Die Soziologie als Disziplin prägt ein komplexes Verhältnis mit der Kunst. Dabei ist Kunst, egal in welcher Form – Literatur, Theater, Film, u.v.m. – immer auch Ausdruck der sozialen Realität, in der sie entsteht, und wirkt auf diese zurück. Was›kann‹also die Kunst in einer Gesellschaft, in der Kreativität zum neuen Imperativ wird und wie können wir soziologisch darüber nachdenken?
Der Bereich der Kunstsoziologie beispielsweise setzt sich mit dem Verhältnis von Kunst und Gesellschaft auseinander. Wie kann ein Verständnis der Kunstproduktion, -rezeption und -vermittlung unser Verständnis gesellschaftlicher Verhältnisse und Entwicklungen vertiefen? Wer definiert, was Kunst und wer Künstler*in ist? Auf welchen Ebenen lässt sich Kunst soziologisch betrachten?
Kunst ist jedoch weit mehr als nur›Spiegel‹der Gesellschaft. So werden künstlerische Werke nicht selten als Anstoß für öffentliche Debatten, z. B. um die Freiheit künstlerischer Darstellung verstanden. Politischer Aktivismus und Protestkunst gehen oftmals Hand in Hand und können somit einen Beitrag zum gesellschaftlichen Wandel leisten. Dabei stellen sich auch Fragen nach dem Selbstanspruch der Künstler*innen, der Deutungshoheit über ihre Werke sowie der Autonomie der Kunst an sich.
Kunst hat zudem das Potenzial, nicht nur soziologische Forschungsdesigns fruchtbar zu ergänzen, sondern auch Diskussionen über epistemische und methodologische Fragen anzuregen. Welchen Aushandlungsprozessen unterliegt das interdisziplinäre Verhältnis zwischen Kunst und Wissenschaft? Welche Rolle spielt die Kunst als Feld und Medium der Wissensproduktion? Inwiefern können Mittel der zeitgenössischen Kunst den Wissenstransfer und die Wissenschaftskommunikation inspirieren?
Das alles und was euch sonst noch einfällt, wollen wir von euch wissen! Schickt uns eure Texte rund um den Themenkomplex der Kunst bis zum 15. Januar 2023 an einsendungen(at)soziologiemagazin.de. Wir freuen uns auf Eure Einsendungen! Neben wissenschaftlichen Artikeln freuen wir uns über künstlerisch-soziologische Beiträge! Hilfestellungen zum Verfassen von Artikeln erhaltet ihr auf unserem Blog unter›Hinweise für Autor*innen‹
Das Soziologiemagazin legt Wert auf Chancengleichheit und Diversität. Wir ermutigen daher insbesondere Frauen* und Personen, die einer in der Nachwuchswissenschaft unterrepräsentierten Gruppe zugehörig sind, zu einer Einsendung. Für Fragen zum Thema Gleichstellung und zu unserer Position stehen Euch unsere Ansprechpartner*innen unter gleichstellung(at)soziologiemagazin.de gerne zur Verfügung.