Nach schwerer Krankheit verstarb am 10. Mai 2016 Thomas Luckmann im Alter von 88 Jahren. Thomas Luckmann war langjähriges Mitglied und zuletzt Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Mit ihm verliert das Fach einen seiner wichtigsten Vertreter, insbesondere im Feld der Wissenssoziologie und Religionssoziologie. Sein gemeinsam mit Peter L. Berger verfasstes, 1969 in deutscher Sprache erschienenes Werk "Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit" (1966 unter dem Originaltitel "The Social Construction of Reality" in den USA veröffentlicht), ist das den Sozialkonstruktivismus begründende Werk. Mit "Strukturen der Lebenswelt" veröffentlichte Thomas Luckmann 1979 und 1984 seine Weiterentwicklung der von Alfred Schütz hinterlassenen Ansätze zu einer phänomenologisch begründeten Sozialtheorie und verhalf dieser zu einer weitreichenden Rezeption. Zuletzt hatte er an der Universität Konstanz gelehrt. Der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Soziologie drückt der Familie von Thomas Luckmann und den ihm nahestehenden Kolleginnen und Kollegen, Freundinnen und Freunden sein tief empfundenes Beileid aus. In Heft 4/2015 der SOZIOLOGIE ist ein Gespräch unter dem Titel "Nichts ist die Wirklichkeit selbst." abgedruckt, das Hans-Georg Soeffner und Georg Vobruba noch im Sommer 2015 mit ihm geführt haben. Die DGS wird ihm stets ein ehrendes Angedenken bewahren.