Kurzportrait
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Soziologie der Kindheit - Gegenstand und Perspektive
Die ›Soziologie der Kindheit‹ besteht seit 1995 als Sektion in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS). Ihr Ziel ist es seitdem, Kindheit als relevantes gesellschaftliches Phänomen sichtbar zu machen und sozialen Wandel aus dieser Perspektive zu erschließen.
Ausgangspunkt der zunächst als new social studies of childhood sich formierenden sozialwissenschaftlichen Kindheitsforschung ist entsprechend eine eigenständige Thematisierung von Kindern und Kindheit, die heute den interdisziplinären Forschungszusammenhang der so genannten Childhood Studies stiftet. Dabei sind vor allem drei Annahmen forschungsleitend: Erstens wird Kindheit als ein gesellschaftliches Muster und generationale Ordnungsleistung untersucht, in deren Folge die gesellschaftlichen Kategorien ›Kinder‹ und ›Erwachsene‹ sowie ›Kindheit‹ und ›Erwachsenheit‹ reproduziert und transformiert werden. Zweitens wird davon ausgegangen, dass sozialer Wandel und gesellschaftliche Differenzierungsprozesse die Sozialgruppe der Kinder in eigenständiger Weise betreffen und sich in diesem Kontext auch ungleiche Kindheitsmuster ausbilden. Drittens werden Kinder als eigenständige Akteursgruppe verstanden, die an diesen gesellschaftlichen Entwicklungen nicht nur partizipieren, sondern sie mit hervorbringen und daher als Forschungssubjekte auch in die methodische Erschließung gesellschaftlicher Phänomene einzubeziehen sind.
Die Sektion bündelt die unterschiedlichen Aktivitäten dieser sozialwissenschaftlichen Kindheitsforschung und bietet eine Plattform für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Kindheit(en).