Stellungnahmen

Stellungnahmen

Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Soziologie zum Umgang mit studentischen Lehrveranstaltungsevaluationen [1]

August 2020

Die Bewertung der Qualität universitärer Lehre durch Studierende mittels stan­dardisierter Fragebögen – kurz studentische Lehrver­anstal­tungs­eva­lua­tion (LVE) – hat im deutschsprachigen Raum flächendeckende Ver­brei­tung ge­funden und ist auch in Hochschulgesetzen fest verankert. Die Ziel­set­zun­gen, die sich hinter dem Einsatz des Instruments verbergen kön­nen, sind viel­fältig, wobei es erhebliche Variation in den Evaluationsprak­tiken und -kul­turen zwi­schen Hochschulen und Fächern gibt: Studentische LVE bieten Stu­die­ren­den eine Möglichkeit, den Lehrenden die eigenen Er­fah­rungen und Sicht­wei­sen auf die Lehre in anonymisierter Form zurück zu spiegeln. LVE können den Lehrenden Informationen liefern, um die Er­war­tungen der Hörerschaft bes­ser zu verstehen und die Qualität ihrer Lehre zu steigern. Und LVE können zur Setzung von Anreizen für bessere Lehre (z.B. Lehrpreise), als Ent­schei­dungs­grundlage bei Berufungs- und Entfris­tungs­­verfahren (z.B. kritische Schwel­len als Bedingung für Tenure) sowie zur Kontrolle der Lehrleistung (z.B. hochschulinterne Publikation von LVE-basierten Lehrenden-Ran­kings) eingesetzt werden.

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Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) zu Beschäftigungsverhältnissen in der Wissenschaft

Mai 2020

Gesellschaftliche Dynamiken machen vor der Wissenschaft nicht halt. In den letzten Jahrzehnten haben staatliche (De-)Regulierungen, Aktivierungspolitiken und neue Formen von ›governance‹ sowie eine zunehmende Ökonomisierung die Bildung im Allgemeinen und die Hochschulen, Universitäten und Forschungseinrichtungen im Besonderen geprägt. Im Sinne eines ›akademischen Kapitalismus‹ (Münch) verschärft sich der Wettbewerb um Forschungsgelder und Stellen bei gleichzeitiger Unterfinanzierung der Hochschulen fortwährend.

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DGS-Stellungnahme zum U-Multirank und CHE-Ranking

Die von der DGS in den Jahren 2012 und 2015 geäußerten methodischen und fachpolitischen Bedenken zum CHE-Ranking bleiben auch im Fall des U-Multiranks, trotz festzustellender Verbesserungen, weitgehend bestehen. Dies gilt z.B. für die Qualität der Studierendenbefragung und der hierdurch erhobenen Daten, für die Scheinneutralität verschiedener gewählter Indikatoren (z.B. Wissenstransfer), oder für die grafische Präsentation und öffentlichkeitswirksame Darstellung der Beurteilungen, die auch weiterhin einer simplifizierenden Interpretation Vorschub leistet. Inhaltliche Informationen zu den Studiengängen stehen hier im Gegensatz zu dem von den Fachgesellschaften entwickelten Studieninformationssystem studium.org/ (www.studium.org) nicht im Fokus des Interesses.

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Gemeinsame Stellungnahme geistes-, kultur- und sozialwissenschaftlicher Fachgesellschaften zur Ankündigung der Bundesministerin für Bildung und Forschung, die Wissenschaftskommunikation in Deutschland zu stärken (Mitteilung vom 14. November 2019)

In einem aktuellen Statement der Ministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek ist zu lesen: "Es ist eines meiner wichtigsten politischen Ziele, den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu intensivieren. Wissenschaftskommunikation wird daher künftig einen weitaus größeren Platz in der Förderpolitik meines Hauses bekommen. Wissenschaftskommunikation muss ein selbstverständlicher Teil wissenschaftlichen Arbeitens werden. Wir unterstützen den bereits begonnenen Kulturwandel hin zu einer kommunizierenden Wissenschaft."

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Zehn Thesen zur Wissenschaftsfreiheit

Die Deutsche Gesellschaft für Soziologie unterstützt die ›Zehn Thesen zur Wissenschaftsfreiheit‹ der Allianz der Wissenschaftsorganisationen. ›Das vorliegende Memorandum versteht sich als Selbstverpflichtung der Wissenschaft in Deutschland, die Freiheit der Wissenschaft zu schützen, sich gegen ihre Beschränkungen zur Wehr zu setzen und sie für künftige Herausforderungen zu stärken.‹

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Statement of the German Sociological Association (DGS) against the intended decentralization of government funding of sociology and philosophy in Brazil’s public universities

As recently announced via twitter (April, 26th 2019), the Brazilian government plans to decentralize funding for philosophy and sociology at public universities...

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​​​​​​​Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) im Rahmen der Verbändeanhörung zum Kernlehrplan ›Wirtschaft-Politik‹ in der Sekundarstufe I an Gymnasien

Die Deutsche Gesellschaft für Soziologie unterstützt grundsätzlich den im vorliegenden Entwurf zum Kernlehrplan ›Wirtschaft-Politik‹ für die Sekundarstufe I an Gymnasien beibehaltenen Anspruch eines sozialwissenschaftlichen Unterrichtsfaches, das die Disziplinen Ökonomie, Politikwissenschaft und Soziologie integriert...

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Bereitstellung und Nachnutzung von Forschungsdaten in der Soziologie

Stellungnahme des Vorstands und Konzils der DGS, Stand: 08.01.2019

Seit längerem wird die Bereitstellung und Nachnutzung von Forschungsdaten durch deutsche Wissenschaftsorganisationen, darunter die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG 2015) und der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD 2015), gefordert, gefördert und diskutiert.

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Master Degrees in Gender Studies, Hungary

Statement of the German Sociological Association

As has been widely reported in international media, and as we have been informed by colleagues from the scientific community in Hungary, on October 12, 2018, the Hungarian Government removed the two Master degrees in Gender Studies from the list of accredited subjects in Hungary. This happened without any professional review, without further public statement or explanation.

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Soziologische Grundbildung für die Schule!

Göttinger Aufruf der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS)

Die gegenwärtige Bildungspolitik vernachlässigt die gesellschaftliche Kompetenz der jungen Generation. Sie verdrängt soziologische Inhalte aus den Bildungsplänen und aus der Lehrer-/Lehrerinnenausbildung. Damit wird sie ihrer Verantwortung für die Bildung junger Menschen und für die Gesellschaft, in der diese leben und leben werden, immer weniger gerecht. Die Soziologie untersucht die Voraussetzungen, Abläufe und Folgen des Zusammenlebens von Menschen. Sie hilft, sowohl das gemeinsame Alltagsleben zu verstehen als auch die gesellschaftlichen Zusammenhänge, in die es eingebettet ist. Wer nicht verstehen gelernt hat, was Gesellschaften insgesamt und die konkreten täglichen Situationen, in denen wir handeln, prägt, zerlegt oder zusammenhält, stabilisiert oder verändert, der macht sich nur ein sehr unzureichendes Bild vom sozialen Zusammenleben etwa in Familien, Peergroups, in sozialen Medien, am Arbeitsplatz und in den Schulen.

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