Prof. Dr. Oliver Dimbath

Prof. Dr. Oliver Dimbath

  • Professor für Allgemeine Soziologie an der Universität Koblenz
  • Arbeitsschwerpunkte: Soziologische Theorie, Wissens- und Wissenschaftssoziologie, Gedächtnissoziologie, Filmsoziologie, Medizinsoziologie, Jugendsoziologie, qualitative Methoden
  • DGS-Mitglied seit dem 30.06.2003
  • Mitglied der Sektionen Wissenssoziologie, Jugendsoziologie, Wissenschafts- und Technikforschung, Soziologische Theorie, Medien- und Kommunikationssoziologie
  • Gründungsmitglied des Arbeitskreises ›Soziales Gedächtnis, Erinnern und Vergessen‹ innerhalb der Sektion Wissenssoziologie
  • Gründungsmitglied des Arbeitskreises ›Jugendreiseforschung‹ innerhalb der Sektion Jugendsoziologie
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen: Die in hochschulpolitischen und öffentlichen Debatten derzeit stark vertretene Orientierung hin zu mehr Inter- und Transdisziplinarität darf nicht vergessen machen, dass deren Grundlage immer nur Disziplinarität sein kann. Ohne klare Standpunkte, die sich aus der Differenzierung der Fachwissenschaften ergeben können Dialoge zwischen diesen nicht sinnvoll geführt werden. Insofern scheint die rein themenspezifische Profilierung von Professuren, Instituten, Fakultäten und Universitäten ein Irrweg zu sein, wenn dadurch die grundlegenden Fachpositionen aufgehoben werden. Dies würde zu einem Vergessen eines teils jahrhundertelangen Differenzierungsprozesses und dazu führen, viele Räder wieder neu erfinden zu müssen. Die Soziologie muss daher – bei aller Offenheit, die ihr als Metawissenschaft ohnehin im Stammbuch steht – weiterhin ihren eigenen disziplinären Standpunkt auch mit Blick auf eine eigene profilierte Lehrgestalt reflektieren und weiterentwickeln.
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen: Wissenschaft ist gegenwärtig mit Herausforderungen aus unterschiedlichen Richtungen konfrontiert. Dazu gehört einerseits die Erwartung sogenannter Transferleistungen, die oft mit einer klaren Verwendungsorientierung wissenschaftlichen Wissen verbunden ist, und leicht zu instrumentellen Beschränkungen auf das vermeintlich Nützliche führen kann. Andererseits scheint sie als primus inter pares der Wissensformen an Glanz und Autorität eingebüßt zu haben. Andere, teils als eingemottet geglaubte Wissensformen scheinen wieder zu erstarken. Die Wissenschaftsforschung muss diese Entwicklungen beobachten und kommentieren. Adressiert ist hier vor allem die soziologische Aufklärung, die sich auch in öffentlichen Debatten zu Wort melden muss und nicht müde werden darf, ›der Gesellschaft‹ einen Spiegel vorzuhalten – und zwar so vielstimmig, wie es der soziologische Paradigmenpluralismus irgend ermöglicht. Ort dieser Aufklärung kann nicht allein die öffentlichkeitswirksame Zeitdiagnostik oder eine public sociology sein. Er liegt auch in anderen Bereichen insbesondere der institutionellen Absicherung und Einbindung des Faches zum Beispiel durch eine bessere Verankerung soziologischen Wissens sowie des soziologischen Blickes in den curricularen Standards des Sozialkunde- und Gesellschaftslehreunterrichts.
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