstellung der Texte. Ebenso herzlicher Dank gilt der Sprecherin der DGS-Sektion Migration und ethnische Minderheiten, Janina Söhn (Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) an der Georg-August-Universität), die eine Übersicht über den aktuellen Stand der Flüchtlingsforschung zur Verfügung gestellt hat.
Quelle | Titel | |
2015 Holger Wilcke, Laura Lambert movements. Journal für kritische Migrations- und Grenzregimeforschung | Die Politik des O-Platzes: (Un-)Sichtbare Kämpfe einer Geflüchtetenbewegung (PDF) | The article discusses the politics of the refugee protest movement 2012-14 with a focus on its center of protest, the squatted Oranienplatz square in Berlin. In line with Rancière›s notion of Politics, acts of becoming visible – such as squatting a central square in Berlin and civil disobedience against discriminatory asylum laws – can be understood as one of the two major forms of the movements‹ politics. The other is what has been described as Imperceptible Politics, for example through the informal creation of work and legal status. The politics of visibility and imperceptibility may seem contradictory, but as the refugee struggles have shown, both can be regarded as two forms of migrant strategies and thus as the joint politics of the movement. |
31.01.2015 Ludger Pries Kulturaustausch - Zeitschrift für internationale Perspektiven | Die Bürgermeisterin von Lampedusa Giusi Nicolini schildert die Flüchtlingskatastrophe auf ihrer Insel, der deutsche Soziologe Ludger Pries erklärt Migrationsprozesse. Ein Gespräch | |
15.03.2015 Aladin El-Mafaalani Westfälische Nachrichten | El-Mafaalani, der aus einer aus Syrien zugewanderten Familie stammt und im Ruhrgebiet aufgewachsen ist, hat selbst in seiner Jugend ›Alltagserfahrungen‹ mit Rassismus gemacht – ein Thema bleibt es trotzdem, wie er im Gespräch mit unserer Redakteurin Karin Völker sagt. | |
01.04.2015 Ludger Pries Forum Migration | Ein großer Schritt nach vorn: Kommentar von Prof. Ludger Pries | Ob Deutschland aus rechtlicher Sicht ein neues Einwanderungsgesetz braucht, kann bezweifelt werden. Was Deutschland nach seiner Häutung zum modernen Einwanderungsland auf jeden Fall braucht, ist eine intensive öffentliche Diskussion und breite Information. |
06.04.2015 Albert Scherr Netzwerk Flüchtlingsforschung | Wer ist ein Flüchtling? Impulse für sozialwissenschaftliche Diskussionen | Die Frage, wer als Flüchtling zu betrachten ist, führt mitten hinein in folgenreiche juristische und politische Definitionsprozesse. Denn die Anerkennung als Asylberechtigter oder als Flüchtling im Sinne der Vorgaben der Genfer Flüchtlingskonvention begründet einen Anspruch auf Aufenthalt und schützt vor Abschiebungen. Denjenigen, die mit Kategorien wie ›Armutsmigranten‹ oder ›Wirtschaftsflüchtlinge‹ belegt werden, wird solche Schutzbedürftigkeit dagegen bestritten. Die Konsequenz daraus sind nicht zuletzt jährlich ca. 10.000 durch staatliche Gewalt erzwungene Abschiebungen aus Deutschland. |
26.04.2015 Ludger Pries Deutschlandfunk | Der Soziologie Ludger Pries glaubt nicht daran, dass die EU sich künftig mehr um Flüchtlinge kümmert. Im Deutschlandfunk sagte er, die Beschlüsse des EU-Gipfels zeigten, dass es um Abschottung gehe. Trotzdem macht er Vorschläge, wie die EU zu einer besseren gemeinsamen Flüchtlingspolitik kommen kann. | |
17.05.2015 Harald Welzer Deutschlandradio Kultur | Harald Welzer über Flüchtlingspolitik. Willkommenskultur, nur nicht bei uns | Der Sozialwissenschaftler Harald Welzer hat sich die Studie ›Globale Trends 2015‹ angeschaut. Die Zahlen, die der Bericht zur Aufnahme von Flüchtlingen weltweit zusammenträgt, zeigen, wie sehr in Deutschland Reden und Handeln auseinanderdriften. |
21.07.2015 Jürgen Friedrichs Deutschlandradio Kultur | Flüchtlingsheime in Kommunen | Langfristige Perspektiven bieten! Der Kölner Soziologe Jürgen Friedrichs fordert Städte und Gemeinden dazu auf, sich darauf einzustellen, Asylbewerber nicht nur kurze Zeit zu beherbergen. Allerdings sollten Unterkünfte mit Bedacht gewählt werden. |
22.07.15 Jürgen Friedrichs Die Welt | Wo die Mittelschicht wohnt, können Flüchtlingsunterkünfte am ehesten entstehen, sagt Soziologe Jürgen Friedrichs. Wenig gebildete und arbeitslose Menschen fühlten sich verstärkt ›ethnisch‹ bedroht. | |
27.07.2015 Armin Nassehi Junges Bündnis für Geflüchtete | Rede auf der Demonstration ›Platz da!‹ am 27. Juli 2015 auf dem Max‐Josef‐ Platz in München | |
13.08.2015 Cornelia Koppetsch Frankfurter Rundschau | Konkurrenz der Drittplatzierten: Soziologin Cornelia Koppetsch über den Rückbau der sozialen Sicherung und Probleme mit Flüchtlingen sowie frustrierten Deutschen. | |
25.08.2015 Hans-Georg Soeffner Deutsche Welle | Der Soziologe Hans-Georg Soeffner plädiert für eine schnelle Integration der Zuwanderer: Bleibt sie aus, drohen ernsthafte kulturelle Konflikte. Der Zusammenhalt der Gesellschaft werde aber nicht über die Kultur laufen. | |
30.08.2015 Harald Welzer Berliner Morgenpost | Ein Hotel in Wien fällt Harald Welzer ein. Nicht, weil es besonders schöne Zimmer hat, sondern weil die Menschen, die dort arbeiten aus Afghanistan, Marokko oder Iran kommen. Die Gastgeber im Hotel ›Magdas‹ sind Flüchtlinge. ›Das sind Leute, die normalerweise in den Arbeitsmarkt gar nicht reinkommen. Und die machen das total professionell‹, sagt Welzer. Das Thema Flüchtlinge beschäftigt den 57-Jährige renommierten Soziologen. Er hat sich bereits in vielfältiger Form mit dem menschlichen Zusammenleben befasst – wie es war, wie es ist und wie es sein könnte. | |
31.08.2015 Armin Nassehi FAZ.NET | Asylrecht in Deutschland. Der Hass auf den ›Wirtschaftsflüchtling‹ | Unsere unpassenden Kategorien zwingen in Europa Gestrandete dazu, irgendwie illegal zu sein. Dass der ›Wirtschaftsflüchtling‹ so viel Hass auf sich zieht, liegt in einer unhaltbaren Unterscheidung. Ein Gastbeitrag. |
02.09.2015 Albert Scherr Mediendienst-Integration.de | In Bayern wurde gerade das erste Aufnahmezentrum für Flüchtlinge aus dem Westbalkan eröffnet. Dazu zählen auch Asylbewerber aus Bosnien-Herzegowina. Das Land gilt in Deutschland als ›sicherer Herkunftsstaat‹. Dem widerspricht der Migrationsforscher Albert Scherr in einem Gastkommentar für den MEDIENDIENST: So seien Angehörige der Roma-Minderheit, von denen die meisten Asylanträge stammen, in Bosnien-Herzegowina massiver Diskriminierung ausgesetzt. | |
05.09.2015 Aladin El-Mafaalani Spiegel Online | Unterbringung von Flüchtlingen: ›Integration klappt am besten in Großstädten‹ | Container, Baumärkte, Zelte: Der Flüchtlingsunterbringung fehlt ein klares Konzept, sagt der Politologe Aladin El-Mafaalani. Im Interview erklärt er, warum Asylbewerber auf dem Land schlechtere Chancen haben als in der Stadt. |
08.09.2015 Armin Nassehi BR2 | Die Zeit der Gastarbeiter in Deutschland war die erste Prüfung für die Nachkriegsgesellschaft im Umgang mit neuen Kulturen. Sie hat es nicht optimal geschafft. Nun kommt aber eine ganz neue Herausforderung, die Deutschland finanziell und organisatorisch fordern, meint Soziologe Armin Nassehi. | |
10.09.2015 Aladin El-Mafaalani WDR | Interview zu Flüchtlingsaufnahme. Was kommt nach dem Willkommen? | In den letzten Tagen haben Tausende von Ehrenamtlichen und Bürgern den ankommenden Flüchtlingen ein warmes Willkommen bereitet. Aber es gibt auch Ängste, dass die Zahl der Flüchtlinge uns überfordert. Ein Gespräch mit dem Politikwissenschaftler Aladin El-Mafaalani. |
11.09.2015 Thomas Faist Süddeutsche Zeitung | Willkommenskultur für Flüchtlinge | Bewegende Szenen spielen sich derzeit in Deutschland ab: Flüchtlinge werden mit Applaus begrüßt, Bürger bringen Geschenke, viele wollen spontan etwas tun. 18 Prozent der Deutschen sagten in einer aktuellen Umfrage, sie hätten schon etwas unternommen, um Flüchtlingen zu helfen. 23 Prozent gaben an, sie hätten das konkret vor. Die internationale Presse ist begeistert: Schlagzeilen über fremdenfeindliche Übergriffe sind verschwunden, plötzlich nimmt die Welt ein anderes Deutschland wahr: Ein Land mit Willkommenskultur, das Flüchtlinge mit offenen Armen empfängt. Migrationssoziologe Thomas Faist erklärt, warum plötzliche alle mithelfen wollen - und warum die Hilfsbereitschaft nur ein Anfang ist. |
11.09.2015 Armin Nassehi Süddeutsche Zeitung | Ein Gespräch mit Armin Nassehi über die offenen Fragen der Flüchtlingskrise. | |
14.09.2015 Aladin El-Mafaalani Ruhrbarone | ›Diese Menschen sind fleißig und scheuen keine harte Arbeit‹ | Der in Dortmund lebender Politikwissenschaftler Aladin El-Mafaalani hat bei der Betreuung der Flüchtlinge im Dortmunder Keuning-Haus mitgeholfen. Im Gespräch mit diesem Blog äußert er sich zu den Zukunftsaussichten der Flüchtlinge und den Herausforderungen für die Gesellschaft. |
17.09.2015 Armin Nassehi Deutschlandradio Kultur | Solidarität mit Flüchtlingen | Viele Freiwillige unterstützen die hierzulande ankommenden Flüchtlinge mit großer Hilfsbereitschaft. Doch wie lange wird das Wohlwollen dauern, wenn sich viele Probleme erst langfristig lösen lassen? Der Soziologe Armin Nassehi hofft auf ein ›kontinuierliches Verständnis‹. |
20.09.2015 Harald Welzer Deutschlandfunk | Flüchtlinge in Deutschland. Zwischen Hass, Hilfsbereitschaft und Kalkül | Die vielen Flüchtlinge, die derzeit Deutschland erreichen, erleben auf der einen Seite eine Willkommenskultur, die in Europa ihresgleichen sucht. Auf der anderen Seite schlagen ihnen aber auch Hass und Ablehnung entgegen. Im Küstenstädtchen Barth in Mecklenburg-Vorpommern nehmen die meisten Einwohner ihre neuen Nachbarn als Herausforderung an. |
21.09.2015 Armin Nassehi HR2 Kultur | Erst mal weg hier! – das ist derzeit für viele der zentrale Gedanke des Lebens. Sie geben ihre vertraute Lebenswelt auf, verlassen das Gewohnte – und die allermeisten wissen nicht, wo sie landen werden und was sie erwartet. Die zweite Frage, die sich ihnen stellt, ist also: Wo werde ich ankommen? Der Münchner Professor für Soziologie Dr. Armin Nassehi befasst sich mit dem Wandel und den Konflikten in einer pluralistischen Gesellschaft. | |
25.09.2015 Matthias Quent MDR.de | Die Partei AfD versucht nach Einschätzung des Jenaer Sozialwissenschaftlers Matthias Quent, aus der Flüchtlingsdebatte politisches Kapital für sich zu schlagen. ›Man muss sich in Erinnerung rufen, dass die AfD als Anti-Euro-Partei gegründet wurde‹, sagte Quent MDR THÜRINGEN. Angesichts der derzeit laufenden öffentlichen Debatte sei es nicht verwunderlich, ›dass sich die AfD ihrem populistischen Format folgend auch dieses Themas annimmt und gewissermaßen auf den fahrenden Zug aufspringt‹. | |
26.09.2015 Annette Treibel Badische Zeitung | Die Flüchtlingswelle trifft unser Land nicht ganz unvorbereitet, meint die Soziologin Annette Treibel. Im Einwanderungsland Deutschland wird schon lange viel Integrationsarbeit geleistet | |
29.09.2015 Aladin El-Mafaalani VICE.com | Wir haben einen Experten gefragt, was die hohen Flüchtlingszahlen für Deutschland bedeuten | Der kurze Spätsommer der Hilfsbereitschaft für Flüchtlinge scheint zumindest auf der Ebene der Bundespolitik vorbei zu sein. Nachdem alle für eine Weile betont haben, wie toll Deutschland den Flüchtlingen hilft, denkt man in Berlin nun darüber nach, wie man Flüchtlingen die Leistungen streichen kann. CSU-Politiker sympathisieren offen mit Viktor Orbán und seinem Zaun an der ungarisch-serbischen Grenze. Dabei muss die hohe Zahl an Flüchtlingen gar kein Problem für Deutschland sein—wenn die Politik richtig handelt. Das sagt zumindest Aladin El-Mafaalani, Professor für Politikwissenschaft, Politische Soziologie und Politische Bildung an der Fachhochschule Münster. |
05.10.2015 Jürgen Habermas Qantara | Vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingskrise sollten Deutschland und Frankreich eine viel aktivere Europapolitik mit Perspektive gestalten, in deren Mittelpunkt auch eine bessere Kooperation in der Flüchtlingsfrage stehen müsste, meint der renommierte Philosoph und Soziologe Jürgen Habermas im Gespräch mit Stefan Reccius. | |
05.10.2015 Armin Nassehi Die Welt | Durch die Flüchtlinge wird Deutschland maskuliner werden. Wenn wir die Energie dieser vielen jungen Männer nicht kanalisieren, entsteht hohes Konfliktpotenzial. Was jetzt zu tun ist: in 12 Punkten. | |
09.10.2015 Armin Nassehi BR | BR Abendschau | |
14.10.2015 Sabine Hark ZEIT Online | Sollten Feministinnen zur Flüchtlingsdebatte beitragen? Unbedingt, sagt die Soziologin Sabine Hark. Sie wehrt sich gegen falsche Mitstreiter und angebliche Luxusprobleme. | |
16.10.2015 Armin Nassehi RBB | Die Flüchtlingsfrage spaltet die Nation: Die eine Seite will sich mit Lichterketten und Willkommenszeremonien an Bahnhöfen für die Asylsuchenden positionieren, auf der Gegenseite versammeln sich Pegida-Demonstranten, die sich zunehmend radikalisieren. Der Soziologe Armin Nassehi (Ludwig-Maximilian-Universität München) hält beide Extreme für unrealistisch und fordert mehr pragmatische Lösungen. | |
16.10.2015 Albert Scherr, Karin Scherschel Soziale Probleme | Die Beobachtung, dass durch Definitionsprozesse bestimmt wird, was als ein soziales Problem gilt und dass die Durchsetzbarkeit jeweiliger Definitionen von Definitionsmacht abhängt, gehört zu den Kernbeständen der Soziologie sozialer Probleme. Die Bedeutung dieser Einsicht für die Thematik des vorliegenden Themenschwerpunkts ist offenkundig: Nationalstaatliche und europäische Grenzen sind das Ergebnis politischer Festlegungen, denen Definitionen legitimer Zugehörigkeit zur Staatsbevölkerung und daran gebundene Privilegierungen und Benachteiligungen entsprechen. | |
20.10.2015 Boris Nieswand Soziologiemagazin | Boris Nieswand ist Juniorprofessor für transnationalen Kulturvergleich und Migration am Institut für Soziologie der Universität Tübingen. Zuletzt arbeitete er an einem vergleichenden Forschungsprojekt über jugendamtliche Praxis, unbegleitete minderjährige Flüchtlingen und Diversität in Frankfurt/Main und Stuttgart. Außerdem ist er Mitglied im Rat für Migration e.V. | |
24.10.2015 Albert Scherr Deutschlandradio Kultur | Verschärfte Abschiebungsregeln. ›Ein begründungsbedürftiger Akt polizeilichen Zwangs‹ | Das neue Asylverfahrensrecht soll die Abschiebung abgelehnter Asylbewerber erleichtern. Der Soziologe Albert Scherr hält das für menschenrechtlich problematisch und plädiert stattdessen für mehr Anreize zur freiwilligen Rückkehr. |
25.10.2015 Armin Nassehi Deutschlandradio | Deutschland und die Flüchtlinge. | Die Diskussion über Flüchtlinge, aber auch die Situation auf der Straße hätten sich verschärft, sagte der Soziologe Armin Nassehi im DLF. Es sei wichtig, die Aufgaben zur Bewältigung der Flüchtlingskrise jetzt deutlich zu formulieren. Denn, viel zu viel werde über die falschen Fragen nachgedacht - wie zum Beispiel, ob das Abendland jetzt untergehe. |
26.10.2015 Birgit zur Nieden Deutsche Welle | Zehn Jahre nach den Krawallen in französischen Vorstädten plant Hamburg, Siedlungen für bis zu 4500 Flüchtlinge zu bauen. Die Soziologin Birgit zur Nieden plädiert dafür, dass Flüchtlinge ihren Wohnraum selbst suchen. | |
27.10.2015 Albert Scherr Soziale Probleme | Migrant/innen werden dadurch zu anerkannten Flüchtlingen, dass ihnen durch aufnehmende Staaten auch dann ein Recht auf Einreise und Aufenthalt zugesprochen wird, wenn dies deklarierten ökonomischen und politischen Interessen des Aufnahmestaates nicht entspricht. Die Frage, wer als Flüchtling gelten soll, ist dabei in einem Spannungsverhältnis zwischen vier Polen situiert: internationalen und nationalen rechtlichen Festlegungen, supranationaler und nationalstaatlicher Politik, Forderungen von zivilgesellschaftlichen Akteuren und Solidaritätsbewegungen sowie von Selbstorganisationen von Flüchtlingen. Im Folgenden wird aufgezeigt, dass die Annahmen, die in politische und rechtliche Festlegungen des Flüchtlingsbegriffs eingehen, nicht zureichend als logisch zwingende Ableitung aus menschenrechtlichen Prinzipien verstanden werden können. Es handelt sich vielmehr zu einem erheblichen Teil um ein Ergebnis keineswegs eindeutiger, sondern kontingenter Entscheidungen, die politisch und rechtlich zu verantworten sind. Auf der Grundlage theoretischer Klärungen werden diese Kontingenz und die Legitimationsgrundlagen ablehnender Entscheidungen empirisch anhand von Bescheiden des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge sowie von Verwaltungsgerichtsentscheidungen aufgezeigt. | |
30.10.2015 Jürgen Friedrichs ZEIT Online | Städte planen Großsiedlungen für Flüchtlinge. So schaffen sie soziale Probleme, kritisiert der Stadtsoziologe Jürgen Friedrichs. Doch bessere Optionen bräuchten Zeit. | |
November 2015 Jutta Aumüller, Priska Daphi, Celine Biesenkamp Robert Bosch Stiftung | Expertise gefördert und herausgegeben von der Robert Bosch Stiftung | |
09.11.2015 Annette Treibel Deutschlandradio Kultur | Integration von Flüchtlingen | Wie kann die Integration von Hunderttausenden Flüchtlingen gelingen? Brauchen wir mehr deutsche Leitkultur? Nein, meint die Soziologin Annette Treibel. Und empfiehlt kühlen Pragmatismus. |
20.11.2015 Armin Nassehi SZ.de | Über Fremde spricht es sich viel leichter als über das Eigene. Das sollte nicht so bleiben, denn eigentlich ist ganz leicht zu beantworten, was deutsch ist. Man muss dann nur die richtigen Schlüsse ziehen. | |
24.11.2015 Jürgen Friedrichs BR | ›Wir müssen in Wahnsinnsgeschwindigkeit Sozialwohnungen bauen‹ Der Kölner Stadtsoziologe Jürgen Friedrich fordert eine Integration in einzelnen Stadtvierteln. | |
Dezember 2015 Ludger Pries Neue Gesellschaft - Frankfurter Hefte | Es geht nur europäisch – | Die Zahl der tatsächlich in Deutschland eintreffenden Flüchtlinge und Asylsuchenden hat sich im Jahre 2015 dramatisch auf wohl mehr als 800.000 erhöht – das entspricht etwa dem Doppelten der von Fachleuten noch zu Beginn des Jahres prognostizierten Zahl. Die Schutz- und Unterkunftsuchenden kommen vor allem aus den Kriegsgebieten des Nahen Ostens und Afrikas sowie aus den Balkanstaaten. Städte und Gemeinden, Erstaufnahme- und Zentrale Unterbringungseinrichtungen sind völlig überfordert. In Europa findet gemeinsames Handeln der EU-Mitgliedsländer faktisch kaum noch statt. |
01.12.2015 Albert Scherr ZEIT Online | Totale Grenzsicherung und Menschenrechte passen nicht zusammen | Plötzlich reden alle von staatlichen Kontrollen statt von der Situation der Flüchtenden. Migrationsforscher warnen davor. Die moderne Gesellschaft könnte Schaden nehmen. Ein Gastbeitrag von Albert Scherr. |
18.12.2015 Albert Scherr | Beitrag zur Sektionsveranstaltung ›Neue Migration in die und innerhalb der EU‹ der Sektion Migration und ethnische Minderheiten. | |
30.12.2015 Sebastian Braun SWR 2 Extra | Viele Menschen hierzulande engagieren sich ehrenamtlich für Flüchtlinge. Sie helfen bei Behördengängen, geben Deutschunterricht, betreuen Kinder, helfen bei den Hausaufgaben, geben Kleidung und Essen aus und vieles mehr. Was kann, was soll bürgerschaftliches Engagement leisten? Wo stoßen die Ehrenamtlichen an ihre Grenzen? Wo ist die Politik in der Verantwortung? | |
2016 Philip Anderson Bundesinstitut für Berufsbildung | In Bayern wird die Beschulung von berufsschulpflichtigen Asylsuchenden und Flüchtlingen an Berufsschulen seit 2010/11 mit großer Dynamik vorangetrieben. Nach den ersten Modellversuchen mit einigen Klassen in Nürnberg und München werden seit Anfang des Schuljahrs 2015/16 in ganz Bayern ca. 8.100 Schüler/-innen an 95 Standorten in insgesamt 440 Klassen unterrichtet. Im Beitrag werden die Rahmenbedingungen, Besonderheiten und die Umsetzung des bayerischen Ansatzes auf Basis einer wissenschaftlichen Begleitung im Auftrag der Stadt München beschrieben. | |
2016 Albert Scherr Springer VS | In Demokratien werden die Zugänge zur politischen und sozialen Partizipation über unterschiedliche Beteiligungsmöglichkeiten reguliert. Diese entfalten ihre Wirkung auch im Kontext von Migration. Allerdings kann Beteiligung nicht allein auf Fragen von Staatsbürgerschaft und politischen Rechten von Minderheiten reduziert werden. Vielmehr ist Demokratie mit vielfältigen individuellen und sozialen Lernprozessen verknüpft. Vor diesem Hintergrund untersuchen die Autorinnen und Autoren des Bandes in den Themenfeldern Staatsbürgerschaft, politische Partizipation, Zivilgesellschaft und Bildungsprozesse Facetten der Bedeutung von Migration und Minderheiten für demokratische Gesellschaften. Darüber hinaus enthält der Band Beiträge zu Grundlagen und Systematisierungen über Migration und Minderheiten in der Demokratie. | |
2016 Karin Scherschel Forschungsjournal Sozial e Bewegungen | Flucht, Gender, Menschenrechte. Neue Herausforderungen für die Soziale Arbeit | |
2016 Barbara Schäuble, Nivedita Prasad Alice Salomon Hochschule Berlin | Seit mehr als einem Jahrhundert arbeiten Sozialarbeiter_innen daran, das Wohlergehen von Menschen zu verbessern, die gesellschaftlich benachteiligt und von gleichberechtigter gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen sind. Dabei war der Rahmen, in dem sich Soziale Arbeit bewegte, lange Zeit vor allem der Nationalstaat, seine Bürger_innen, Armen und Hilfsbedürftigen. | |
Januar 2016 Susanne Johansson Robert Bosch Stiftung | Der wissenschaftliche Erkenntnisstand zur Lebenssituation von Flüchtlingen in Deutschland Eine Expertise im Auftrag der Robert Bosch Stiftung und des SVR-Forschungsbereichs | |
03.01.2016 Armin Nassehi Der Standard.at | Soziologe Armin Nassehi: ›Die Wildheit des Religiösen einhegen‹ | Soziologe Armin Nassehi über Religion als Desintegrationsressource, junge Männer, die auf blöde Ideen kommen, und Wertekurse für Flüchtlinge, die zwar gut gemeint, aber nicht genug sind für eine erfolgreiche Einwanderungspolitik. |
05.01.2016 Armin Nassehi Kursbuch 183 | ›Wohin flüchten?‹ – das ist derzeit für viele die entscheidende Frage ihres Lebens. In den unterschiedlichsten Regionen der Welt flüchten Menschen vor Verfolgung, Gewalt, Staatszerfall und ökonomischer Hofnungslosigkeit. Man könnte es sich leicht machen und betonen, dass Flucht, Vertreibung, Wanderung und die Suche nach einem besseren Leben letztlich ein konstitutives Merkmal unseres Gattungslebens sind – und das buchstäblich. Die Ausbreitung des Homo sapiens hat stets damit zu tun, dass die Leute woanders hingegangen sind – und sicher nicht, um die Welt zu besiedeln, sondern um wegzukommen, weil es ›zu Hause‹ nicht mehr passte. | |
07.01.2016 Helgard Kramer RBB24 | Interview mit Professorin für Geschlechter und Rassismus: ›Sexualisierte Gewalt demonstriert Macht‹ | Ungewollte Hände an der Brust, am Po und im Schritt. Sexuelle Gewalt erschüttert - immer und überall: auf dem Oktoberfest, an Karneval, in der Silvesternacht in Köln. Helgard Kramer forscht zum Thema Gender und Rassismus - im Interview spricht sie über die Gründe für sexuelle Übergriffe und fordert mehr Prävention gegen frauenfeindliche Gewalt. |
08.01.2016 Armin Nassehi TAZ | Soziologe über die Übergriffe in Köln: ›Die CSU entdeckt die Lügenpresse‹ | Armin Nassehi über patriarchale Netzwerke, salonfähigen Rassismus und eine nach rechts driftende Sehnsucht nach einfachen Antworten. |
08.01.2016 Armin Nassehi SWR2 | Dröhnende Sprachlosigkeit nach den Kölner Attacken. Bausteine für den rhetorischen Bürgerkrieg | Interview mit dem Soziologen Prof. Armin Nassehi, Uni München |
08.01.2016 Nadia Shehadeh SHEHADISTAN | Arabisch aussehende Menschen (TM) bzw. Männer – eine Polemik zur ›Kölner Silvester Nacht‹ | |
11.01.2016 Rajner Tatz Soziologiemagazin | Mit diesem Wortspiel konnte der SPIEGEL-Kolumnist Sascha Lobo in einer Talkshow des ZDF zum Thema ›Fluchtpunkt Deutschland – zwischen Hilfe und rechter Gewalt‹ eine empörte Reaktion des bayrischen Innenministers Joachim Herrmann hervorrufen, der daraufhin antwortete, dass dieser Vorschlag eine Beleidigung der Vertriebenen – ›der wirklich damals vor 70 Jahren Vertriebenen‹ – sei. Interessant an dieser Auseinandersetzung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ist die Tatsache, dass jeder Zuschauer für einen Moment beobachten konnte, wie feingeistig mit Beschreibungen für Migranten in den Medien gespielt wird. | |
12.01.2016 Armin Nassehi NDR | Seit der Silvesternacht ist nicht nur in Köln nichts mehr wie es mal war. Am Ende des Jahres 2015, das in weiten Teilen von der Flüchtlingsfrage bestimmt war, markieren die Angriffe auf Frauen eine Zäsur: Fortan gibt es nur noch ein davor und ein danach. | |
12.01.2016 Hans-Georg Soeffner FAZ.NET | Propheten rechts, Propheten links: Eine offene Gesellschaft kann gar keine Mitte haben und braucht deswegen auch keine nationale Gesinnungslehre. Es ist höchste Zeit, die Chimäre der Leitkultur zu entsorgen. Ein Gastbeitrag. | |
22.01.2016 Armin Nassehi Radio Bremen | Verkehrte Welt: In der Flüchtlingskrise wird Kanzlerin Merkel plötzlich von ihren politischen Gegnern gelobt und von der eigenen CDU immer mehr allein gelassen. Auch der Soziologe Armin Nassehi unterstützt Merkels Flüchtlingspolitik. "Die Kanzlerin ist im Moment eine Realistin, die wahrscheinlich sieht, dass wir das potenteste Land in Europa sind, das die Dinge schaffen müsste." Dieser Realismus verschrecke vor allem die eigenen Leute. | |
26.01.2016 Helge von Horn HNA | Soziologe warnt vor Gerüchten über Flüchtlinge: ›Ängste werden befeuert‹ | Momentan sind auch im Schwalm-Eder-Kreis massive Gerüchte über angebliche Straftaten von Flüchtlingen im Umlauf. So meldeten sich etwa Leser in der Redaktion und berichteten über den vermeintlichen Selbstmord einer Frau in Neustadt, nachdem sie von einem Flüchtling vergewaltigt worden sei. Die zuständige Staatsanwaltschaft Marburg gab hingegen bekannt, dass es einen solchen Fall nie gegeben hat. Wir sprachen mit dem Rechtsextremismus-Experten Helge von Horn, woher solche Gerüchte kommen und wie sie verbreitet werden. |
28.01.2016 Armin Nassehi ZEIT Online | Wir müssen über die Kultur von Migranten sprechen und können es letztlich nicht. In diesem Zwiespalt befindet sich die Debatte um Zuwanderung. Hilft am Ende nur die Lektüre von Michel Houellebecq? | |
03.02.2016 Annette Treibel Mediendienst-Integration.de | Derzeit wird wieder diskutiert, was "Integration" ist und wie sie gelingen kann. Meist geht es darum, was die Neuzuwanderer dafür leisten müssen. In einem Gastkommentar für den MEDIENDIENST erklärt die Soziologin Annette Treibel, warum sie das für zu kurz gegriffen hält: Auch die ›Alteingesessenen‹ müssten sich in das Einwanderungsland integrieren. | |
08.02.2016 Armin Nassehi Die Welt | Die Debatte um die Flüchtlinge wird vor allem von älteren Männern beherrscht. Über die Geronto-Maskulinisierung einer Diskussion | |
09.02.2016 Armin Nassehi Die Welt | In Köln entsetzten Testosteron-gesteuerte junge Männer. Davor und auch danach nervten die Debattenbeiträge intellektueller Greise aus Deutschland. Eine Polemik. | |
13.02.2016 Necla Kelek Deutschlandradio Kultur | Necla Kelek über Flüchtlinge und Integration | Die Sozialwissenschaftlerin und Publizistin Necla Kelek ist skeptisch, ob die Integration hunderttausender Flüchtlinge aus islamisch geprägten Staaten gelingen wird. Die größte Hürde bei der Integration sei das Welt- und Menschenbild des Islam. |
16.02.2016 Armin Nassehi TAZ.de | Die Europäische Immigrationssituation. Keiner kennt sich selbst | Es geht jetzt nicht um die Beschwörung ›unserer‹ Werte, es geht um die konkrete Diskussion der Immigrationssituation. |
16.02.2016 Albert Scherr Baden Online | Nach den Köln-Ereignissen: Der Soziologe Albert Scherr über Vorurteile, Gleichberechtigung und Sozialneid. Angesichts der Integration der vielen Migranten und Flüchtlinge hat Kanzlerin Angela Merkel ›Wir schaffen das‹ zur Losung auserkoren. Doch nach den massenhaften Übergriffen auf Frauen in der Kölner Silvesternacht sind immer mehr Menschen gegenteiliger Auffassung. Der Freiburger Soziologe Albert Scherr sagt im Interview mit der Mittelbadischen Presse, warum es jetzt mehr Sachlichkeit braucht. | |
17.02.2016 Jürgen Friedrichs Deutschlandfunk | Stadtsoziologe zur Unterbringung von Flüchtlingen | ›Wenn wir äußerlich schon sehen können, da wohnen Asylanten, dann diskriminiert das Flüchtlinge‹, sagte der Stadtsoziologe Jürgen Friedrichs im DLF. Man müsse versuchen, Flüchtlinge in Wohnungen unterzubringen, große Siedlungen mit sehr vielen Flüchtlingen seien falsch. |
19.02.2016 Armin Nassehi FAZ.NET | Was bedeutet es, in Zeiten der Flüchtlingkrise konservativ zu sein? Völkischer Nationalismus oder Alarmismus sind es eher nicht. Stattdessen sollte man Verlusterfahrungen ernst nehmen – bei Deutschen und Migranten gleichermaßen. | |
25.02.2016 Aladin El-Mafaalani Tagesschau.de | An der Grenze der Belastbarkeit, aber nicht überfordert - so sehen viele Kommunen in Deutschland die Herausforderung durch hohe Flüchtlingszahlen. Das ist das überraschende Ergebnis einer Umfrage des ARD-Magazins Monitor unter Städten und Gemeinden. | |
25.02.2016 Aladin El-Mafaalani WDR | Immer lauter klagen Städte und Gemeinden, dass sie bei der Unterbringung von Flüchtlingen am Limit seien. Eine MONITOR-Umfrage kommt überraschenderweise zu einem ganz anderen Ergebnis. Der Münsteraner Politologe Aladin El-Mafaalani erklärt, wie das sein kann. | |
März 2016 Philip Anderson Landeshauptstadt München | Eine Strategie zur Förderung in der beruflichen Bildung für junge berufsschulpflichtige Asylbewerber und Flüchtlinge (BAF). | |
02.03.2016 Johannes Giesecke Donaukurier | Bei der Integration der Flüchtlinge spielt der Arbeitsmarkt eine wichtige Rolle. Das haben auch Politik und Wirtschaft erkannt und wollen den Weg für Asylsuchende in eine Anstellung erleichtern. Experten sind vom Nutzen neuer Arbeitskräfte für Deutschland überzeugt. | |
03.03.2016 Armin Nassehi SWR Fernsehen | Immer mehr prominente Intellektuelle maßregeln das Verhalten von Angela Merkel und werden zu Wortführern der neuen Nationalkonservativen. Wir haben den Soziologen Armin Nassehi um eine Einschätzung der Aussagen von Jongen, Safranski & Co gebeten. | |
04.03.2016 Paula-Irene Villa Feministische Studien | Am 2. September 2015 war dann doch ein Körper zu sehen. Ein kleiner, ein Kinderkörper. An den Strand gespült, auf dem Bauch liegend, wie sanft und entspannt schlafend. Wäre da nicht der Ort, der eigentlich idyllisch – ein Strand aus hellem Sand mit sanfter Brandung – doch die Sanftheit grausam verunmöglicht und klar macht, hier liegt ein toter Körper. Ein totes Kind. Ertrunken beim Versuch mit seiner aus Aleppo in Syrien stammenden Familie von der Türkei aus die griechische und damit zur EU gehörende Insel Kos zu erreichen. Ein toter Flüchtling also. (…) | |
06.03.2016 Aladin El-Mafaalani Die Welt | Ein Gespräch mit dem Politikwissenschaftler Aladin El-Mafaalani über Kopftücher, Willkommenskultur und eine streitbare Gesellschaft. | |
11.03.2016 Armin Nassehi ZEIT Online | Der Philosoph Peter Sloterdijk wirft seinen Kritikern in der Flüchtlingsdebatte Hetze und Falschlektüre vor. Eine Gegenrede. | |
15.03.2016 Klaus Holz Tagesschau.de | Soziologe fordert mehr Aufmerksamkeit | Auf der internationalen Antisemitismus-Konferenz warnte Bundestagspräsident Norbert Lammert vor mehr Judenfeindlichkeit nach mehr Zuwanderung. Im Interview mit tagesschau.de widerspricht Soziologe Klaus Holz: Es sei falsch, Flüchtlinge und Migranten für Antisemitismus in Deutschland verantwortlich zu machen. |
16.03.2016 Aladin El-Mafaalani WDR 5 | Es gibt einen Koordinator für die Flüchtlingspolitik im Kanzleramt, eine Bundesbeauftragte für Migration. Trotzdem: Für das Zukunftsthema Migration ist ein eigenes Ministerium notwendig, meint Politologe Aladin El-Mafaalani. | |
18.03.2016 Paula-Irene Villa BR puls | Ihre Länder zerstört, aber ihr Sex Appeal - Hammer! Auf Instagram werden Fotos von sexy Flüchtlingen veröffentlicht und alle regen sich auf. Zu Recht, denn die Bilder können für manche Flüchtlinge gefährlich werden. | |
18.03.2016 Anja Weiß Herten-erleben.de | ›Deutschland neu denken‹ | Es war eine Begegnung zwischen Praktikern und Wissenschaftlern im Haus der Kulturen: HERTEN ERLEBEN-Chefredakteur Stefan Prott diskutierte über Flüchtlinge, Integration und Migration mit Prof. Dr. Anja Weiß von der Uni Duisburg-Essen, Caner Aver vom Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung in Essen, Kathrin Wolf vom Haus der Kulturen in Herten und Mirja Düwel von der AWO Münsterland-Recklinghausen. |
22.03.2016 Armin Nassehi Westfälische Nachrichten Online | ›Ja, wir schaffen das! Doch wo steht Deutschland in zehn Jahren?‹ Darüber diskutierten in der voll besetzten Aula am Aasee gleich drei namhafte Soziologen. | |
April 2016 Rainer Ohliger, Florinda Brands Robert Bosch Stiftung | Chancen erkennen – Perspektiven schaffen – Integration ermöglichen | Abschlussbericht der Robert Bosch Expertenkommission zur Neuausrichtung der Flüchtlingspolitik. Der Bericht entstand zwischen März 2015 und Februar 2016 und bündelt die Ergebnisse der einjährigen Kommissionsarbeit. Neben den bereits veröffentlichten Dossiers Sprache, Bildung, Wohnen und Gesundheit enthält der Bericht 99 Handlungsempfehlungen zu den Themen Arbeitsmarkt, Zugangsmöglichkeiten, Asylverfahren sowie Rückkehr und Abschiebung. |
06.04.2016 Jürgen Schupp ZEIT Online | Er will 2.000 Flüchtlinge interviewen – um was zu erfahren? Fragen an den Soziologen Jürgen Schupp. | |
07.04.2016 Sylke Nissen Kreuzer Online | Gastbeitrag von Professorin Sylke Nissen über Instrumentalisierung von Statistiken. | |
07.04.2016 Wolfgang Streeck Süddeutsche Zeitung Online | Der Sozialwissenschaftler Wolfgang Streeck attackiert die Flüchtlingspolitik von Angela Merkel. | |
19.04.2016 Aladin El-Mafaalani WDR 5 | ›Gute Integration sorgt für gesellschaftliche Harmonie‹, diese Vermutung liegt nahe. Der Sozialwissenschaftler Prof. Aladin El-Mafaalani widerspricht und sagt: ›Gelungene Integration braucht Konflikte‹. | |
29.04.2016 Armin Nassehi WDR 5 Redezeit | Trotz des Flüchtlingsandrangs und der Krise der etablierten Parteien - die Bundesrepublik ist tolerant und weltoffen, sagt der Soziologe Armin Nassehi. Er fordert einen reflektierten und offensiven Umgang mit den Parolen von Populisten. | |
05.05.2016 ZEIT Online | Wissenschaftler, Künstler und Autoren protestieren gegen das geplante Integrationsgesetz. Es sei ein "Rückschritt in die 1980er Jahre". Der offene Brief im Wortlaut. | |
17.06.2016 Maren Borkert TU Berlin | Unternehmerinnen mit Migrationshintergrund nutzen ihre Kontakte und ihr interkulturelles Wissen als Wettbewerbsvorteil. | |
10.07.2016 Volker Heins DRadio Wissen | Flüchtlingskrise, Masseneinwanderung, eine kopflose Regierung, Überforderung. Hilfe, was passiert da gerade? Ganz ruhig, sagt Volker Heins, lasst uns die Sache mal anders betrachten: Was wir gerade erleben, könnte der Anfang von etwas richtig Gutem sein. |