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12 Promotionsstellen im DFG-Graduiertenkolleg ›Identität und Erbe‹

Bewerbungsschluss: 1. April 2022

Wiss. Mitarbeiter:in im DFG-Graduiertenkolleg 2227›Identität und Erbe"

Zum 1.10.2022 schreibt das DFG-Graduiertenkolleg 2227 „Identität und Erbe / Identity and Heritage‹insgesamt 12 Promotionsstellen (TV-L 13, 65%) aus, davon 6 in Berlin und 6 in Weimar. Zur Bewerbung aufgefordert sind Wissenschaftler:innen aus den beteiligten Fächern Denkmalpflege, (Landschafts-) Architektur, Kunst, Kultur- und Mediengeschichte, Stadt- und Raumplanung, Archiv- und Sozialwissenschaften sowie den verwandten Disziplinen. Die Qualifizierungsstellen sind auf drei Jahre befristet.

Im Zentrum des Graduiertenkollegs steht weiterhin der Zusammenhang zwischen dem Affirmationsbedarf von Gemeinwesen und der Aneignung von Kulturerbe, welches für Geschichts- und Identitätspolitiken mobilisiert wird. Es geht um die kritische Historisierung des Gesamtkonzeptes von kulturerbe-basierten Identitätskonstruktionen in nationalen und anderen inklusiv/exklusiv angelegten sozialen und politischen Gruppierungen. Darüber hinaus möchten wir mit der dritten Kohorte verstärkt den Blick auf die Bedingungen, Bedingtheiten und Auswirkungen des Erbens sowie die damit verbundenen Machtfragen und Konflikte richten. Wie verlaufen politische, territoriale, dynastische, soziale und kulturelle Brüche bei der Weitergabe oder der Verweigerung des Erbens? Stehen Ansprüche und (Selbst-) Behauptungen unterschiedlicher Erbe-Anwärter und möglicher Erbe-Ablehner gegeneinander? Kann es eine Instanz des Ausgleichs geben und wie müsste man sich diese denken? Das Erben und die Formulierung von Identitätszuweisungen finden in einem gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Kontext statt, der sich in permanenter Wechselwirkung zu den beobachtbaren Phänomenen der materiellen Überlieferung und ggf. erhaltenden Erneuerung befindet. Dies gilt für Artefakte ebenso wie für Bauwerke, städtische und landschaftliche Räume. Die von solchen Wechselwirkungen gebildeten Verhältnisse, ihre Widersprüche, Paradoxien und Zwischenräume, möchten wir im 2022 beginnenden Forschungszeitraum des Graduiertenkollegs verstärkt fokussieren.

Die zu erforschenden Objekte, Orte und Diskurse sind als Medien von gestaltbaren und in Raum, Zeit und Gesellschaft beweglichen Bindungen zwischen Erben und Geerbtem zu begreifen. Die Fähigkeit, historische Materialien, Form- und Sinngebungen zu erkennen und zu interpretieren, bleibt unerlässlich, um gegenwärtige Aushandlungsprozesse nicht von ihrer materiellen und historischen Grundlage zu lösen. Themenfelder für die Dissertationsprojekte sind unter anderem: Recht auf Erbe, Partizipation, Aneignung und Deutungsmacht; Verlust und Verlorenes, Zurückweisung, Zerstörung; Stabilitätsversprechen, Machtkonstellationen, Kulturhoheiten; Lokalisierung und Dislokalisierung; Rekonstruktions- und Heimatdiskurse.

Von den Kollegiat:innen wird eine aktive Teilnahme an den Veranstaltungen, Kolloquien und sonstigen Unternehmungen des Kollegs erwartet. Das Graduiertenkolleg unterstützt die Promotionsprojekte mit finanziellen Mitteln für Forschungs- und Konferenzreisen. Sämtliche Bewerbungen mit CV, Zeugniskopien, Motivationsschreiben, einem Empfehlungsschreiben eines Hochschullehrers, dem maximal 5-seitigen Exposé eines einschlägigen Promotionsprojekts und der Angabe, für welchen Standort (Berlin oder Weimar) die Bewerbung gilt, sind bis 1. April 2022 per Email in einem einzigen PDF an den Sprecher des Graduiertenkollegs, Prof. Dr. Hans-Rudolf Meier (bewerbung(at)identitaet-und-erbe.org) zu richten.

Weitere Informationen:

https://www.identitaet-und-erbe.org/bewerbung-2022/
https://www.uni-weimar.de/de/universitaet/aktuell/stellenausschreibungen/grk0118/

Further information:

https://www.identitaet-und-erbe.org/en/application-2022/