Stellungnahmen

Stellungnahme der DGS: CHE-Ranking

Sehr geehrte Kolleg*innen,

Anfang Mai wurden die Ergebnisse des CHE-Rankings veröffentlicht – in diesem Jahr zum ersten Mal wieder mit Daten zur Soziologie, die Sie hier einsehen können. Die Entscheidung zum Wiedereinstieg ist nach langen Diskussionen im Fach und unter Teilnahme verschiedener Vertreter*innen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Akademie für Soziologie und des Berufsverbands Deutscher Soziologinnen und Soziologen erfolgt. Die Vorbereitung und Datenerhebung im letzten Jahr wurde durch einen wissenschaftlichen Beirat begleitet, unter anderem mit Jörg Blasius und Stephan Lessenich als Vertreter für die DGS. Er hat eine erweiterte Stellungnahme zum Wiedereinstieg vorgenommen:

›In mehreren Runden haben wir sowohl die Stichprobenziehung, den Fragebogen als auch die Auswertung grundlegend überarbeitet. Bei der Befragung wurden viele Fragen so umformuliert, dass sie eindeutig zu verstehen sind, z.T. dass auch ermöglicht wird, sinnvolle sozialwissenschaftliche Skalen zu konstruieren, z.B. mit Hilfe der Hauptkomponentenanalyse. Im Rahmen dieser Neuausrichtung wurde auf viele Fragen verzichtet, andere wurden neu aufgenommen.  Bei der Stichprobenziehung wurde vereinbart, dass alle Studierenden angeschrieben und zweimal "gemahnt" werden. Die benötigten Angaben für die Befragung werden vorab von CHE erfragt; dies ist für 2023 anscheinend auch sehr gut gelungen [...]. Zukünftig werden auch dann Mahnungen ausgesprochen, wenn gedacht wird, dass auf der absoluten Ebene schon ausreichend Fragebögen vorhanden sind. Des Weiteren wurden Mindestquoten festgelegt (absolut und prozentual), ab denen eine Auswertung für einen Fachbereich/eine Universität zulässig ist. Diese Vorgehensweisen sollten zu einer deutlichen Erhöhung der Nettostichprobe führen; die Weitergabe an eine ausgewählte Teilgruppe an Studierenden (z.B. SHKs) ist nicht mehr möglich, Verzerrungen aufgrund des Samplings sollten damit weitgehend ausgeschlossen werden. Auch die Auswertung wurde grundlegend modifiziert, weg von "genauen" Angaben und Vergleiche auf Hinterkommastellen, die überhaupt nicht zulässig sind. Vereinbart wurde eine Klassifikation in Gruppen, die für Studierende eine wesentliche bessere Orientierung bieten sollte. Zur Skalenbildung und den genaueren Auswertungsverfahren gibt es eine kleine AG, die aus Tobias Wolbring, Mark Hüsch (CHE-Mitarbeiter) und mir besteht. Wir wollen die erhobenen Daten auch exemplarisch auswerten und einen kleinen Bericht schreiben, der, bei Interesse, in der Soziologie publiziert werden könnte. Mit der neuen Art der Auswertung wird auch verhindert, dass zufällige Ergebnisse ausgewiesen werden, die wenig sinnvoll sind, z.B. extrem positive Angaben mit einer sehr geringen Standardabweichung, die dann auf 10 oder noch weniger Studierenden basiert (sehr wahrscheinlich ausgewählten SHKs). Nach diesen deutlichen Veränderungen steht von meiner Seite einer Teilnahme bei CHE nichts mehr im Wege, alle meine damaligen Kritikpunkte an der Befragung (Erhebung der Daten und Auswertung) wurden behoben.‹

Wie in der Stellungnahme benannt, werden in den folgenden Monaten zwei Artikel zum CHE-Ranking in der SOZIOLOGIE publiziert werden. Der erste ist für die Oktober-Ausgabe geplant soll inhaltlich den generellen Prozess bis zum Start der Erhebungen und die Weiterentwicklung der Methodik bei den Faktenindikatoren und bei der Studierendenbefragung beleuchten.

Für den Vorstand der DGS, Julia Hahmann