Duisburg, September 2025
Schulen stehen angesichts multipler gesellschaftlicher Krisen wie Klimawandel, sozialer Ungleichheit und politischer Polarisierung unter massivem Druck. Gleichzeitig bleibt Schule oft sprachlos gegenüber diesen Herausforderungen. Was kann die Soziologie in dieser Situation leisten? Diese Frage diskutiert eine Veranstaltung des Ausschusses›Soziologie in Schule und Lehre‹beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Mainz, am 23.09.25, 18.00 bis 20.00. Dort diskutieren Fabian Schön von der Bundesschülerkonferenz, der Bildungsforscher Aladin El-Mafaalani von der Technischen Universität Dortmund, Gudrun Quenzel von der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg sowie Oliver Ebbing aus der schulischen Praxis und Lehre des Jahres. Im Mittelpunkt steht die Rolle der Soziologie in der Ausbildung von Lehrkräften, in der Verankerung soziologischer Perspektiven, in Lehrplänen sowie in Schulentwicklung und Bildungspolitik.
Zeitgleich veröffentlicht die Deutsche Gesellschaft für Soziologie den›Duisburger Aufruf‹ in dem sie eine umfassende Stärkung der soziologischen Bildung in Schule und Lehrerinnen- und Lehrerbildung fordert. Denn es seien die Kinder und Jugendlichen von heute, die die Herausforderungen der Zukunft bewältigen müssen. Soziologische Bildung könnedas soziale Miteinander und die großen Transformationen unserer Zeit verständlich machen, Resilienz stärken und Selbstreflexion im Umgang mit Konflikten fördern. Deshalb fordert die Deutsche Gesellschaft für Soziologie, dass Schulen Konzepte, Räume und Zeiten für soziologische Bildung erhalten. Dazu brauche man soziologisch ausgebildetes Personal in allen Schularten, das gesellschaftliche Zusammenhänge und Dynamiken differenziert darstellen und jungen Menschen angemessen vermitteln könne. Um diese Fähigkeiten zu erwerben, müsse Soziologie verbindlicher Bestandteil sämtlicher Lehramtsstudiengänge werden.Der›Duisburger Aufruf‹richtet sich an Politik, Schule und Wissenschaft und fordert, soziologische Bildung in Schulen sowie in der Lehrkräfteaus- und -fortbildung als obligatorisch zu verankern.