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Retreat: Speak Up! – Fake News und Hate Speech als gesellschaftliche Herausforderungen

Deadline: August 12th, 2022

Fake News und Hate Speech sind in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus gesellschaftlicher Debatten geraten, die immer häufiger auch in den bzw. über die Sozialen Medien ausgetragen werden. Weltweit sind immer mehr Menschen in ihrem beruflichen, privaten oder ehrenamtlichen Umfeld mit den unterschiedlichsten Ausprägungen von Fake News und Hate Speech konfrontiert. Dies trifft auch auf die Menschen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens zu, die in einem Gebiet leben, das gemeinhin als Ostbelgien bekannt ist.  Verschiedene Institutionen der ostbelgischen Zivilgesellschaft haben sich deshalb im Spätsommer 2020 im Bündnis Speak Up! zusammengeschlossen, um einerseits ein Bewusstsein für Fake News und Hate Speech zu schaffen und andererseits Handlungsoptionen im Umgang mit diesen Phänomenen aufzuzeigen. Zwischenzeitlich hat sich das Bündnis in die gleichnamige Vernetzungsstelle Speak Up! umgewandelt und möchte nun Kontinuitäten schaffen und die Arbeit an den Themen fortsetzen.  

Dem Institut für Demokratiepädagogik (Autonome Hochschule Ostbelgien), das die federführende Koordination des Bündnisses innehatte und nun den Aufbau der Vernetzungsstelle vorantreibt, war und ist es ein wichtiges Anliegen, den Austausch zur Thematik auch über Ostbelgien hinaus zu fördern.  

Deshalb hat es im vergangenen Herbst die erste Speak Up! Tagung organisiert, die Vertreter*innen der ostbelgischen und euregionalen Zivilgesellschaft mit Wissenschaftler*innen sowie Praktiker*innen aus dem In- und Ausland vernetzt hat. Einerseits lieferte die Tagung in Vorträgen wertvollen Input, andererseits haben alle Beteiligten gemeinsam in verschiedensten methodisch-didaktischen Settings Handlungsleitfäden für den Umgang mit Fake News und Hate Speech erarbeitet, die noch in diesem Jahr in einem Tagungsband veröffentlicht werden, um in der Alltagsarbeit wichtige Impulse zu setzen.

Nach der ersten Tagung im Oktober 2021 möchten wir nun Kontinuitäten schaffen und veranstalten daher ein Folgeformat, in der wir die die Fake News und Hate Speech Thematik aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten und den fachlichen Austausch zwischen Vertreter*innen der (ostbelgischen) Zivilgesellschaft und Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen aus dem In- und Ausland weiter vertiefen möchten. Dazu haben wir in diesem Jahr die Form des Retreats gewählt, eine offene und familiärere Form des fachlichen Austauschs. 

Wer kann mitmachen? 

Unser interdisziplinäres und internationales Retreat wendet sich an alle, die sich beruflich oder ehrenamtlich, theoretisch oder praktisch in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und praktischen Arbeitsumfeldern mit den unterschiedlichen Erscheinungsformen Fake News bzw. Hate Speech sowie deren Ursachen, Ausprägungen und Folgen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft befassen. Insbesondere freuen wir uns über Einsendungen von Soziolog*innen. 

Wir ermuntern ausdrücklich auch fortgeschrittene Studierende, Doktorand*innen, PostDocs und Menschen, die in der Praxis arbeiten, ihre Vorschläge oder Konzepte für einen  Beitrag zum Retreat einzureichen und freuen uns insbesondere über Bewerbungen von Angehörigen von Personengruppen, die auf wissenschaftlichen Tagungen unterrepräsentiert sind. In einem geschützten Raum möchten wir das Retreat nutzen, um neue Vernetzungsmöglichkeiten zu schaffen, Einblicke in die aktuelle Forschung und Best-Practices zu erhalten und nicht zuletzt zu überlegen, was wir selbst dazu beitragen können, um in einer offeneren, toleranteren, demokratischeren und dialogorientierteren Gesellschaft zu leben, in der Menschen im Alltag respektvoll miteinander umgehen. 

Auch wenn wir natürlich Vorschläge für Kurzvorträge annehmen, freuen wir uns insbesondere über kreativere Formate, seien es Ideen für praktische Workshops, Barcamp Sessions, Planspiele und andere Einreichungen zu innovativen Formaten.  Bei ausreichender Nachfrage bieten wir auch gerne auch Science Slam Abend und eine Poster Session an. Wir sind offen für die verschiedensten Konzepte bzw. Formate und werden diese in unserem Tagungsreader, der alle Teilnehmenden und das Programm vorstellt, transparent vorstellen.  

Unsere Haupttagungssprache ist Deutsch, allerdings nehmen wir auch Vorschläge auf Englisch und Französisch sowie Niederländisch an. Wir gehen dann allerdings davon aus, dass alle Bewerber*innen über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen, um Vorträge zu verstehen und sich in die verschiedenen Formate einzubringen, da wir keine Simultanübersetzung anbieten können. 

Wir möchten zudem interessierte Studierende und Doktorand*innen sowie journalistische Volontär*innen, die keinen eigenen Beitrag einreichen können bzw. wollen, ermutigen, sich als Retreat-Reporter*innen zu bewerben. Ihre Aufgabe besteht darin, die besuchten Panels und/oder interaktiven Formate schriftlich zu begleiten und für die geplante Publikation aufzubereiten. Im Laufe des Retreats haben wir zudem gemeinsame Schreibzeiten eingeplant.

Die Rahmenbedingungen 

Die Tagung findet zwischen dem 9. Oktober und 14. Oktober 2022 auf Hof Luterberg in Lontzen (Ostbelgien) statt, welcher nur wenige Kilometer entfernt vom Dreiländereck bei Aachen liegt. Die Tagung findet in Präsenz und unter Beachtung der zum Tagungszeitpunkt eventuell geltenden Coronaschutzmaßnahmen statt. Es ist geplant, das Retreat in zwei Teile zu teilen: einen zu Fake News und einen zu Hate Speech. 

Jeder Tagungstag beginnt mit verschiedenen Inputformaten von Wissenschaftler*innen bzw. Praktiker*innen oder Menschen aus der ostbelgischen Zivilgesellschaft. Im Anschluss an die Formate erfolgt keine klassische Fragerunde, sondern eine Aufteilung parallele Kleingruppen, in denen die Vortragenden mit den Tagungsteilnehmenden ihren Input diskutieren. Jede Arbeitsgruppe erstellt dabei ein individuelles Lernprodukt, das vor der Mittagspause dem Plenum vorgestellt wird und abschließend in die geplante Veröffentlichung einfließen soll, die wichtige Impulse für die Arbeit in Beruf und Ehrenamt setzen möchte.   

Die Nachmittage und Abende aller Retreattage sind für handlungs- und praxisorientierte innovative Formate reserviert, wie z.B. Weltcafes, Barcamps, Workshops und Planspiele, Postersessions, Science Slams, etc. die sich mit den verschiedensten Aspekten rund um Fake News und Hate Speech auseinandersetzen. Danach steht das gemeinsame Essen auf dem Programm sowie der Tagesausklang in der Lounge bzw. am Lagerfeuer. Geplant ist, am Ende der beiden Blöcke zu Fake News und Hate Speech eine Abendveranstaltung in Ostbelgien durchzuführen, bei der interessierte Bürger*innen aus der Euregio einen Einblick in die Arbeit des Retreats bekommen und mit den Teilnehmenden ins Gespräch kommen.

Alle unsere Formate werden von sog. Retreat-Reporter*innen begleitet. Diese sind fortgeschrittene Studierende und Doktorand*innen, die Erfahrungen im Verfassen von wissenschaftlich fundierten Texten für ein größeres Publikum haben und weitere Publikationserfahrungen sammeln möchten. 

Die Retreat-Reporter*innen stellen allen, deren Abstracts bzw. Vorschläge angenommen wurden, sowie den Retreat-Reporter*innen, sofern sie außerhalb Ostbelgiens wohnen, auf  Hof Luterberg auf Wunsch kostenfrei ein geteiltes Zimmer für die Zeit des jeweiligen Themenblocks Fake News bzw. Hate Speech zur Verfügung. Zudem kümmern wir uns um das leibliche Wohl, und haben im Rahmen des Programms auch gemeinsame Kochaktivitäten vorgesehen.  

Bewerbungsmodalitäten 

Wir freuen uns über Abstracts für wissenschaftliche Vorträge und Vorschläge für praktisch orientierte Formate in deutscher, englischer, französischer und niederländischer Sprache. 

Interessierte Personen schicken ihre Abstracts oder Vorschläge zusammen mit einem aussagekräftigen CV inkl. Angaben zu Sprachkenntnissen und darüber, ob eine Übernachtungsmöglichkeit benötigt wird, bis zum 12. August 2022 per E-Mail an die Leiterin der Vernetzungsstelle Speak Up!, Frau Sabrina Kirschner. Spätestens bis zum 26. August 2022 werden wir alle Bewerber*innen benachrichtigen, ob sie dabei sind, oder nicht. 

Bei  zwischenzeitlichen Rückfragen zum Retreat bzw. dem CfA können Sie sich jederzeit gerne telefonisch oder per E-Mail bei Sabrina Kirschner melden. Auf unserer Ausschreibungswebsite richten wir zudem einen Bereich ein, indem wir die eingegangenen FAQs samt Antworten auflisten werden.

Teilnahme ohne eigenen Beitrag 

Für ein begrenzte Anzahl Personen, die keinen eigenen Beitrag einreichen, sich jedoch trotzdem für eine Teilnahme interessieren, besteht die Möglichkeit, auch tageweise, auf Selbstkostenbasis am Retreat teilzunehmen. Bei diesbezüglichen Fragen wenden Sie sich gerne zeitnah, spätestens jedoch bis zum 26. August, per E-Mail bei Sabrina Kirschner, die das Retreat organisiert.

Weitere Informationen finden Sie unter https://idp-dg.be/cfp/