Jun.-Prof. Dr. Tobias Boll

Jun.-Prof. Dr. Tobias Boll

  • Juniorprofessor für Körpersoziologie am Institut für Soziologie der Johannes Gutenberg-Universität (JGU) Mainz
  • Arbeitsschwerpunkte: Soziologie des Körpers und der Sexualität, Qualitative Sozialforschung, Mikrosoziologie, Humandifferenzierungsforschung
  • DGS-Mitglied seit dem 25.05.2018
  • Mitglied der Sektionen: Soziologie des Körpers und des Sports, Methoden der qualitativen Sozialforschung, Wissenssoziologie
  • Bisherige DGS-(Gremien)Funktionen:
    • Vorstand der DGS (seit 2023)
    • Sektionsvorstand Soziologie des Körpers und des Sports (von 2018 bis 2022) sowie Methoden der qualitativen Sozialforschung (seit 2023)
    • Sprecher der Sektion Soziologie des Körpers und des Sports (von 2019 bis 2022)
    • Kommission für den René-König-Lehrbuchpreis der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (2022)
    • Gründung und Leitung des Ausschusses Partizipation und Barrierefreiheit der DGS (seit 2023)
    • Ko-Organisator und Sprecher des lokalen Organisationsteams DGS-Kongress 2026, Mainz
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen: Die Soziologie hat unserer Gesellschaft viel zu sagen – nicht zuletzt, weil sie mit ihrem multiperspektivischen Blick und ihrer Vielstimmigkeit in der Lage ist, kompetent und differenziert über Gesellschaft zu sprechen. Diese Perspektivenpluralität und die Verschiedenartigkeit methodologischer Ansätze als Stärke der Soziologie zu kultivieren und sichtbar zu machen, ist mir ein zentrales Anliegen – gegenüber der Öffentlichkeit, Forschungsförderinstitutionen, zukünftigen Studierenden und nicht zuletzt innerhalb des Faches. In meiner ersten Amtszeit habe ich mich als Beauftragter für die Sektionen für den innerfachlichen Austausch auf Augenhöhe eingesetzt. Sollte ich erneut im Vorstand tätig sein, möchte ich diesen Dialog weiter fördern und Möglichkeiten schaffen, die Verständigung zwischen verschiedenen Perspektiven und Statusgruppen zu stärken. Ein besonderes Anliegen ist mir die Förderung von Fairness und Chancengleichheit im Wissenschaftsbetrieb, und auch in der Soziologie als wissenschaftlichem und kollegialem (Um-)Feld. Mit der Initiierung des Ausschusses ›Partizipation und Barrierefreiheit‹ konnte ich hier erste Schritte gehen. Diese Arbeit möchte ich in einer zweiten Amtszeit fortsetzen und die Themen Transparenz und gleichberechtigte Teilhabe in den Verfahren und Gremien der DGS weiter voranbringen
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen: Wissenschaftsskepsis und -feindlichkeit sind nach wie vor und in wachsendem Ausmaß Herausforderungen für die Wissenschaft insgesamt, aber insb. die Kultur- und Sozialwissenschaften. Es ist aus meiner Sicht insofern entscheidend, wissenschaftliche Standards zu wahren und fundierte Erkenntnisbildung gegen Desinformation und populistische Wissenschaftsfeindlichkeit zu verteidigen, zugleich aber auch die Ursachen solcher Haltungen zu verstehen. Entwicklungen wie Künstliche Intelligenz fordern die Soziologie heraus, ihre sozialen Auswirkungen kritisch zu beleuchten und den verantwortungsvollen Umgang damit im Fach selbst zu fördern.Angesichts der gegenwärtigen und zukünftigen Veränderungen in Wissenschafts- und Bildungspolitik sowie in der Hochschullandschaft ist eine innerfachliche Reflexion über die Zukunftsfähigkeit der Soziologie unerlässlich. Dies betrifft sowohl ihre institutionelle Verankerung als auch ihre Fähigkeit, drängende gesellschaftliche Fragen zu adressieren und ihre Expertise in relevante Entscheidungsprozesse einzubringen. Zugleich stellt sich die Frage, wie neue Generationen für das Fach gewonnen, begeistert und langfristig in vielfältigen beruflichen Kontexten – auch jenseits der Professur – unter fairen Bedingungen tätig sein können.
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