Wahl Konzil

PD Dr. Oliver Berli

  • Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Erziehungs- und Kultursoziologie am Department für Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Humanwissenschaftliche Fakultät an der Universität zu Köln
  • Arbeitsschwerpunkte: Kultursoziologie, Methoden der qualitativen Sozialforschung, Soziologie des Wertens und Bewertens, Wissenssoziologie, Wissenschafts- und Hochschulforschung
  • DGS-Mitglied seit dem 27.02.2005
  • Mitglied in den Sektionen Kultursoziologie, Methoden der qualitativen Sozialforschung, Wissenssoziologie, Arbeitskreis Soziologie des Be/Wertens, Arbeitskreis Wissenschafts- und Hochschulforschung
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen:
    • Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen von Soziolog:innen
    • Soziologie in der Lehre, insbes. Fragen der Methodenausbildung
    • Publikationskulturen in der Soziologie und benachbarten Disziplinen
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen: Vor welchen Herausforderungen Wissenschaft aktuell steht, lässt sich aufgrund ihrer grundlegenden Pluralität pauschal nur schwer beantworten. Gerade deswegen ist die Soziologie mit ihrem reichhaltigen Wissen über Erkenntnisproduktion und -kommunikation eine wichtige Stimme in aktuellen Debatten, die es zu stärken gilt. Für die fachinterne Debatte finde ich es wichtig, einen konstruktiven Dialog über die Bedingungen der Darstellung von Forschung in unterschiedlichen Publikationsformaten zu führen.
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Prof. Dr. Petra Böhnke

  • Professorin für Soziologe, insbesondere Soziologie des sozialen Wandels an der Universität Hamburg
  • Arbeitsschwerpunkte: Wandel sozialer Ungleichheit und Sozialstrukturanalyse im wohlfahrtsstaatlichen Vergleich zu den Themen: Armut, soziale Mobilität, intergenerationale Transmission, soziale Integration, Sozialkapital, Lebensqualität
  • DGS-Mitglied seit dem 10.09.2012
  • Mitglied der Sektionen Sozialstruktur und soziale Ungleichheit, Soziale Indikatoren
  • Mitglied im Vorstand der DGS von 2021 bis 2023 (Beauftragte für die Sektionen, Vorsitz im Ausschuss ›Evaluation der Methodenausbildung‹)
  • Mitglied im Konzil der DGS von 2015 bis 2020 (Kassenprüferin, Mitarbeit im Ausschuss ›Evaluation der Methodenausbildung‹)
  • Sektionsvorstand der Sektion Sozialstruktur und soziale Ungleichheit von 2017 bis 2020
  • Sektionsvorstand der Sektion Soziale Indikatoren von 2012 bis 2018
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen:
    • Öffentlichkeitswirksamkeit der Soziologie stärken und ihre gesellschaftspolitische Relevanz unterstreichen
    • Internationalisierung vorantreiben
    • Mittelbauinteressen stärker berücksichtigen und für bessere Arbeitsvertragsbedingungen in der Wissenschaft einsetzen
    • Offenheit für unterschiedliche methodische Zugänge befördern
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen: Es schadet der Soziologie, wenn sie professions- und verbandspolitisch nicht mit einer Stimme spricht. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass die DGS ein Dach für alle Paradigmen und Forschungsrichtungen sein kann, die sachorientiert im fruchtbaren Dialog miteinander stehen.
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Dr. Jenni Brichzin

  • Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Allgemeine Soziologie & Soziologische Theorie der Universität der Bundeswehr München
  • Arbeitsschwerpunkte: Politische Soziologie (insb. demokratische Praxis, politische Epistemologie und politische Ethnografie) & soziologische Theorie (insb. anti-essentialistische Theoriebildung)
  • DGS-Mitglied seit dem 30.12.2010
  • Mitglied der Sektionen Politische Soziologie, Soziologische Theorie
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen: Fach-›innenpolitisch‹ sind mir die Pflege paradigmenübergreifender Offenheit und die Stärkung eines Theorie und Empirie verknüpfenden Arbeitens besonders wichtig. Fach-›außenpolitisch‹ wird es auf die Weiterentwicklung von Formen soziologischer Aufklärung ankommen, die Verzerrungen des öffentlichen Diskurses etwas entgegensetzen können - allerdings jenseits einer soziologistischen Selbstüberschätzung und im Austausch mit anderen (sozial-)wissenschaftlichen Perspektiven.
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen: Für Wissenschaft im Allgemeinen sehe ich insbesondere zwei Herausforderungen: Zum einen muss eine stärkere Vermittlung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft gelingen – nicht nur, weil dies die Einordnung wissenschaftlicher Einsichten in der Öffentlichkeit erleichtert, sondern auch, weil wissenschaftliche Kompetenzen (etwa Quellenkritik) heute zunehmend alltagspraktisch relevant werden. Zum anderen muss Wissenschaft Wege finden, als Berufsfeld für die sich darin bewegenden Menschen lebenswert zu bleiben – jenseits von Prekarität bis weit in die Lebensmitte hinein und abseits zunehmender Aufgabenüberfrachtung. Beides betrifft natürlich auch die Soziologie (und fordert soziologische Expertise heraus). Im Speziellen steht unsere – selbst aus gesellschaftlichem Wandel geborene – Disziplin allerdings vor der Herausforderung, methodisch und konzeptionell auf der Höhe des gegenwärtigen Wandels (insbesondere in ökologischer, politisch-demokratischer und technischer Hinsicht) zu bleiben.
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Prof. Dr. Marian Burchardt

  • Professor für Soziologie mit Schwerpunkt Transregionalisierungsprozesse am Institut für Soziologie der Universität Leipzig
  • Arbeitsschwerpunkte: Global vergleichende Kultur- und Religionssoziologie; Raum, Materialität und urbane Ethnographie; Körper, Geschlecht und Sexualität; Theorien der Moderne; Qualitative und ethnographische Methoden der Sozialforschung
  • DGS-Mitglied seit dem 25.05.2018
  • Mitglied der Sektion Religionssoziologie
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen: Die Herausforderung der DGS besteht darin, die innere Pluralität unserer Disziplin in methodischer und theoretischer Hinsicht abzubilden und zu fördern. Gleichzeitig muss es darum gehen, die Sichtbarkeit und Wahrnehmbarkeit soziologischer Perspektiven auf gesellschaftliche Problemlagen auch in dieser Pluralität in der Gesellschaft zu stärken, ohne sie dabei auf die Datenbeschaffung zu reduzieren. Mein persönliches Anliegen ist es, die internationale Zusammenarbeit der DGS und ihr Selbstverständnis als Teil einer globalen soziologischen Zivilgesellschaft weiter zu stärken.
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen: Postfaktische Diskurse und Wissenschaftsfeindlichkeit sind zentrale Herausforderungen der Wissenschaft im Außenverhältnis; prekäre Beschäftigung, Evaluierungsdruck und die weitreichende Projektifizierung sind akute Herausforderungen im Innenbereich. Es ist eine wichtige Aufgabe der DGS, in beiden Feldern auf der Basis deliberativer Verfahren an Problemlösungen mitzuwirken.
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Prof. Dr. Andreas Diekmann (Wiederwahl)

  • Seniorprofessor am Institut für Soziologie der Universität Leipzig; Prof. em. ETH Zürich, Dozent an der Universität Zürich
  • Arbeitsschwerpunkte: Theorie sozialer Kooperation, Klimakrise und  Umweltpolitik, Bevölkerung, Methoden empirischer Sozialforschung
  • DGS-Mitglied seit dem 11.05.1992
  • Mitglied der Sektionen Umwelt- und Nachhaltigkeitssoziologie, Familiensoziologie, Methoden der empirischen Sozialforschung, Modellbildung und Simulation
  • Sektionsvorsitzender der Sektion Modellbildung und Simulation von 2000 bis 2010
  • Mitglied des Vorstands der Sektion Modellbildung und Simulation seit 2010
  • Mitglied des Konzils von 2005 bis 2009 und seit 2019
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen: Die Förderung der Soziologie als theoretisch orientierte, empirisch arbeitende Sozialwissenschaft, die Hypothesen und behauptete ›Fakten‹ kritisch unter die Lupe nimmt. Wichtig ist mir die Weiterentwicklung des Curriculums in Theorie und empirischen Forschungsmethoden, die Stärkung sozialwissenschaftlicher Infrastruktur und die internationale Vernetzung der Forschung. Fundierte Erkenntnisse der Soziologie sollten vermehrt in der Politikberatung Gehör finden. Die Nationale Akademie der Wissenschaften (Leopoldina) hat sozialwissenschaftliche Sektionen gegründet (seit 2022 bin ich Sprecher der Klasse ›Geistes-, Sozial- und Verhaltenswissenschaften‹). Die DGS ist gut beraten, mit dieser und anderen Wissenschaftsorganisationen zu kooperieren. Auch dafür möchte ich mich einsetzen.
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen: Deutschland muss mehr in Wissenschaft und Forschung investieren: In Grundlagen- und angewandte Forschung und die stärkere Förderung von Forschung und Lehre an den Universitäten. Die Zahl der Studierenden ist stetig gewachsen, von zwei auf rund drei Millionen in den vergangenen zwei Jahrzehnten. Ausgebaut wurde insbesondere der Mittelbau. Karrieren talentierter Nachwuchswissenschaftlerinnen und Wissenschaftler enden jedoch oft in einer Sackgasse. Das ist ein eklatanter Mangel des deutschen Universitätssystems.
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Prof. Dr. Oliver Dimbath

  • Professor für Allgemeine Soziologie an der Universität Koblenz
  • Arbeitsschwerpunkte: Soziologische Theorie, Wissens- und Wissenschaftssoziologie, Gedächtnissoziologie, Filmsoziologie, Medizinsoziologie, Jugendsoziologie, qualitative Methoden
  • DGS-Mitglied seit dem 30.06.2003
  • Mitglied der Sektionen Wissenssoziologie, Jugendsoziologie, Wissenschafts- und Technikforschung, Soziologische Theorie, Medien- und Kommunikationssoziologie
  • Gründungsmitglied des Arbeitskreises ›Soziales Gedächtnis, Erinnern und Vergessen‹ innerhalb der Sektion Wissenssoziologie
  • Gründungsmitglied des Arbeitskreises ›Jugendreiseforschung‹ innerhalb der Sektion Jugendsoziologie
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen: Die in hochschulpolitischen und öffentlichen Debatten derzeit stark vertretene Orientierung hin zu mehr Inter- und Transdisziplinarität darf nicht vergessen machen, dass deren Grundlage immer nur Disziplinarität sein kann. Ohne klare Standpunkte, die sich aus der Differenzierung der Fachwissenschaften ergeben können Dialoge zwischen diesen nicht sinnvoll geführt werden. Insofern scheint die rein themenspezifische Profilierung von Professuren, Instituten, Fakultäten und Universitäten ein Irrweg zu sein, wenn dadurch die grundlegenden Fachpositionen aufgehoben werden. Dies würde zu einem Vergessen eines teils jahrhundertelangen Differenzierungsprozesses und dazu führen, viele Räder wieder neu erfinden zu müssen. Die Soziologie muss daher – bei aller Offenheit, die ihr als Metawissenschaft ohnehin im Stammbuch steht – weiterhin ihren eigenen disziplinären Standpunkt auch mit Blick auf eine eigene profilierte Lehrgestalt reflektieren und weiterentwickeln.
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen: Wissenschaft ist gegenwärtig mit Herausforderungen aus unterschiedlichen Richtungen konfrontiert. Dazu gehört einerseits die Erwartung sogenannter Transferleistungen, die oft mit einer klaren Verwendungsorientierung wissenschaftlichen Wissen verbunden ist, und leicht zu instrumentellen Beschränkungen auf das vermeintlich Nützliche führen kann. Andererseits scheint sie als primus inter pares der Wissensformen an Glanz und Autorität eingebüßt zu haben. Andere, teils als eingemottet geglaubte Wissensformen scheinen wieder zu erstarken. Die Wissenschaftsforschung muss diese Entwicklungen beobachten und kommentieren. Adressiert ist hier vor allem die soziologische Aufklärung, die sich auch in öffentlichen Debatten zu Wort melden muss und nicht müde werden darf, ›der Gesellschaft‹ einen Spiegel vorzuhalten – und zwar so vielstimmig, wie es der soziologische Paradigmenpluralismus irgend ermöglicht. Ort dieser Aufklärung kann nicht allein die öffentlichkeitswirksame Zeitdiagnostik oder eine public sociology sein. Er liegt auch in anderen Bereichen insbesondere der institutionellen Absicherung und Einbindung des Faches zum Beispiel durch eine bessere Verankerung soziologischen Wissens sowie des soziologischen Blickes in den curricularen Standards des Sozialkunde- und Gesellschaftslehreunterrichts.
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Dr. Simon Egbert

  • Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld
  • Arbeitsschwerpunkte: Wissenschafts- und Technikforschung, Soziologie der Prädiktion, Soziologie der Algorithmen, Visuelle Soziologie, Polizeisoziologie, Diskursforschung
  • DGS-Mitglied seit dem 15.01.2016
  • Mitglied der Sektionen Wissenssoziologe, Soziologische Theorie, Wissenschafts- und Techniksoziologie, Rechtssoziologie, Soziale Probleme und Soziale Kontrolle, Methoden der qualitativen Sozialforschung
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen:
    • Multiperspektivität der Soziologie unterstützten
    • Innovative Methoden und Theorien fördern
    • Rolle des wissenschaftlichen Nachwuchses stärken
    • Inklusivität und Diversität sichern
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen:
    • Für die Wissenschaft (in Deutschland) allgemein ist die zunehmende Drittmittelgebundenheit der Forschung und die damit eingehergehende ›Projektifizierung‹ wissenschaftlichen Arbeitens als grundlegende Herausforderung anzusehen, da auf diese Weise vor allem bestimmte Forschungsinhalte unterstützt und andere, z. B. auf längere Zeit angelegte, unsichere Forschungsinhalte und -vorhaben marginalisiert werden. Ebenfalls halte ich die prekäre Beschäftigung des Großteils des Wissenschaftspersonals für eine weitere enorm wichtige Herausforderung, da betroffene Wissenschaftler:innen unter solchen Rahmenbedingungen ihr volles forscherisches Potenzial nicht auszuschöpfen im Stande sind und gleichzeitig ein großflächiger ›brain drain‹ stattfindet, der sich auf die Wissenschaft nachteilig auswirkt.
    • Für die Soziologie im Speziellen sehe ich darüber hinaus die gesellschaftliche Polarisierung einerseits und die krisengebeutelte Gegenwart andererseits als besondere Herausforderungen, was sich auf die analytische Ebene wie auch auf die Ebene der Öffentlichkeitsarbeit bezieht. Die Soziologie muss aus meiner Sicht in der Öffentlichkeit noch präsenter (und diverser) werden, um ihre gesellschaftspolitische Funktion – gerade in diesen Zeiten – adäquat ausfüllen zu können.
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Prof. Dr. Monika Eigmüller

  • Professorin für Soziologie und Direktorin des Interdisciplinary Centre for European Studies (ICES) an der Europa-Universität Flensburg
  • Arbeitsschwerpunkte: Europasoziologie und politische Soziologie
  • DGS-Mitglied seit dem 30.06.2006
  • Mitglied der Sektion Europasoziologie
  • Seit 2006 im Vorstand der Sektion Europasoziologie
  • Von 2016 bis 2020: Sprecherin der Sektion Europasoziologie
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen:
    • Internationalisierung der deutschen Soziologie
    • Gute Arbeit/ Interessen des Mittelbaus berücksichtigen
    • Soziologie in der Schule stärken
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen: Die DGS sollte darin unterstützen, soziologische Wissensbestände aktiv in die öffentlichen Debatten einzuspeisen und sich dabei auch vermehrt an internationalen Debatten zu beteiligen. Wichtig erscheint mir, dass die DGS als Verband die Vielfalt der Themen, Theorien und Methoden soziologischer Forschung umfassend abbildet, wissenschaftliche Dispute als Möglichkeit der kreativen Fortentwicklung begreift und nach außen mit einer Stimme spricht.
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Prof. Dr. Sybille Frank (Wiederwahl)

  • Professorin für Soziologie – Stadt- und Raumsoziologie am Institut für Soziologie der Technischen Universität Darmstadt
  • Arbeitsschwerpunkte: Stadt und Raum, städtische Konflikte und Machtprozesse, politische Gewalt, kulturelles Erbe, Erinnerung, Tourismus, Wohnen, soziale Ungleichheiten, postkoloniale Verflechtungen
  • DGS-Mitglied seit dem 10.09.2008
  • Mitglied der Sektionen Soziologie des Körpers und des Sports, Stadt- und Regionalsoziologie und Wissenssoziologie sowie des interdisziplinären Nachwuchsnetzwerks ›Stadt-Raum-Architektur: Soziologische und sozialwissenschaftliche Perspektiven‹ in der Sektion Stadt- und Regionalsoziologie
  • Mitglied des DGS-Konzils seit 2019
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen: Themen, die mir besonders am Herzen liegen, sind die Verbesserung der Situation des akademischen Mittelbaus an Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen hin zu einer stärkeren Unabhängigkeit und Planungssicherheit. Weiterhin setzte ich mich für die Internationalisierung des Faches in dem Sinne ein, dass Theorien, Perspektiven und Fallstudien aus allen Teilen der Welt in den soziologischen Wissenskanon aufgenommen werden, was eine Öffnung der Institutionen, Rekrutierungsprozesse und Publikationsorgane der Soziologie insbesondere für nicht-westliche Perspektiven impliziert. Nicht zuletzt ist es mir wichtig, Open Access-Publikationsmöglichkeiten zu stärken, um soziologische Forschungsergebnisse einer breiteren wissenschaftlichen und außerwissenschaftlichen Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen: Neue und wieder erstarkende Erscheinungsformen politischer Gewalt, gesellschaftliche Spaltungen, Rechtspopulismus, Klimawandel, voranschreitende Digitalisierung und die mit diesen Prozessen einhergehenden (globalen) Machtverschiebungen und (neuen) sozialen Ungleichheiten stellen die wohl größten Herausforderungen für heutige Gesellschaften und somit insbesondere für die Soziologie, aber auch für die Wissenschaft im Allgemeinen dar. Vor diesem Hintergrund erscheinen die Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft nur ein kleines Problem zu sein. Sie sind jedoch ebenfalls von großer Wichtigkeit, denn der heutige schnelle soziale Wandel braucht soziologische Reflexion und Expertise, die nur von Wissenschaftler*innen bereitgestellt werden kann, welche neben ihrer Expertise über ausreichend Zeit und Raum für Reflexionen verfügen. Der berufliche Alltag von Soziolog*innen (und generell Wissenschaftler*innen) sieht zwischen Hochschulrankings, Zielvereinbarungen, Evaluationen, Qualitätsmanagement- und Verwaltungs-Aufgaben sowie hohem Drittmittel-, Ergebnis-, Anwendungs- und Termindruck allerdings meist anders aus. Es ist mir daher ein Anliegen, gerade jetzt eine Debatte über die Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft allgemein und in der Soziologie im Besonderen (neu) anzustoßen. Angesichts sich häufender Klagen über Arbeitsverdichtung, hohen Leistungsdruck, Arbeitsüberlast und mangelnde Vereinbarkeit wissenschaftlicher Laufbahnen mit privaten Lebenssituationen wäre es zum einen wichtig, flexible Arbeits- und Teilzeitmodelle in der Wissenschaft (auch für Führungspersonen) stärker zu etablieren und zu enttabuisieren und zum anderen darüber zu diskutieren, wie ein gutes Leben und Arbeiten in und mit der Wissenschaft als Beruf aussehen könnte, in dem die Soziologie ihre Aufgabe, Reflexionswissen bereitzustellen und fundierte Gesellschaftsanalyse und -kritik zu leisten, weiterhin und immer wieder neu erfüllen kann.
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PD Dr. Lars Gertenbach

  • Vertretungsprofessor für Allgemeine Soziologie am Institut für Sozialwissenschaften, Fachbereich Kultur- und Sozialwissenschaften an der Universität Osnabrück
  • Privatdozent an der Universität Kassel, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Fachgruppe Soziologie
  • Arbeitsschwerpunkte: Soziologische Theorie, Kultursoziologie, Politische Soziologie
  • DGS-Mitglied seit dem 13.06.2008
  • Mitglied der Sektionen Kultursoziologie, Soziologische Theorie, Soziologiegeschichte
  • Vorstandsmitglied der Sektion Kultursoziologie seit 2019
  • Sprecher der Sektion Kultursoziologie seit 09/2022
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen:
    • Fachlich gilt es, die Pluralität und Offenheit der Soziologie aufrechtzuerhalten. Eine der wesentlichen Stärken der Soziologie liegt in ihrer Vielschichtigkeit und ihrer Fähigkeit, unterschiedliche Theorie- und Forschungsansätze produktiv ›aushalten‹ zu können. Diese Offenheit gilt es sowohl intern als auch gegenüber anderen, benachbarten Fächern zu bewahren bzw. zu stärken und gegen Versuche der Vereinheitlichung und Kanonisierung des Faches zu verteidigen (seien es instrumentelle Engführungen auf Nutz- und Anwendbarkeit, eine Standardisierung von Publikationsformaten oder auch wissenschaftstheoretische Vereinseitigungen).
    • Verbandspolitisch ist es wichtig, weiterhin für eine Verbesserung der Beschäftigungssituation des akademischen Mittelbaus und der damit verbundenen Arbeits- und Forschungsbedingungen einzutreten und die fachinterne Repräsentation der nichtprofessoralen Mitglieder zu stärken.
    • Anzuregen ist auch eine stärkere Reflexion auf die Qualität und die Struktur der soziologischen Lehre abseits formalisierter Lehrstrukturen – etwa über eine höhere Transparenz tatsächlicher Lehrinhalte an verschiedenen Standorten oder verbesserte Kooperationsmöglichkeiten (auf Lehrenden- und Studierendenebene).
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen:
    • Eine wesentliche Herausforderung besteht in der Zunahme der öffentlichen Delegitimierung der Wissenschaften im Allgemeinen und bestimmter Sozialwissenschaften und Forschungsfelder im Besonderen. Die Soziologie sollte diese Frage auch deshalb stärker zu ihrem Thema (auch: Forschungsthema) machen, weil es sie als Fach in ihrer eigenen Wissenschaftlichkeit betrifft.
    • Zudem ist es angesichts der gestiegenen Anforderungen und Nachfragen nach öffentlicher Sichtbarkeit von Forschung für die Soziologie wichtig, die eigene Wissenschaftskommunikation zu stärken und intensivere Auseinandersetzungen über die unterschiedlichen Formate und Möglichkeiten der medialen Darstellung der Soziologie zu führen. Hierüber gilt es schließlich auch die Bedeutung der Soziologie in und für öffentliche Debatten zu stärken.
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Prof. Dr. Raimund Hasse

  • Professor für Soziologie: Organisation und Wissen, Soziologisches Seminar, an der Universität Luzern
  • Arbeitsschwerpunkte: Organisationssoziologie, insb. das Verhältnis von Organisation und Individuum; Wirtschaftssoziologie, insb. Innovations- und Wettbewerbsthemen; Grand challenges und soziale Probleme, insbesondere Formate und Übersetzungen
  • DGS-Mitglied seit dem 11.03.2022
  • Mitglied der Sektionen Organisationssoziologie, Wissenschafts- und Techniksoziologie, Wirtschaftssoziologie
  • Vorstand der Sektion Organisationssoziologie von 2014 bis 2022)
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen:
    • innerhalb des Fachs inhaltliche und organisatorische Verbindungen zwischen Spezialgebieten der Soziologie (konkret z.B. durch gemeinsame Sektionsveranstaltungen oder die Herausgabe entsprechender special issues),
    • jenseits des Fachs interdisziplinäre Forschungszusammenhänge (in denen die Soziologie oft nur eine von vielen Disziplinen ist),
    • Öffnungen hin zu anderen nationalen und zu internationalen scientific communities und zwar auch durch gemeinsame Veranstaltungen sowie durch Erarbeitung neuer Kommunikationsforen und Publikationsmöglichkeiten (Journals).
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen: Zentrale aktuelle Herausforderungen sind aus meiner Sicht
    • für die Wissenschaft im Allgemeinen eine zunehmende Skepsis gegenüber wissenschaftlicher Expertise in Teilen von Politik und Gesellschaft,
    • für die Soziologie im Besonderen die Stärkung der Überzeugungskraft soziologischer Analysen – und zwar ausdrücklich auch gegenüber relativ dominanten ökonomischen und zunehmend an Bedeutung gewinnenden psychologischen Perspektiven.
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Prof. Dr. Herbert Kalthoff (Wiederwahl)

  • Professor für Soziologie am Institut für Soziologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • Arbeitsschwerpunkte: Wissens- und Bildungssoziologie, Materialitätstheorien, theoretische Empirie
  • DGS-Mitglied seit dem 01.11.2003
  • Mitglied der Sektionen qualitative Methoden, Wissenssoziologie, Wirtschaftssoziologie
  • Mitglied des Vorstands der Sektion Methoden der qualitativen Sozialforschung von 2002 bis 2008
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen: Wissenssoziologie; Professionalisierung des Publikationswesens
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen: Von den verschiedenen Herausforderungen, vor denen das Fach steht – inhaltlichen wie strukturellen –, ist das Verhältnis von empirischer Forschung und soziologischer Theoriebildung von besonderer Relevanz. Weder die Ein- oder Unterordnung empirischer Befunde unter theoretische Überlegungen, noch die theorielose Erkundung oder Vermessung sozialer Lebenswelten sind gute Alternativen. Wichtig ist hingegen eine Dialektik gegenseitiger Anregung und Irritation wozu u.a. auch die Klärung der Fragen gehört, was denn das Theoretische an einer solchen Verknüpfung jeweils sein soll, wie der Umgang mit Klassikern (und nicht nur soziologischen) zu verstehen ist und welche theoretischen Probleme durch Theorieansätze (bspw. den Praxis- oder Handlungstheorien) ungelöst bleiben.
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Dr. Uta Karstein

  • Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturwissenschaften an der Universität Leipzig, Leiterin des Bereichs Kulturmanagement und Soziologie des kulturellen Feldes
  • Arbeitschwerpunkte: Kultursoziologie, Kunst- und Architektursoziologie, Religionssoziologie, historische Soziologie
  • DGS-Mitglied seit dem 24.05.2006
  • Mitglied der Sektionen Kultursoziologie und Religionssoziologie
  • Vorstand der Sektion Religionssoziologie von 2015 bis 2022
  • Vorstand der Sektion Kultursoziologie seit 2017
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen: Engagement für eine theoretisch wie methodisch plurale Soziologie, Vertretung der Perspektiven des akademischen Mittelbaus, Diskussion über das Verhältnis von Soziologie und benachbarten **studis
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen: Diskussion über Arbeitsbedingungen im neoliberal geprägten Wissenschaftsbetrieb, die auch (aber nicht nur) die Soziologie betreffen; Unterstützung der Bemühungen, soziologisches Wissen (stärker) in schulischen Curricula zu verankern; Eintreten für Differenzierung und Komplexität in den öffentlichen Auseinandersetzungen; Nachdenken über Möglichkeiten und Grenzen öffentlicher Soziologie
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Prof. Dr. Reiner Keller (Wiederwahl)

  • Professor für Allgemeine Soziologie an der Universität Augsburg
  • Arbeitsschwerpunkte: Wissens- und Kultursoziologie, Diskursforschung, Umwelt- und Risikosoziologie, soziologische Theorie, französische Soziologie
  • DGS-Mitglied seit dem 19.12.1997
  • Mitglied in den Sektionen Methoden der qualitativen Sozialforschung, Umweltsoziologie, Wissenssoziologie
  • Sprecher der Sektion Wissenssoziologie von 2011 bis 2016
  • Mitglied des DGS-Vorstandes von 2015 bis 2019
  • Mitglied des DGS-Konzils von 2013 bis 2015 sowie seit 2019
  • Vorsitz im Ausschuss ›Soziologie in Schule und Lehre‹ von 2016 bis 2019
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen: Erhaltung und Förderung der Pluralität und Reflexivität soziologischer Perspektiven sowohl im Grundlagen- als auch im Anwendungsbereich und deswegen entsprechende Stärkung der DGS als der allgemeinen deutschen Fachgesellschaft der Soziologie; Förderung der Diskussion zwischen theoretischen und empirischen Ansätzen; Stärkung der schulischen Präsenz der Soziologie, Stärkung einer reflexiven soziologischen Forschung in Bezug auf gesellschaftliche Herausforderungen, technologische Entwicklungen und soziale Konflikte;
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen: Erhaltung der Bedingungen selbst-bestimmter Wissenschaft & Forschung im Grundlagen- und Anwendungsbereich; Analyse und Diagnose gesellschaftlicher Krisenprobleme; Stärkung frühzeitiger Integration soziologischer Expertise in Forschungen und Politiken zu aktuellen Herausforderungen (soziale Ungleichheit, Klima, Migration, Partizipation & Diskurs).
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Prof. Dr. Anne-Kristin Kuhnt

  • Junior-Professorin für Demographie an der Universität Rostock
  • Arbeitsschwerpunkte: Familie, Fertilitätsdynamiken, Reproduktionsmedizin, Biopolitik, Migration, demographische Prozesse und soziale Integration internationaler Migrant:innen
  • DGS-Mitglied seit dem 18.03.2016
  • Mitglied im Vorstand der Sektion Familiensoziologie seit 2016
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen: Sichtbarkeit von Soziologie und Sozialwissenschaften in der Öffentlichkeit  stärken; Einbindung nichtprofessoraler Mitglieder in die DGS fördern; Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft weiter verbessern; Offenheit für unterschiedliche methodische Zugänge in der Soziologie fördern
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen: adäquate Wissenschaftskommuniktion; Digitalisierung von Forschung und Lehre adressatenorientiert weiterentwickeln; Relevanz soziologischer und sozialwissenschaftlicher Forschung  gegenüber Drittmittelgebern hervorheben
  • Website

Dr. Heinz Leitgöb

  • Vertretungsprofessor für Soziologie und Methodenlehre an der Universität Leipzig & Research Associate an der Universität Frankfurt
  • Arbeitsschwerpunkte: Digitalisierung der empirischen Sozialforschung, statistische Analyse seltener Ereignisse, vergleichende Forschung, insbesondere zu Mess(non-)invarianz, Erklärung normabweichenden und kriminellen Handelns
  • DGS-Mitglied seit dem 12.01.2018
  • Mitglied der Sektionen Methoden der empirischen Sozialforschung & Modellbildung und Simulation
  • Mitglied im Vorstand der Sektion ›Methoden der empirischen Sozialforschung‹ (Schatzmeister, Sprecher) seit 2017
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen: Modernisierung der soziologischen Methodenausbildung; Vertretung der analytisch-empirischen Perspektive in einer theorie- und methodenpluralistischen Soziologie; Förderung des Austauschs mit anderen soziologischen Fachgesellschaften; Ausbau der strategischen Vernetzung mit Fachverbänden aus anderen Disziplinen
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen: Stärkung des gesellschaftlichen Vertrauens in die (soziologische) Forschung;belastbare empirische Evidenzen für politische Handlungsentscheidungen in herausfordernden Zeiten schaffen; Möglichkeiten der fortschreitenden Digitalisierung für Forschungszwecke erkennen und ergreifen, sich mit den Herausforderungen konsequent auseinandersetzen; Open Science, Etablierung einer Kultur des Daten-Teilens, Implementierung eines systematischen Forschungsdatenmanagements für sozialwissenschaftliche Daten (Stichwort: NFDI-Projekte); attraktive Anreize für wissenschaftliche Karrieren zur Nachwuchsförderung schaffen

Prof. Dr. Kathrin Leuze (Wiederwahl)

  • Professorin für Methoden der empirischen Sozialforschung und Sozialstrukturanalyse am Institut für Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
  • Arbeitsschwerpunkte: Soziologische Lebenslaufforschung mit den Schwerpunkten Hochschulbildung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, soziale Ungleichheit, Geschlechterungleichheit, Vermögensungleichheit, methodenplurale Forschung
  • DGS-Mitglied seit dem 05.04.2019
  • Mitglied der Sektion Soziale Ungleichheit und Sozialstrukturanalyse
  • Mitglied im Konzil seit 2021
  • Mitglied im Vorstand der Sektion Soziale Ungleichheit und Sozialstrukturanalyse seit 2021
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen:
    • Engagement für eine methodisch plurale Soziologie
    • Unterstützung eines konstruktiven Dialogs zwischen den soziologischen Fachgesellschaften
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen:
    • Prekäre Beschäftigungsbedingungen des wissenschaftlichen Nachwuchses
    • Wissenschaftsfeindlichkeit in Teilen der Bevölkerung
    • Polarisierung der Gesellschaft
    • Sinkende Studierendenzahlen im Fach Soziologie
    • Website

Prof. Dr. Gesa Lindemann

  • Professorin für soziologische Theorie am Institut für Sozialwissenschaften an der Carl von Ossietzky Universität, Oldenburg
  • Arbeitsschwerpunkte: Sozial- und Gesellschaftstheorie, Gewalt und gesellschaftliche Ordnungsbildung, Theorie der Menschenrechte, Techniksoziologie
  • DGS-Mitglied seit dem 01.07.2010
  • Mitglied der Sektionen Soziologische Theorie, Methoden der qualitativen Sozialforschung, Wissenschafts- und Technikforschung
  • Vorstandsmitglied der Sektion soziologische Theorien von 2010 bis 2012
  • Mitbegründerin des Interdisziplinären Arbeitskreises Phänomenologien und Soziologie in der Sektion Soziologische Theorien (Sprecherin des Arbeitskreises: von 2016 bis 2024)
  • Mitbegründerin des Arbeitskreises Digitalisierung als Herausforderung für die Soziologische Theorie (Mitglied im Vorstand von 2019 bis 2023)
  • Vorstandsmitglied der Sektion Methoden der qualitativen Sozialforschung von 2008 bis 2010
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen: Die Fach- bzw. verbandspolitischen Interessen ergeben sich zum einen aus den aktuellen wissenschaftlichen Herausforderungen für die Soziologie (siehe den folgenden Abschnitt) und zum anderen daraus, soziologische Expertisen im öffentlichen Diskurs zu aktuellen und drängenden gesellschaftlichen Problemen zur Geltung zu bringen, um so zu besseren politischen Lösungen aktueller Probleme und Krisen beizutragen – wie etwa der Klimakrise, dem Umgang mit Migration und sozialer Ungleichheit oder der Frage geschlechtlicher Selbstbestimmung.
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen: Innerhalb der Soziologie entwickeln sich immer wieder heterogene Perspektiven, die einander grundlegend in Frage stellen. Ein aktuelles Beispiel wäre das Verhältnis zwischen Vertreter:innen des Weber- oder des RC-Paradigmas  auf der einen Seite und feministischen oder postkoloniale Kritiker:innen der Soziologie auf der anderen. Beide Seiten erheben Rationalitäts- und Wahrheitsansprüche und kommen zu dem Ergebnis, dass die andere Seite wissenschaftlich versagt. Aus postkolonialer Perspektive erscheinen z.B. sowohl die Webersche Handlungstheorie als auch die RC-Theorie als unfähig, wahre Aussage über die westlichen Gesellschaften zu treffen, weil sie ausblenden bzw. verdrängen, dass ihre Konzepte durch die imperiale Vergangenheit und (post-)koloniale Gegenwart der westlichen Staaten bestimmt sind. Umgekehrt wird die postkoloniale oder feministische Kritik oft als unwissenschaftliches Moralisieren abgewertet, womit ihr Anspruch bestritten wird, überhaupt ernst zu nehmende wahre Aussagen machen zu können. Es gibt nicht nur Heterogenität und Diversität in der Soziologie, vielmehr sind wir mit einer Situation konfrontiert, in der wichtige Teile der Disziplin anderen absprechen, überhaupt wissenschaftliche Aussagen über die gegenwärtige Gesellschaft machen zu können. Damit wird die Soziologie einer hohen inneren kognitiven Spannung ausgesetzt. Um diese zu bearbeiten, ist es erforderlich, neben der Anerkennung von Diversität integrierende Perspektiven zu entwickeln, die eine Diskussion dieser grundlegenden Infragestellungen ermöglichen. Dabei gilt es, die Radikalität der wechselseitigen Kritik anzuerkennen und auf ihren sachlichen Gehalt zu prüfen. Die Verweigerung, die kognitiven Spannungen sachlich zu bearbeiten, führt zu organisatorischen Lösungen wie etwa der Abspaltung der Akademie oder einem Rückzug in die jeweiligen Sektionen. Mein Anliegen ist es, die organisatorische Bearbeitung dieser kognitiven Spannungen durch eine sachliche Auseinandersetzung zumindest zu ergänzen und vielleicht sogar zu ersetzen.
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Dr. Katharina Meitinger

  • Assistant Professor für Social and Behavioural Science an der Universität Utrecht
  • Arbeitsschwerpunkte: Methoden der Umfrageforschung, Internationale Vergleichbarkeit, Online-Forschung, Politische Soziologie
  • DGS-Mitglied seit dem 27.05.2022
  • Mitglied der Sektion Methoden der empirischen Sozialforschung
  • Vorstandsmitglied der Sektion Methoden der empirischen Sozialforschung seit 2021
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen:
    • Die Perspektiven- und Methodenpluralität ist ein zentraler Bestandteil der Soziologie. Gerade deswegen ist ein Dialog zwischen den unterschiedlichen Ansätzen zentral.
    • Unterschiedliche Aspekte von Open Science stärken und einen aktiven Austausch über die ideale Umsetzung für die verschiedenen Ansätze in der Soziologie fördern (z.B. Archivierung von Forschungsdaten, Software.
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen:
    • Die steigende Wissenschaftsskepsis und die erhöhte Akzeptanz alternativer Fakten ist bedenklich. Die Soziologe als Disziplin kommt die Rolle der Aufdeckung dahinterliegender Mechanismen zu.
    • Die Corona-Krise hat neue Ungleichheiten geschaffen. Ein proaktiver Umgang der Soziologie mit strukturellen Konsequenzen der Corona Krise ist wichtig. Die negative Auswirkungen müssen für den wissenschaftlichen Nachwuchs und Mittelbau abgefedert werden und die Auswirkungen auf die aktuelle Berufungspraxis evaluiert werden (wie wird z.B. mit Corona bedingten Lücken im Lebenslauf umgegangen).
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Prof. Dr. Mona Motakef

  • Professorin für Soziologie der Geschlechterverhältnisse an der Technischen Universität Dortmund
  • Arbeitsschwerpunkte: Geschlechterforschung, Erwerbs- und Sorgearbeit, soziale Ungleichheit, Prekarität, vielfältige Familien, Qualitative Methoden
  • DGS-Mitglied seit dem 01.12.2006
  • Mitglied der Sektionen Frauen- und Geschlechterforschung, Soziale Ungleichheit und Sozialstrukturanalyse, Soziologie des Körpers und des Sports, Arbeits- und Industriesoziologie
  • Nachwuchspreis der DGS-Sektion ›Soziologie des Körpers und des Sports‹ (2012)
  • Mitglied in Jurys für DGS-Nachwuchspreise (2020, 2022)
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen:
    • Austausch über die Folgen von Post-Corona und Energie-Krise für die analoge/digitale Forschung & Lehre und den universitären Arbeitsalltag
    • Stärkung des Mittelbaus (›#IchbinHanna‹), ›Eltern in der Wissenschaft‹ und weitere Förderung von bisher unterrepräsentierten Gruppen
    • Stärkung der Soziologie und Geschlechterforschung in der (interdisziplinären) Drittmittelförderung
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen: Wissenschaftsfreiheit ist in vielen Ländern nicht realisiert. Sie muss auch hierzulande weiter geschützt und vor autoritären Gruppen und politischen Nützlichkeitserwartungen aktiv verteidigt werden. Die häufig nur prekäre Grundfinanzierung von Universitäten verstärkt Ungleichheit, womit bisher unterrepräsentierten Gruppen weiterhin Zugänge verwehrt werden. Die Soziologie leistet in ihrer Heterogenität zentrale Beiträge zur Einordnung und Reflexion von Gegenwartskrisen-Phänomenen. Sie ist darin vermutlich erfolgreicher und sichtbarer, als wir es mitunter darstellen, aber zweifelsfrei wäre noch mehr fundierter, kritischer und vielstimmiger soziologischer Transfer nötig.
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Prof. Dr. Natascha Nisic (Wiederwahl)

  • Professorin am Institut für Soziologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • Arbeitsschwerpunkte: Arbeits-, Wirtschafts-, Familiensoziologie: insb. räumliche Mobilität im Haushaltskontext, bezahlte und unbezahlte Care-Arbeit, Soziologie der Dienstleistung, Quantitative Methoden der Sozialforschung, Soziale Ungleichheit
  • DGS-Mitglied seit dem 18.03.2016
  • Mitglied der Sektionen Familiensoziologie, Stadt- und Regionalsoziologie, Soziale Ungleichheit und Sozialstrukturanalyse, Modellbildung und Simulation
  • Mitglied des Konzils von 2021 bis 2023
  • Mit-Initiatorin der Arbeitsgruppe ›Räumliche Mobilität‹ in der Sektion Stadt- und Regionalsoziologie
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen: Adressieren der unten genannten Herausforderungen
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen:
    • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft
      • Glaubwürdigkeit der Wissenschaft (wieder-)herstellen, ohne dabei einem unterkomplexen Wissenschaftsbild Vorschub zu leisten
      • Aufrechterhaltung und Stärkung wissenschaftlicher Autonomie auf allen Ebenen
      • Attraktivität wissenschaftlicher Laufbahnen erhöhen durch Verbesserung der Bedingungen
    • Herausforderungen der Soziologie
      • Stärkere Präsenz und Sichtbarkeit im öffentlichen Diskurs, v.a. in genuin soziologischen Themenfeldern und gegenüber benachbarten Disziplinen
      • Steigerung der Attraktivität des Soziologie-Studiums
      • Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Soziologie und Verbesserung der Arbeits- und Karrierebedingungen
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Prof. Dr. Michaela Pfadenhauer

  • Professorin für Soziologie an der Universität Wien
  • Arbeitsschwerpunkte: Wissenssoziologie (Expertenwissen, Professionen und Wissenschaftsskeptizismus), interpretative Sozialforschung
  • DGS-Mitglied seit dem 13.09.1998
  • Mitglied der Sektionen Wissenssoziologie, Professionssoziologie, Soziologie des Körpers und des Sports, Europasoziologie
  • Sektionsvorstand/Sprecherin der Sektion Professionssoziologie von 2007 bis 2014
  • Sektionsvorstand der Sektion Wissenssoziologie von 2010 bis 2020, Sprecherin von 2017 bis 2021
  • Vorstand der DGS von 2013 bis 2015
  • Konzil von 2011 bis 2015 sowie seit 2019
  • Lehrbuchpreis-Kommission
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen: Die Einheit der Soziologie trotz Vielfalt erhalten
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen: Organisatorischer Wandel von Universität und Bedingungen für Forschung
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Prof. Dr. Thomas Scheffer (Wiederwahl)

  • Professor für Soziologie an der Goethe Universität Frankfurt
  • Arbeitsschwerpunkte: Interpretative Sozialforschung, Ethnographie und Diskursanalyse, Ethnomethodologie/trans-sequentielle Analysen/Kasuistik, Existentielle Probleme und ihre Bearbeitbarkeiten
  • DGS-Mitglied seit dem 19.04.2008
  • Mitglied der Sektionen Methoden der qualitativen Sozialforschung,Rechtssoziologie, Politische Soziologie
  • Sprecher der Sektionen Rechtssoziologie
  • Sprecher der Sektion Methoden der qualitativen Sozialforschung
  • Mitglied des Konzils seit 2019
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen: Multiparadigmatische Soziologie
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen:
    • Hinwendung zur Schwere der drängenden existentiellen Probleme, wie den Klimawandel
    • Soziologie als Teil der gesellschaftlichen Kapazität, derartige Probleme bearbeitbar zu machen
    • Gesellschaftlicher Wandel als Wandel unserer Gegenstände
    • Notwendigkeit zur interdisziplinären Kollaboration am Gegenstand
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Prof. Dr. Albert Scherr

  • Seniorprofessor am Institut für Soziologie der Pädagogischen Hochschule Freiburg
  • Arbeitsschwerpunkte: Soziologische Theorien, Migrations- und Fluchtforschung, Diskriminierungs- und Rassismusforschung, Bildungssoziologie, Qualitative Sozialforschung
  • DGS-Mitglied seit dem 15.06.1991
  • Mitglied der Sektionen Soziale Probleme und soziale Kontrolle, Jugendsoziologie
  • Mitglied im Herausgebergremium der Zeitschrift Soziale Probleme
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen: Internationale Zusammenarbeit vertiefen und ausbauen; Sichtbarkeit der Soziologie in gesellschaftspolitischen Diskursen verbessern; Stärkung der Soziologie als ›Nebenfach par excellence‹ in Studiengängen der Pädagogik, Ökonomie, Rechtswissenschaft, Psychologie und Sozialen Arbeit
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen: Angesichts multipler gesellschaftlicher Krisen sind die Sozialwissenschaften als Ort rationaler Verständigung und damit als Gegeninstanz zu irrationalen und demokratiefeindlichen Reaktionen unverzichtbar. Soziologie als Gesellschaftswissenschaft sollte sich als Ort einer solchen Analyse und Kritik verstehen, die sich mit der Komplexität und Dynamik der Verhältnisse auseinandersetzt. 
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Dr. Sonja Schnitzler

  • Administrative Geschäftsführerin des Instituts für Sozialforschung (IfS) an der Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • Arbeitsschwerpunkte: Soziologiegeschichte, Wissenschaftssoziologie, Wissenschaftsgeschichte, Wissenschaftsmanagement, Administration
  • DGS-Mitglied seit dem 18.03.2016
  • Leiterin der DGS-Geschäftsstelle von 2011 bis 2021, in dieser Funktion in den Gremien, insbesondere den Vorstand und Vorsitz organisatorisch begleitend und beratend tätig
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen: Fortlaufende Professionalisierung und Stärkung der DGS als vielseitige, relevante Fachgesellschaft sowie soziologische Wissenschaftskommunikation und Perspektive außeruniversitärer Forschung. Ich möchte meinen Teil zum institutionellen Gedächtnis der DGS beitragen, um sie – bei häufig wechselnden Zuständigkeiten in den Gremien – mit Kontinuität und kritischer Reflexion zu unterstützen.
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen: Die öffentliche Wahrnehmung wissenschaftlicher und besonders soziologischer Forschung hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Diese Aufmerksamkeit für soziologisches Wissen sollte nicht wieder verloren gehen.
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Prof. Dr. Tina Spies

  • Professorin für Soziologie, Gender & Diversity an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
  • Arbeitsschwerpunkte: Migration und Rassismus, soziale Ungleichheit und Intersektionalität, Geschlecht und Gewalt, Subjektivierung, Qualitative Methoden
  • DGS-Mitglied seit dem 12.04.2010
  • Mitglied der Sektionen Biographieforschung und Frauen- und Geschlechterforschung
  • Mitglied im erweiterten Vorstand der Sektion Biographieforschung seit 2021
  • Sprecherin der Sektion Biographieforschung von 2019 bis 2021
  • Stellvertretende Sprecherin der Sektion Biographieforschung von 2015 bis 2019
  • Gründung und Organisation des AK Subjektivierungsforschung in der Sektion Biographieforschung in Kooperation mit der Sektion Wissenssoziologie seit 2018
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen:
    • Stärkung soziologischer Perspektiven in der Öffentlichkeit
    • Stärkung der Interessen der Soziologie bei der Forschungsförderung
    • Verbesserte Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft (z.B. in Bezug auf Care und Karriere) und hier vor allem: Verbesserung der Situation des akademischen Mittelbaus
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen: Aktuell scheint es aus meiner Sicht besonders wichtig, wirksame Kommunikationsstrategien zu entwickeln bzw. zu erweitern, um verschiedene Öffentlichkeiten zu erreichen. Dabei geht es nicht nur um das Sichtbarmachen von soziologischer bzw. ganz allgemein wissenschaftlicher Forschung, sondern auch um die Frage, wie mit diskriminierenden Angriffen auf einzelne Forscher*innen umzugehen ist. Eng verbunden ist für mich hiermit auch der Anspruch, gesellschaftliche Verantwortung in Lehre und Forschung zu übernehmen.
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Prof. Dr. Elisabeth Tuider (Wiederwahl)

  • Professorin für Soziologie der Diversität am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Universität Kassel
  • Arbeitsschwerpunkte: Migrations- und Geschlechterforschung, queer studies, postcolonial- and cultural-studies, Interpretative Methoden (empirische Subjektivierungsforschung), Soziale Bewegungen in Lateinamerika, Jugendforschung, Sexualisierte Gewaltforschung
  • DGS-Mitglied seit dem 07.06.2004
  • Mitglied der Sektionen Biographieforschung, Frauen- und Geschlechterforschung, Migration und ethnische Minderheiten, Netzwerk Empirische Subjektivierungsforschung der Sektionen Wissenssoziologie und Biographieforschung
  • Mitglied im Konzil von 2021 bis 2023
  • Sprecherin der Sektion Biographieforschung von 2015 bis 2017
  • Stellvertretende Sprecherin der Sektion Biographieforschung von 2011 bis 2015
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen:
    • Dekolonialität und Soziologie
    • Rassismuskritik, critical whiteness und Postmigrationsgesellschaft
    • Reflexive, intersektionale und empirische Geschlechterforschung
    • Public Sociology
    • Empirische Sujektivierungsforschung
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen:
    • Machtkritische wissenschaftliche Begleitung gesellschaftlicher Veränderungen, u.a. im Themenfeld von Rassismus, Sexismus und hate speech
    • Was bleibt von der Digitalität (in Forschung und Lehre) post-Corona?
    • Partizipatives, horizontales, dialogisches Forschen: das Verhältnis von Wissenschaft und Aktivismus
    • Forschung und Lehre unter Pandemie Bedingungen v.a. im Bereich der Interpretativen Methoden
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Dr. René Tuma

  • Wissenschaftlicher Mitarbeiter, PostDoc an der Technischen Universität Berlin
  • Arbeitsschwerpunkte: Wissenssoziologie, Interaktionsforschung, Qualitative und Interpretative Methoden, Techniksoziologie
  • DGS-Mitglied seit dem 01.12.2008
  • Mitglied der Sektionen Wissenssoziologie und Methoden der qualitativen Sozialforschung
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen :
    • Die Interessen des Mittelbaus müssen deutlicher repräsentiert werden, ich habe Interesse an einer weiteren Positionierung der Fachgesellschaft insbesondere zu den Arbeitsbedingungen (siehe #Ichbinhanna Debatte) auf allen Ebenen.
    • Weiterhin sehe ich es als wichtige Daueraufgabe an, den Dialog zwischen verschiedenen theoretischen Positionen innerhalb der DGS und auch nach außen hin zu stärken (die Multiperspektivität des Faches erhalten)
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen:
    • Als aktuelle Herausforderung sehe ich die Erhaltung der Multiperspektivität des Faches. Weiterhin ist es mir wichtig, dass neben dem Bezug auf aktuelle ›gesellschaftliche Probleme‹ die Soziologie ihre grundlagentheoretische sowie grundlagenforschungsorientierte Position beibehält.
    • Weiterhin stellt die Auseinandersetzung mit methodologischen Entwicklungen der automatisieren/digitalisierten Forschungsmethoden, wie sie z.B. durch Data Science, Big Data, Machine-Learning und andere vorangetrieben werden eine Herausforderung aber auch kaum genutzte Chance für das Fach dar. Die Soziologie kann und muss ihre ureigenen Kompetenzen offensiv und auch kritisch-konstruktiv in diese Entwicklungen einbringen.
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Prof. Dr. Anja Weiß

  • Professorin für Soziologie mit Schwerpunkt Makrosoziologie und Transnationale Prozesse an der Universität Duisburg-Essen
  • Arbeitsschwerpunkte: Theorien sozialer Ungleichheit, Gesellschaftstheorie, Migration, Rassismus, Professionelles Wissen, Globalisierung und Transnationalisierung, Transnational vergleichendes Forschungsdesign
  • DGS-Mitglied seit dem 18.02.2002
  • Mitglied der Sektionen Soziale Ungleichheit und Sozialstrukturanalyse, Migration und ethnische Minderheiten, Methoden der qualitativen Sozialforschung, Soziologische Theorie
  • Fachkollegiatin der DFG für Soziologische Theorie seit 2020
  • Mitglied im Konzil von 2013 bis 2017
  • Vorstand der Sektion Soziale Ungleichheit und Sozialstrukturanalyse von 2006 bis 2017
  • Vorstand der Sektion Migration und ethnische Minderheiten von 2004 bis 2008
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen:
    • Spaltungstendenzen in der DGS mindern, auch durch institutionelle Lösungen und die bindende Kraft inhaltlicher Konflikte. Dabei setze ich mich für die Stärkung von theorieorientierter empirischer Forschung ein.
    • Institutionelle Öffnung der Wissenschaft für KollegInnen aus schlecht finanzierten Wissenschaftssystemen.
    • Lehramtsstudiengänge sichern die Zukunft unseres Fachs.
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen:
    • Die bessere Sichtbarkeit der Soziologie während der Pandemie nutzen und sozialwissenschaftliche Perspektiven in die öffentliche Diskussion tragen.
    • Neue Publikationsformen und veränderte Bewertungskriterien in EU und DFG werden auch die Bewertungsmaßstäbe im Fach verändern. Diesen Prozess sollten wir diskutieren und begleiten.
    • Fairness für junge WissenschaftlerInnen: Stärkung von entfristeten, aber kompetitiven Beschäftigungsverhältnissen zwischen Promotion und Professur.
    • Internationalisierung in den Sozialwissenschaften ist oft gleichbedeutend mit einer Hegemonie US-amerikanischer und britischer Soziologie. Ich setze mich für Internationalisierung ein, die eine Vielfalt von Perspektiven erhält.
    • Nach den Erfahrungen mit Online-Konferenzen während der Pandemie sollten wir nicht zum Status Quo zurück, sondern eine Bandbreite von hybriden Formaten entwickeln, an denen KollegInnen mit schlechter Finanzierung und aus dem Globalen Süden zumindest online teilnehmen können. Aus ähnlichen Gründen: Stärkung von Open Access Publikationen.
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Prof. Dr. Tobias Wolbring

  • Professor an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • Arbeitsschwerpunkte: Arbeitsmarkt- und Wirtschaftssoziologie, Bildungs-, Hochschul- und Wissenschaftsforschung, Methoden der empirischen Sozialforschung
  • DGS-Mitglied seit dem 25.01.2013
  • Mitglied der Sektionen Methoden der empirischen Sozialforschung, Modellbildung und Simulation und Wirtschaftssoziologie
  • Sektionsvorstand ›Methoden der empirischen Sozialforschung‹ (Sprecher von 2017 bis 2021, Schatzmeister von 2013 bis 2017)
  • Mitglied: Fachbeirat für das CHE-Ranking ›Soziologie‹ (seit 2021)
  • Vorsitz der DGS-Task-Force ›Studentische Lehrveranstaltungsevaluation‹ (2020)
  • Jury-Mitglied: DGS-Preis für herausragende Abschlussarbeiten (2018)
  • Jury-Mitglied: Anatol Rapoport Preis, Sektion ›Modellbildung und Simulation‹ (2016, 2020)
  • Fach- und/oder verbandspolitische Interessen: Übergeordnetes Ziel ist die Sicherung der Rolle der Soziologe im gesellschaftlichen Diskurs und im Wettbewerb der Fächer. Daraus ableitbare spezifischere Interessen betreffen u.a. die Internationalisierung von Forschung und Lehre, Verankerung von Open Science und Replikationen in der Soziologie, Weiterentwicklung der sozialwissenschaftlichen Methodenausbildung und Positioierung der DGS zu aktuellen Entwicklungen und Diskursen.
  • Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen: Eine besondere Herausforderung ergibt sich aus den vielfältigen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und geopolitischen Umbrüchen, die auf unterschiedlichen Ebenen Unsicherheit erzeugen. Sozialwissenschaftliche Forschung kann und sollte substanzielle Impulse zum Umgang mit diesen Krisen und Umbrüchen geben.
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