Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bremen im Arbeitsgebiet ›Soziologische Theorie‹ am Institut für Soziologie und in der Arbeitsgruppe ›Soziologische Theorie‹ am SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik
Arbeitsschwerpunkte:
Soziologische Gesellschaftstheorien und Zeitdiagnosen
Wirtschaftssoziologie, insbesondere Prozesse gesellschaftlicher Ökonomisierung
Mediensoziologie mit Fokus auf Journalismus und Wissenschaftsverlage
Gesellschaftliche Differenzierungsdynamiken im Zusammenhang mit Ökonomisierung und dem Wandel von Publikumsrollen
DGS-Mitglied seit dem 29.03.2006
Mitglied der Sektionen Medien- und Kommunikationssoziologie, Wirtschaftssoziologie
Bisherige DGS-(Gremien)Funktionen:
Mitglied im Konzil (seit 2021)
Fach- und/oder verbandspolitische Interessen: Ich verstehe Soziologie als (gesellschafts-) theoretisch angeleitete empirische Wissenschaft im Dienste der Aufklärung der Gesellschaft über die ihr zugrundeliegenden Strukturen und Strukturdynamiken. Theorie um ihrer selbst willen lehne ich ebenso ab wie bloße ›Fliegenbeinzählerei‹. Neben dem Eintreten für eine Stärkung von Public Sociology halte ich es zudem für geboten, das Nebeneinander der in den Sektionen geführten bereichsspezifischen Diskurse über eine Rückbindung an die Gesellschaftsebene in einen allgemeinen soziologischen Diskurs zu überführen. Beides könnte dazu beitragen, die Soziologie fachintern und gesellschaftlich als Disziplin zu stärken.
Aktuelle Herausforderungen der Wissenschaft im Allgemeinen und der Soziologie im Besonderen: Wissenschaftsfreiheit im Sinne einer disziplinären Autonomie hinsichtlich der Art und Weise, den wissenschaftlichen Erkenntnisprozess voranzutreiben: Es wird Zeit, wissenschaftsintern Bilanz zu ziehen über Effekte aus zwei miteinander verknüpften Strukturdynamiken: zum einen der kennziffergetriebenen ›blinden Jagd‹ nach Drittmitteln und high-impact-Publikationsmöglichkeiten auf 1) den wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritt, 2) auf die beruflichen Perspektiven des wissenschaftlichen Nachwuchses und 3) auf die Arbeitsbedingungen von WissenschaftlerInnen; zum anderen aus der durch die DEAL-Abschlüsse keineswegs gebrochenen Monopolstellung internationaler Verlagskonzerne, die über ihre digitalen Plattformen immer umfassendere Daten zur wissenschaftlichen ›Leistungs‹-Messung generieren. Insbesondere die Soziologie sollte zu diesen Prozessen eine Position entwicklen, weil sie wie alle Geistes- und Sozialwissenschaften nicht wie die diesbezüglich normgebenden STM-Disziplinen ›funktioniert‹ und weil sie über brauchbare analytische Werkzeuge verfügt, um auch mit fachlicher Expertise ›Aufklärung‹ leisten zu können.