Nachwuchsgruppenleiterin, Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung Erkner
Arbeitsschwerpunkte: Gedächtnissoziologie, Raum- und Kultursoziologie, Soziologie der Grenze, Multiperspektivische Methodologie und Methoden mit Schwerpunkt auf qualitative Verfahren
DGS-Mitglied seit dem 20.01.2012
Mitglied der Sektionen: Wissenssoziologie, Medien- und Kommunikationssoziologie, Methoden der qualitativen Sozialforschung, Stadt- und Regionalsoziologie
Fach- und/oder verbandspolitische Interessen:
Ich möchte mich dafür einsetzen, die Perspektiven für den wissenschaftlichen Mittelbau zu stärken und dessen zentrale Bedeutung für die Entwicklung und Zukunftsfähigkeit der Soziologie sichtbarer zu machen. Dabei sehe ich die Förderung von Diversität auf mehreren Ebenen als wesentlich an: Diversität in den thematischen und methodologischen Ansätzen, aber auch in der sozialen und kulturellen Zusammensetzung der Fachgemeinschaft.
Die Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS) sollte die Vielfalt der Perspektiven und Expertisen ihrer Mitglieder aller Statusgruppen aktiv anerkennen und deren Beitrag zur Weiterentwicklung des Fachs systematisch fördern. Hierbei ist es mir ein Anliegen, bestehende Barrieren kritisch zu hinterfragen und die Zugänglichkeit zu solchen Positionen zu verbessern.
Ich möchte mich darüber hinaus für die stärkere Darstellung soziologischer Forschung in gesellschaftlichen Diskursen einsetzen und den Dialog zwischen Wissenschaft und interessierter Öffentlichkeit zu fördern.
Ein weiteres Anliegen ist die Internationalisierung der Fachdiskussion. Ich möchte mich dafür einsetzen, die Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS) stärker in internationale Netzwerke einzubinden und Plattformen für grenzüberschreitenden Austausch und Kooperation zu schaffen.
Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen:
Die drohenden wirtschaftlichen Krisen und die wachsende Staatsverschuldung stellen eine direkte Bedrohung für die Wissenschaft dar. Mittelkürzungen, insbesondere in den Geistes- und Sozialwissenschaften, könnten langfristige Folgen für Forschung und Lehre haben. Gerade die Soziologie, die oft als Krisenwissenschaft bezeichnet wird und gesellschaftliche Veränderungen kritisch reflektiert, läuft Gefahr, an Sichtbarkeit und finanzieller Unterstützung zu verlieren, obwohl ihre Analysen in Krisenzeiten besonders relevant sind. In einer Zeit, die von tiefgreifenden Transformationen geprägt ist, liegt es in der Stärke der Soziologie, diese Entwicklungen kritisch zu analysieren und gesellschaftliche Lösungsansätze zu unterstützen. Dabei ist jedoch die multiparadigmatische Vielfalt der Soziologie eine Herausforderung: Ihre theoretische und methodologische Breite kann einerseits komplexe Problemlagen differenziert erfassen, andererseits aber auch ihre öffentliche Vermittlung erschweren.