Prof. Dr. Sybille Frank (Wiederwahl)

Prof. Dr. Sybille Frank

  • Professorin für Soziologie – Stadt- und Raumsoziologie am Institut für Soziologie der Technischen Universität Darmstadt
  • Arbeitsschwerpunkte: Stadt und Raum, städtische Konflikte und Machtprozesse, politische Gewalt, kulturelles Erbe, Erinnerung, Tourismus, Wohnen, soziale Ungleichheiten, postkoloniale Verflechtungen
  • DGS-Mitglied seit dem 10.09.2008
  • Mitglied der Sektionen Soziologie des Körpers und des Sports, Stadt- und Regionalsoziologie und Wissenssoziologie sowie des interdisziplinären Nachwuchsnetzwerks ›Stadt-Raum-Architektur: Soziologische und sozialwissenschaftliche Perspektiven‹ in der Sektion Stadt- und Regionalsoziologie
  • Mitglied des DGS-Konzils seit 2019
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen: Themen, die mir besonders am Herzen liegen, sind die Verbesserung der Situation des akademischen Mittelbaus an Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen hin zu einer stärkeren Unabhängigkeit und Planungssicherheit. Weiterhin setzte ich mich für die Internationalisierung des Faches in dem Sinne ein, dass Theorien, Perspektiven und Fallstudien aus allen Teilen der Welt in den soziologischen Wissenskanon aufgenommen werden, was eine Öffnung der Institutionen, Rekrutierungsprozesse und Publikationsorgane der Soziologie insbesondere für nicht-westliche Perspektiven impliziert. Nicht zuletzt ist es mir wichtig, Open Access-Publikationsmöglichkeiten zu stärken, um soziologische Forschungsergebnisse einer breiteren wissenschaftlichen und außerwissenschaftlichen Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen: Neue und wieder erstarkende Erscheinungsformen politischer Gewalt, gesellschaftliche Spaltungen, Rechtspopulismus, Klimawandel, voranschreitende Digitalisierung und die mit diesen Prozessen einhergehenden (globalen) Machtverschiebungen und (neuen) sozialen Ungleichheiten stellen die wohl größten Herausforderungen für heutige Gesellschaften und somit insbesondere für die Soziologie, aber auch für die Wissenschaft im Allgemeinen dar. Vor diesem Hintergrund erscheinen die Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft nur ein kleines Problem zu sein. Sie sind jedoch ebenfalls von großer Wichtigkeit, denn der heutige schnelle soziale Wandel braucht soziologische Reflexion und Expertise, die nur von Wissenschaftler*innen bereitgestellt werden kann, welche neben ihrer Expertise über ausreichend Zeit und Raum für Reflexionen verfügen. Der berufliche Alltag von Soziolog*innen (und generell Wissenschaftler*innen) sieht zwischen Hochschulrankings, Zielvereinbarungen, Evaluationen, Qualitätsmanagement- und Verwaltungs-Aufgaben sowie hohem Drittmittel-, Ergebnis-, Anwendungs- und Termindruck allerdings meist anders aus. Es ist mir daher ein Anliegen, gerade jetzt eine Debatte über die Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft allgemein und in der Soziologie im Besonderen (neu) anzustoßen. Angesichts sich häufender Klagen über Arbeitsverdichtung, hohen Leistungsdruck, Arbeitsüberlast und mangelnde Vereinbarkeit wissenschaftlicher Laufbahnen mit privaten Lebenssituationen wäre es zum einen wichtig, flexible Arbeits- und Teilzeitmodelle in der Wissenschaft (auch für Führungspersonen) stärker zu etablieren und zu enttabuisieren und zum anderen darüber zu diskutieren, wie ein gutes Leben und Arbeiten in und mit der Wissenschaft als Beruf aussehen könnte, in dem die Soziologie ihre Aufgabe, Reflexionswissen bereitzustellen und fundierte Gesellschaftsanalyse und -kritik zu leisten, weiterhin und immer wieder neu erfüllen kann.
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