Aktuell

Europa in turbulenten Zeiten. Perspektiven der Europasoziologie

Herbstagung der Sektion Europasoziologie der DGS

5./6. Oktober 2017 in Erlangen am Institut für Soziologie, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), Kochstr. 4, 91054 Erlangen 

Die wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der vergangenen Jahre lassen sich durchaus als ›turbulent‹ beschreiben. Zumindest herrscht allgemein der Eindruck vor, dass wir derzeit rasante gesellschaftliche Veränderungen und zum Teil auch dramatische gesellschaftliche Krisenerscheinungen erleben, die die gewohnten Routinen politischer Problem- und Krisenbewältigung und die bisherige Dynamik gesellschaftlicher Veränderungen stark überschreiten. Dies gilt gerade auch für Europa, das derzeit mit einer Vielzahl von sozialen, politischen und wirtschaftlichen Problemen und auch mit manifesten Krisen zu kämpfen hat: massive Migrations- und Flüchtlingsbewegungen aus Armuts- und Krisengebieten, ungünstige sozio-ökonomische Entwicklungen in vielen Ländern Europas, erstarkender Rechtspopulismus, offener Anti-EUropäismus und nicht zuletzt der ›Brexit‹, mit dem erstmals der übliche Modus aus fortschreitender EU-Integration und -Erweiterung 
durchbrochen wird. – Dies sind nur einige der Turbulenzen, die die europäische Einigung als Projekt und Idee derzeit herausfordern. Manche Kommentatoren befürchten gar ein Ende der europäischen Integration und ein Auseinanderbrechen der Europäischen Union. Ein Weiter-So im bisherigen Integrationsmodus scheint derzeit jedenfalls in weite Ferne zu rücken. 

Die Sektionstagung möchte sich mit diesen Turbulenzen – ihren Ursachen, Erscheinungsformen und Folgen – aus soziologischer Perspektive beschäftigen. Dabei sind konzeptionelle Beiträge ebenso willkommen wie empirische Analysen zur Lage der Europäischen Union sowie zu aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und Verhältnissen in den Ländern und Regionen Europas. Wir laden neben den Mitgliedern der Sektion ›Europasoziologie‹ explizit auch Forschende aus anderen Sektionen ganz herzlich dazu ein, sich mit einschlägigen Beiträgen an der Tagung zu beteiligen. 

Bitte reichen Sie Beitragsvorschläge (max. 500 Wörter) bis zum 15. April 2017 bei Sebastian Büttner (sebastian.buettner(at)fau.de) und Stefan Bernhard (stefan.bernhard(at)iab.de)  ein. Alle Einsendenden erhalten bis Ende April eine Rückmeldung.