Aktuell

Call for Papers für die Herbsttagung der Sektion Jugendsoziologie 2015

Deadline: 13. März 2015

Politisches Engagement im Jugendalter – Zwischen Wahlbeteiligung, Protest und Gewalt

Die Frage nach der politischen Partizipation Jugendlicher wird in öffentlichen, päd­agogischen und wissen­schaftlichen Debatten unterschiedlich diskutiert. Auf der einen Seite steht die Annahme eines beständigen Rück­gangs politischer Beteiligung. Sie bezieht sich vor allem auf konventionelle Formen des politischen Wil­lensbildungsprozesses (Wahlen, Versammlungen, öffentliche Diskussionen und die Mitarbeit in Par­teien). Auf der anderen Seite erleben wir nicht nur hierzulande, son­dern auch in Eu­ropa und in vielen Teilen der Welt einen Aufschwung neuer Protestbewegun­gen. Das Spektrum reicht von Demonstrationen gegen Dikta­turen und autokratische Syste­me in den arabischen Ländern, globalisierungskritische und ökologische Be­wegungen, Aktio­nen gegen die Flüchtlingspolitik in Europa und Deutschland, Kritik am Umgang der Regie­rungen und Banken mit der Finanzkrise bis hin zu sozialen und bildungs­politischen Protesten in einigen süd­amerikanischen Ländern. Im Hinblick auf The­men, Mittel, Akteure und Adressa­ten hat sich Spektrum sozia­ler Bewegungen enorm gewandelt. Bewegungen sind vielfältiger, bunter und schwerer überschaubar (Rucht) geworden.

Die Tagung befasst sich sowohl mit den Problemwahrnehmungen, politischen Zielen und Themen der unter­schiedlichen Bewegungen als auch mit den Ursachen und Be­dingungen für die Entstehung und Verstetigung von Protest, der Rolle von sozialen Netzwerken für die Mobilisierung sowie den Biografien der Protestakteu­re. Dabei geht es auch um die Erfahrungen mit Auseinandersetzungen mit Polizei und ver­meintlichen Geg­nern.

Von besonderem Interesse sind daher Beiträge, die sich mit Fragen zu folgenden Themenkomplexen aus­einandersetzen:

  • Wie entwickeln sich politisches Interesse und Partizipation im Jugendalter?
  • Welche (biografischen) Wege führen in das politische und gesellschaftliche Enga­gement?
  • Inwie­fern verändern sich politische Beteiligungsformen im Generationenverhält­nis?
  • Welche Bedeutung haben Eltern und Schule für das Engagement im Jugendalter?
  • Welche al­ternativen Formen politischer und sozialer Beteiligung präferieren Ju­gendliche?
  • Welche Rolle spielen soziale Netzwerke für politisches und soziales Engagement?
  • Welche Erfahrungen machen Jugendliche bei Demonstrationen und Protestaktio­nen mit der Polizei und Justiz?
  • Welche Rolle spielen Gewalt, Gewaltlegitimationen und Gewaltbilligung?
  • Welche Rolle spielt die Auseinandersetzung mit rechtsextremen Gruppen?

Dazu laden wir interessierte Jugendforscherinnen und ?forscher herzlich ein, sich mit empiri­schen und/ oder theoretischen Beiträgen an der Tagung zu beteiligen.
Die Tagung wird organisiert von Prof. Dr. Wolfgang Kühnel (Hochschule für Wirt­schaft und Recht Berlin) und von Prof. Dr. Helmut Willems (Universität Luxemburg) und vom 24.-25. September 2015 an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin stattfinden.

Interessentinnen und Interessenten senden bitte ihre Abstracts (im Umfang von ma­ximal 3.000 Zeichen) per E-Mail bis 13. März 2015 an:

Prof. Dr. Wolfgang Kühnel
Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
Fachbereich 5
Alt-Friedrichsfelde 60
10315 Berlin
Tel.: +49 30 30877-2855
E-Mail: wolfgang.kuehnel(at)hwr-berlin.de