Aktuell

›Drogenkonsum und -politiken in der Gegenwartsgesellschaft‹

Deadline: 15. März 2023

Moderne sozialwissenschaftliche Konzepte sehen im Konsum von Drogen eine soziale Verhaltens- und Erlebnisform sowie einen Ausdruck spezifischer gesellschaftlicher Situationen und Herkunftsmilieus. Weder im historischen Längsschnitt noch im kulturellen Vergleich ist nicht klar zu beantworten, was Drogen sind.

Drogen wie Tabak oder Alkohol stellen im sogenannten ›Globalen Norden‹ weitgehend sozial akzeptierte Drogen dar, trotz hunderttausender Sterbefälle in Europa durch die Folgen des Konsums wohingegen Legalisierungsdiskurse zu Cannabis in Österreich wie auch in anderen Ländern der Europäischen Union polarisieren und Debatten um sozial (un-)erwünschtes Verhalten öffnen. Der Konsum von Drogen erzeugt seine eigenen Einschlüsse und Ausgrenzungen, formt kulturelle Identitäten und macht Diskurshoheiten sichtbar, die in gesellschaftlichen Macht- und Ordnungsprinzipen gebettet sind.

Es gibt keine monokausalen Erklärungen für den Konsum von legalen oder nicht legalen Drogen, sondern vielmehr multifaktorielle und -perspektivistische, die soziale und kulturelle Einflüsse von Süchten, Abhängigkeiten, aber auch Genusskonsum und therapeutische Ansätze von Drogenkonsum ins Zentrum setzen. Das Thema bietet eine Vielzahl an spannenden Untersuchungsfeldern, von denen wir einige exemplarisch auflisten. Wir laden Autor*innen aus allen Kultur- und Sozialwissenschaften ein, insbesondere zu folgenden Themen theoretische und auch empirische Beiträge einzureichen:

  • Sozialwissenschaftliche Diskurse um (Neu-)Konzeptionalisierung von Drogen
  • Kulturelle Einbettung und Funktion von Drogenkonsum und Rausch
  • Drogenkonsum als soziale (Alltags-)Praxis, Verhaltens- und Erlebnisform
  • Veränderungen von Drogenkonsum und Suchtverhalten in Krisenzeiten
  • Politische Legalisierungs- und Regulierungsdebatten in Österreich bzw. der EU
  • Stereotypisierung von Drogen, Drogenkonsum und Rausch
  • Darstellungsform(en) von Drogen(-konsum) in Medien und Populärkultur
  • Analysen zu Drogenkonsum im Kontext von Therapie und Selfcare
  • Drogenkonsum, Suchtverhalten und (neue) Ansätze der Suchtprävention

Wir laden interessierte Autor*innen ein, ihre Artikelkonzepte (Umfang max. 2 Seiten) zu diesen und anderen sozialwissenschaftlichen Forschungen zum Thema Drogen bis 15. März 2023 an die Redaktion der Sozialwissenschaftlichen Rundschau (SWS-Rundschau) (redaktion(at)sws-rundschau.at) zu senden. Die Konzepte sollten allgemeinverständlich verfasst und nach folgenden Punkten strukturiert sein:

  1. Beschreibung der Relevanz des Themas
  2. Erläuterung der Ziele und Fragestellungen des Artikels
  3. Erläuterung von Methodik, Literatur- und Datengrundlage sowie des Untersuchungszeitraums
  4. Voraussichtliche Gliederung des Artikels.

Die Konzepte werden in der Redaktion begutachtet. Entscheidungen über die Einladung potenzieller Autor*innen zu Artikeln werden Ende März 2023 getroffen. Die Beiträge sollten einen Umfang von 30.000 bis 50.000 Zeichen (inkl. Literatur, Tabellen/Abbildungen, Fußnoten und Leerzeichen) aufweisen und nach unseren Zitierregeln (verfügbar unter: www.sws-rundschau.at) gestaltet sein. Die Artikel werden ebenso in der Redaktion begutachtet. Redaktionsschluss ist der 15. Juni 2023. Das Heft erscheint im Oktober 2023.